Die Situation für den FC 05 Schweinfurt im Abstiegskampf der Regionalliga Bayern ist schleichend brenzliger geworden. Der Offenbarungseid des 0:3 in Burghausen hat die Gemengelage nun in Brand gesteckt: Drehen die Verantwortlichen nicht umgehend an personellen Stellschrauben, dürfte diese Mannschaft, die zeigt, in dieser Konstellation Abstieg definitiv nicht zu können, absteigen in die Bayernliga.
Der simpelste Weg wäre es, sich vom Trainer zu trennen. Ja, Christian Gmünder hat Fehler gemacht. Oft das System gewechselt. Spielern vertraut, die dieses Vertrauen nicht zurückzahlen. Mit rustikaler Mentalität nicht die Zielgruppe erreicht. Ob die vielen Verletzungen, vor allem die muskulären, ein Trainings-Resultat waren, bleibt Spekulation. Jetzt hat er seine Mannschaft rücksichtslos zerrissen. Was bisweilen ein Trainer macht, der weiß, nicht mehr lange da zu sein.
Spieler, die unübersehbar Anweisungen ihres Trainers nicht umsetzen, erreicht er im Nachgang kaum besser. Und am Freitag steht eine kaum lösbare Aufgabe beim FC Bayern München II auf dem Zettel. Wohin soll ein Zerwürfnis zwischen Spielern und Trainer führen? Eine Einheit ist das nicht mehr. Das muss sich Sportleiter Robert Hettich eingestehen, dessen Kaderplanung nicht aufgegangen ist.
Jugendspieler könnten frischen Wind in das festgefahrene Team bringen
Bleibt die Frage: Muss deswegen zwingend der Trainer gehen? Oder doch eher besonders emotionsbefreite Spielfeld-Personal? Es könnte durchaus fruchten, zumindest vorübergehend A-Jugendspieler vorzuziehen, die für ihren Verein aufopferungsvoll kämpfen und den Teil des Teams mitreißen können, die noch willig sind.
Aussortieren oder absteigen - um diese Wahl, gleich er den Hebel ansetzt, wird der FC 05 Schweinfurt kaum herum kommen. Es braucht einen deutlichen Impuls, ein lautstarkes Signal von Geschäftsführer Markus Wolf, soll sein Projekt nicht ganz in Scherben liegen.