Im 15. Landesliga-Heimspiel verliert Aufsteiger DJK Dampfach den Nimbus der Unbesiegbarkeit auf eigenem Platz. Die "Festung Sali-Stadion" fiel im Derby gegen die Freien Turner Schweinfurt, die verdient, durch Treffer von Moriz Heusinger und Tyrell Walton, alle drei Punkte mit an die Maibacher Höhe nahmen.
Nach Abpfiff setzte FTS-Kapitän Ercan Öztürk noch einmal zum Sprint quer über den Platz an. Der Mannschaftskreis durfte natürlich nicht ohne den zuverlässigen Anführer der Turner stattfinden. Der Anblick des 34-Jährigen passte zur "Regenschlacht", die sich die FTS und die Dampfacher geboten hatten. Mit einem üppigen weißen Verband am Kopf jubelte er gemeinsam mit seinen Mitspielern.
Es waren hart erkämpfte, aber am Ende verdiente Punkte. Nach einer ausgeglichenen ersten Hälfte mit jeweils guten Einschussmöglichkeiten (Tryrell Walton und Dominik Popp für die Gäste, Danny Schlereth, Andreas Kundmüller und Thiemo Persch für die Heimelf) auf beiden Seiten ging es mit 0:0 in die Kabine.
Dampfachs Angreifer verlieren ihre Wirkung
Im zweiten Abschnitt nahm FTS-Trainer Adrian Gahn kleinere Anpassungen vor. Diese führten dazu, dass die beiden torgefährlichsten Dampfacher, die pfeilschnellen Flügelstürmer Adrian Hatcher und Leon Heppt, nicht mehr ganz so gut ins Spiel fanden. Eine kollektive Unaufmerksamkeit der Dampfacher Hintermannschaft führte dann nach knapp einer Stunde zur Schweinfurter Führung. Linksaußen Moriz Heusinger kam von der Strafraumgrenze, nach einem Zuspiel von Tyrell Walton, frei zum Schuss – 0:1.
Anschließend drängte die Gahn-Elf auf das 0:2 – verpasste aber beste Chancen. DJK-Schlussmann Niklas Götz reagierte glänzend gegen den starken FTS-Stürmer Tim Stühler (60.). Öztürks Kopfball (61.) ging genauso neben das Tor wie der akrobatische Fallrückzieher von Torjäger Dominik Popp (64.).
Thorsten Kritzner vertritt den Stammkeeper glänzend
Wenige Minuten später drückten die Dampfacher in einem umkämpften Derby auf den Ausgleich, scheiterten aber bei ihren Abschlussversuchen an leidenschaftlich verteidigende Turner – und an Schlussmann Thorsten Kritzner, der die etatmäßige Nummer eins, Simon Mai, der am Freitag Vater geworden war, hervorragend vertrat.
Ein Traumpass und ein abgezockter Abschluss sorgten in Minute 77 für die Vorentscheidung. Stühler spielte den Ball unter Bedrängnis aus dem Zentrum heraus hoch auf den über die rechte Seite durchstarteten Tyrell Walton, der dann den herausstürmenden DJK-Keeper Götz in bester Torjägermanier auf dem Weg zum 0:2 tunnelte. Zwei Minuten später rettete FTS-Kapitän Öztürk noch einmal in höchster Not nach einer scharfen Hereingabe von Hatcher. Die Fäuste bei den Spielern in Gelb gingen hoch, der Derby-Sieg war den Turnern nicht mehr zu nehmen.
"Das war ein verdienter Auswärtssieg", gab hinterher DJK-Trainer Oliver Kröner zu Protokoll. "Uns fehlte das Quäntchen Glück und häufig diese kleine Fußspitze."
FTS-Trainer Gahn hatte eine Partie gesehen, in der seine Elf die schwierigen Phasen mit "viel Fleiß, Glück und Geschick" überstanden habe. "Bleibt nur zu hoffen, dass ,Ercis' Verletzung nur halb so wild ist", fügt Gahn an, hinsichtlich des "Cuts", den sich sein Kapitän kurz vor Abpfiff zufügte. Bei den Feiereien im Mannschaftskreis machte Öztürk aber bereits wieder eine gute Figur.