Der TSV Bergreinfeld liegt vorn, hat die meisten Körbe geworfen und mit am wenigsten bekommen. Also alles wie immer? Nicht ganz. Denn in der Jugend 15 bildet der TSV Nordheim zusammen mit Bergrheinfeld das punktgleiche Spitzenduo. Sechs Punkte haben die Nordheimerinnen bereits zwischen sich und Platz drei gebracht, kein einziges Spiel verlogen. "Wir hätten nicht gedacht, dass wir uns so gut schlagen", bilanziert das Trainerinnen-Team aus Gudrun Henninger, Laura Paulus und Lena Plettner. Als Aufsteiger aus der Bezirksliga hatte Nordheim zu Beginn der Saison noch tief gestapelt, das Saisonziel lautete damals "Guten Korbball spielen und Spaß haben".
Doch dann gab es einen Lauf. So war die Partie gegen Bergrheinfeld am 8. Spieltag das Spitzenspiel der Liga (2:2). "Niemand hat uns zugetraut, dass wir mithalten können. Noch nicht einmal wir selbst", so die Nordheimer Trainerinnen.
Die Überraschungsmannschaft heißt TSV Nordheim
"Das Spiel gegen Nordheim war superspannend und hat uns unsere Schwachstellen aufgedeckt", erinnert sich Sophie Triebel, Trainerin des TSV Bergrheinfeld. Nordheim ist auch für sie die Überraschungsmannschaft der Saison. Ein Extra-Lob spricht Triebel noch der Nordheimer Spielmacherin Anna Strobel aus: "Spielintelligent, tolle Pässe und super Kreisspiel."
Ihre eigene Mannschaft sieht Sophie Triebel voll im Soll: "Unser Ziel war und ist die Qualifikation für die Bayerische und die Deutsche Meisterschaft." Dieses verfolge ihre Mannschaft mit "Teamgeist, spaßerfüllt und ehrgeizig" nun weiter. In Teresa Eusemann habe der TSV Bergrheinfeld zudem die beste springende Korbfrau in seinen Reihen, in Jule Hirschmann die beste "komplette Spielerin".
Weniger erfolgreich lief die Runde bisher für die DJK Greßthal und den TSC Zeuzleben. Beide Mannschaften finden sich mit nur einem Sieg und sieben Niederlagen auf den Abstiegsplätzen wieder.
Bieten schon die Jugend-15 mit je zwei punktgleichen Mannschaften an der Spitze und im Keller einiges an Spannung, wird dies von der Konstellation in der Jugend 19 noch getoppt. Hier sind es jeweils drei Mannschaften, die denkbar eng um die Teilnahme an der Bayerischen Meisterschaft bzw. den Klassenerhalt konkurrieren.
Mit jeweils einem Sieg und einem Unentschieden stehen der TSV Eßleben, der SV Schraudenbach und der TSC Zeuzleben aktuell im Tabellenkeller. Zwei Mannschaften werden am Saisonende den Weg in die Bezirksliga antreten müssen.
Der Schraudenbacher Trainer Christoph Krapf sieht vor allem den Spielerinnenmangel als Grund für die magere Punktausbeute. Aus den Gegebenheiten habe sein Team aber noch "das Beste gemacht".
Der jungen Mannschaft des TSC Zeuzleben gelang nur ein Sieg gegen Schraudenbach: "Das hat sich die Mannschaft hart erkämpft, weil auch jede einzelne Spielerin Ehrgeiz und Wille gezeigt hat", erinnert sich die TSC-Betreuerin Laura Drescher stolz. Spiele wie dieses stimmen sie zuversichtlich, "dass wir uns in der Rückrunde steigern können."
Drei Teams im Gleichschritt an der Tabellenspitze
Luft nach oben sehen auch die Eßlebener Trainerinnen Bianca Göb und Stefanie Zöller. In der Rückrunde soll sich das Blatt wenden.
An der Tabellenspitze stehen mit dem TSV Bergrheinfeld, dem TSV Heidenfeld und dem VfL Niederwerrn drei Mannschaften, die schon in den vergangenen Spielzeiten vorne mitspielten. Die mit Abstand beste Korbdifferenz unter den Top-Teams weist der TSV Bergrheinfeld auf (96:37).
Heidenfeld überrennt den Favoriten
Enorm schnell, spielstark und mit der Moral, auch mal eine Niederlage wegzustecken – so wurde die Mannschaft der Trainerinnen Hanna Blesch und Nicole Triebel ihrer Favoritenrolle bislang gerecht. Einzig dem TSV Heidenfeld gelang es, Bergrheinfeld zu schlagen (13:7). Als es darauf ankam, zeigte die Mannschaft "die beste Leistung der Vorrunde", wie Trainer Michael Geis befand.
Eine Zielvorgabe in Richtung Platz eins oder zwei – und damit der Teilnahme an der Bayerischen Meisterschaft – gibt Michael Geis dennoch nicht aus. "Vorne mitspielen" sei weiterhin die Devise.
Spannung bis zum Saisonende
So hält es auch die Trainerin des VfL Niederwerrn, Stefanie Philipp: "Unser Ziel war es, in der Landesliga oben mitzuspielen." Wie die beiden anderen Topteams auch spielt Niederwerrn mit einer springenden Korbhüterin. Ein starker Rückhalt, auch in knappen Partien. Nur vorne sieht die Trainerin noch Luft nach oben, die Chancenverwertung sei "verbesserungswürdig".
"Auf den vorderen Plätzen könnte jeder jeden schlagen", fasst Philipp die Attraktivität der Landesliga zusammen. So hätten auch die SpVgg Hambach, rund um die mit 38 Treffern mit Abstand beste Landesliga-Korbschützin Sarah Schulz, und der TSV Nordheim das Potential, für Überraschungen zu sorgen.