Zweiter Sieg im zweiten Testspiel für den Fußball-Regionalligisten FC 05 Schweinfurt: Die mit bislang 17 Neuzugängen runderneuerte Mannschaft von Trainer Marc Reitmaier besiegte den stark dezimierten und im letzten Spieldrittel mit acht U-19-Akteuren agierenden Bayernligisten FV 04 Würzburg mit 2:0 (0:0). Dass auch dessen Coach Harald Funsch am Ende positiv gestimmt war, zeigt: Die gut 200 Zuschauenden haben ein flottes Vorbereitungsspiel gesehen, in dem beide Kontrahenten bewiesen haben, mit schwierigen Bedingungen umgehen zu können.
Unterm Strich war's beim FC 05 eine deutliche Leistungssteigerung gegenüber dem farblosen 2:1-Sieg bei Bezirksliga-Aufsteiger FC Gerolzhofen vor Wochenfrist. Nicht mehr, nicht weniger. Was zum Aufbauen. Immerhin reichte der sichtbar homogenere Auftritt der Schweinfurter aus, die in der Vorbereitung zweimal siegreichen Würzburger nach einer knapp halbstündigen Findungsphase zu dominieren. Nur: Die Chancenauswertung der Nullfünfer blieb auch diesmal dürftig. In einigen Situationen fehlt der Mut zum Abschluss. Reitmaier: "Da müssen wir noch den richtigen Moment finden, wann es besser ist quer zu legen, oder es selbst zu machen."
Tore durch Severo Sturm und Adam Jabiri
Immerhin zwei Treffer kamen herum beim ständigen Anrennen. Nach schönem Pass des spielenden Co-Trainers Adam Jabiri war Severo Sturm halblinks alleine durch und nutzte einen Stellungsfehler des zur Pause eingewechselten und zu mittig postierten 04-Keepers Julian Schmidt zum 1:0 (48.). Und kurz vor Schluss hielt Jabiri nach einem weiten Freistoß clever die Fußspitze in den auftopsenden Ball - 2:0 (83.). Der FV 04 indes, der selbstbewusst begonnen hatte, kam in der zweiten Halbzeit kaum einmal in Tornähe. Nur bei einem Lotzen-Geniestreich aus 50 Metern musste sich 05-Schlussmann Lukas Wenzel strecken und verhinderte mit einer spektakulären Parade den Anschlusstreffer (87.).
"Ein Ziel war, die Null zu halten", sagte Reitmaier und durfte diesbezüglich einen Haken dahinter machen. Weniger gefallen hatten ihm weite Passagen der ersten Hälfte: "Da war einiges zu wild und ohne Kontrolle. Zum Ende hin war es aber eine reife Vorstellung." Erneut sorgte der von den Würzburger Kickers gekommene Taha Aksu auf dem rechten Flügel für einige herausstechende Momente: "Er hat ein super Tempo, wir müssen ihn aber noch öfter in diese Situationen bringen, in denen er das ausspielen kann." Und in der Innenverteidigung deutete der Ex-Eichstätter Luca Trslic an, neuer Abwehrchef werden zu können.
Harald Funsch: erst mulmig dann überrascht
Fakt bleibt jedoch: Der Kader ist aktuell noch zu schmal, dass die Mannschaft sorgenfrei am 22. Juli gegen Viktoria Aschaffenburg in die Saison starten könnte. Außenbahnspieler und ein Stürmer stehen immer noch auf Reitmaiers Wunschzettel. "An meiner Meinung dazu hat sich nichts geändert. Wir sondieren den Markt."
FV-Coach Harald Funsch dürfte für den Moment ähnliche Wünsche haben, die sich jedoch aus den eigenen Reihen erfüllen könnten, wenn alle Mann, also auch die vier bei der Studenten-EM in Albanien weilenden Akteure, zurück sind. "Ich muss aber sagen, dass meine Mannschaft mich heute überrascht hat. Obwohl ich ein mulmiges Gefühl hatte, war das fußballerisch in Ordnung. Die Jungs hatten Mut und haben unter Druck von hinten heraus gespielt." Vom derzeit guten Entwicklungsstand seines Teams fühlt Funsch sich "gewarnt: Einer guten Vorbereitung folgt ja oft ein schwacher Saisonstart." Sprach's und grinste.
Schweinfurt: Wenzel - Doktorczyk, Billick, Trslic, Piwernetz - Fery, Feulner - Aksu, Istrefi, Böhnlein - Sturm. Eingewechselt: Tonzi, Halbig, Bäuerlein, Jabiri, Henninger, Landeck.
Würzburg: Koob - Michel, Wagner, Lotzen, Kuß, Geier - Röthlein, Scherg, N. Hock - Gündling, Herbert. Eingewechselt: Schmidt, Vierneisel, Haas, Heß, F. Hock, Zuljevic.
Schiedsrichter: Marcel Krauß (FC Fladungen). Zuschauende: 200. Tore: 1:0 Severo Sturm (48.), 2:0 Adam Jabiri (83.).