Die U-19-Junioren des FC 05 Schweinfurt starten am Wochenende gleich mit einem echten Highlight in die neue Spielzeit: mit dem Verbandspokalspiel bei den Würzburger Kickers (Sonntag, 11 Uhr). Marcel Kühlinger, der neue Trainer der U 19 der Nullfünfer, freut sich auf das Derby gegen die Rothosen: "Wir haben den Gegner beobachtet, wissen sehr genau, was auf uns zukommen wird und werden natürlich alles daransetzen, in die nächste Pokalrunde einzuziehen."
Es soll der Auftakt in eine erfolgreiche Spielrunde werden. Die Mannschaft besteht aus Spielern des Jahrgangs 2004, die bereits in der Vorsaison Bayernliga spielten, sowie Talenten aus dem 2005er-Jahrgang, die letzte Saison U-17-Bayernliga spielten. Auf externe Neuzugänge wurde verzichtet.
Marcel Kühlinger ist seit 14 Jahren ein Grün-Weißer
"Wir vertrauen auf die gute Ausbildung, die die Spieler jahrelang in unserem NLZ genossen haben", erklärt Kühlinger, der mit seinen knapp 25 Jahren schon fast als Vereinsurgestein durchgeht. Seit 14 Jahren ist gebürtige Grafenrheinfelder ein Grün-Weißer. Erst als Jugendspieler, dann als Spieler der zweiten Mannschaft und mittlerweile als Trainer in der Jugend.
Vom Trainer der U 15 stieg er jetzt auf zur U 19. "Es macht Spaß", erklärt er. "Mit seinem Hobby beruflich vielleicht auch mal durchzustarten, wäre schon cool." Als Co-Trainer steht ihm mit Tim Kraus ein Spieler aus der Profi-Mannschaft zur Seite.
Im Fokus stehe jetzt nicht mehr wie in der U 15, den Spielern taktische und technische Grundlagen beizubringen und diese zu verbessern, erläutert Kühlinger, sondern sie mit höherem Leistungsdruck auf den "Leistungsfußball" vorzubereiten. Auch die Verzahnung zu den eigenen Profis soll außerdem weiter optimiert werden. Mit Maurice Volz, Julian Brückner und Lennart Wöhner trainieren derzeit drei Spieler regelmäßig bei der Mannschaft von Cheftrainer Christian Gmünder. Volz und Wöhner kamen auch unter der Woche beim Totopokalsieg gegen den FC Geesdorf zum Einsatz, Wöhner traf gar zum 5:0-Endstand.
"Der Sprung vom Jugend- in den Herrenbereich ist riesig", findet Kühlinger, der beim Landesligisten DJK Schwebenried/Schwemmelsbach als Stürmer auch weiterhin auf Torejagd geht, wenn nicht zeitgleich seine U 19 spielt. Vor allem in puncto "Aggressivität" und "Körperlichkeit" sei der Unterschied enorm. Auch deshalb macht die Schweinfurter U 19 fast alle ihre Vorbereitungsspiele gegen Herrenmannschaften, um die Spieler frühzeitig daran zu gewöhnen.
Wer es nicht direkt zu den eigenen Profis schafft, könnte seinen Einstieg im Herrenbereich auch beim Kooperationspartner TSV Großbardorf in der Bayernliga absolvieren. Das würde häufig besser parallel mit einer Berufsausbildung funktionieren, erklärt Kühlinger. "Und dann können sie es ja immer noch bei uns probieren."
Julius Landeck, der nach der U 19 beim FC 05 für zwei Jahre Bayernliga in Großbardorf kickte und seit dieser Saison Teil des Regionalliga-Kaders der Schweinfurter ist, hält als gutes Beispiel her für einen Weg, wie er eben auch funktionieren kann.
Der Sprung von den Junioren zu den Profis ist riesig
Der direkte Sprung von den Junioren zu den Profis sei einfach "riesig", so der Trainer. "Wir können den Jungs auch nicht einfach sagen: hey Ausbildung macht keinen Sinn, werde Profi bei uns. Das wäre doch unverantwortlich." An der Durchlässigkeit zur eigenen Ersten wird dennoch gearbeitet, dafür steht auch die Installation von Profispieler Kraus als U-19-Co-Trainer. "Das hilft uns die Bindung enger werden zu lassen", glaubt Kühlinger. "A-Jugendspieler sind ja meist auch erstmal schüchtern, wenn sie mal hochdürfen. Es wird natürlich einfacher, wenn man dort schon den ein oder anderen kennt."
Bei aller individuellen Förderung gilt der Blick auch dem Mannschaftserfolg in der Bayernliga. "Wir wollen natürlich ein gutes Bild abgeben. Wir gehen in jedes Spiel, um am Ende als Sieger vom Platz zu gehen", betont der Trainer. Das "A-Wort" nimmt er nicht in den Mund, auch wenn die Schweinfurter U 19 die letzten zwei Jahre immer am Bundesliga-Aufstieg kratzte. Nur der Erstplatzierte der 16er-Liga steigt auf. Bundesliga-Absteiger SpVgg Greuther Fürth mit dem Ex-Nationalspieler Roberto Hilbert an der Seitenlinie nennt Kühlinger zuerst bei seiner Prognose für den Meistertitel – und eben die "üblichen Verdächtigen mit Jahn Regensburg, Wacker Burghausen und den Würzburger Kickers".