
Es ist im Sommer 2024 viel gesprochen worden über diese regionale Mannschaft, die Begeisterung der Spieler für das Konzept des FC Schweinfurt 05. Eine coole Chance, etwas Geiles auf die Beine zu stellen – so hieß es. Doch: Würde Enthusiasmus ausreichen für einen Coup in der Fußball-Regionalliga? Für den Titel? Den Drittliga-Aufstieg? Ein halbes Jahr später ist dieses Team als Tabellenführer in die Winterpause gegangen. Alles nur Flow? Nein. Mit dem 2:1-Sieg bei den kleinen Bayern, als es wieder bei null losging und obendrein beim Zweiten, haben die Nullfünfer eine klare Antwort gegeben.
Da hat sich ein ernsthafter Aufstiegsfavorit entwickelt. Als Resultat akribischer Arbeit von den Kaderplanern Andreas Brendler und Marcel Kühlinger, von Trainer Victor Kleinhenz sowie nicht zuletzt Geschäftsführer und Hauptsponsor Markus Wolf, dessen Zwei-Stufen-Plan aufzugehen scheint: Nach erfolgreicher Reamateurisierung präsent zu sein, wenn die Bayern-Staffel turnusgemäß wieder mal einen Direktaufsteiger stellt.
350 Schweinfurter Fans im Grünwalder Stadion
Ob es am Ende wirklich so weit kommt? Spekulation. Fakt indes: Dass der FC 05 zwölf Spieltage vor Schluss die Tabelle mit vier Punkten auf nicht restlos stabile Münchner, mit sechs auf wirtschaftlich gebeutelte Bayreuther, mit sieben auf strukturell nicht drittligareife Illertissener und elf auf sich neu findende Würzburger anführt, elektrisiert Stadt und Landkreis Schweinfurt.
Über 300 Fans im Gästeblock des Grünwalder Stadions, nochmal um die 50 ebenso lautstarke auf der Haupttribüne: Nach Jahren der Selbstüberschätzung und Heimspielkulissen von kaum mehr als 400 Zuschauenden eine sichtbare Wertschätzung für die Entwicklung dieser Mannschaft. Da entsteht gerade etwas beim FC 05. Aus der Chance ist berechtigte Hoffnung geworden.