Trägt er zum 1. Februar noch grün-weiße Spielkleidung, oder doch schon blau-weiße? Spannender als die Partie des FC 05 gegen Hessenligist Bayern Alzenau war am Samstagnachmittag die Frage, ob Stürmer Meris Skenderovic bis zum Saisonende in Schweinfurt bleiben wird, oder sich bereits in der bis 31. Januar dauernden Transferperiode Fußball-Drittligist TSV 1860 München anschließen wird. Die Löwen buhlen intensiv um den 23-Jährigen, der im Juli vergangenen Jahres ablösefrei aus Hoffenheim gekommen war und dessen Vertrag sich bei den Nullfünfern lediglich im Fall eines Aufstieges verlängern würde. Der Spieler sagte nach dem 8:0-(3:0)-Sieg im ersten Testspiel: "1860 München ist ein Riesen-Traditionsverein, wo jeder junge Spieler gerne hin will. Aber ich habe noch einen Vertrag in Schweinfurt."
Lag die Betonung auffallend auf "noch"? Eine Auflösung dieses Kontrakts stünde durchaus im Raum, würden sich die Vereine auf eine für beide Seiten vertretbare Ablösesumme einigen. Dass dies nicht auszuschließen sei, ließ auch 05-Trainer Tobias Strobl durchblicken: "Wir wollen Meris am liebsten behalten. Aber der Verein muss auch wirtschaftlich denken. Und man darf letztlich dem Mensch, dem sich eine solche Chance bietet auch nicht immer im Weg stehen." Dass der Aufstieg für den FC 05 angesichts der 13 Punkte Rückstand auf die ein Spiel mehr aufweisenden Bayreuther derzeit eher unrealistisch ist, dürfte eine Rolle spielen. Im Sommer würde Skenderovic, der es bislang in Schweinfurt auf 13 Tore und acht Vorlagen gebracht hat ohnehin weg sein - ablösefrei.
Offenbacher Kickers nächster Testspiel-Gegner
Außerdem hat sich der FC 05 über den Winter quasi intern verstärkt in der Offensive: Martin Thomann ist nach überstandener Verletzungspause und ersten Einsätzen vor der Pause wieder im Vollbesitz seiner Kräfte und mit dem ebenfalls lange verletzten Florian Pieper ist auch ein echter Stürmer zurück im Team, der gegen Alzenau in den ersten 45 Minuten zum Einsatz kam, mit viel Einsatz und Laufbereitschaft überzeugte sowie mit dem 3:0 auch einen Treffer beisteuerte.
Strobl war aber nicht nur vom Schützenfest angetan, sondern beinahe mehr noch von der Defensive. "Wir wollten zu Null spielen, das ist uns gelungen. Wir haben geordneter angegriffen", spielte er auf gelegentlich zu ungestüme Liga-Auftritte an, bei denen zu oft trotz Überlegenheit am Ende nur ein Unentschieden herausgekommen ist. "Heute waren wir von der ersten bis zur letzten Minute engagiert und fokussiert." Ob das auch gegen einen deutlich stärkeren Gegner so funktioniert, wird sich am kommenden Samstag (14 Uhr) zeigen, wenn der FC 05 mit den Offenbacher Kickers den Tabellendritten der Regionalliga Südwest empfängt - allerdings unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
Schweinfurt: Schmitt - Billick, Schuster, Grözinger - Fery, Rinderknecht - Mc Lemore, Zietsch, Thomann - Suljic, Pieper. Eingewechselt: Stephan (Tor), Haas, Cekic, Skenderovic, Böhnlein, Jabiri, Hyseni, Bas.
Tore: 1:0 Martin Thomann (3.), 2:0 Malik McLemore (8.), 3:0 Florian Pieper (18.), 4:0 Adam Jabiri (47.), 5:0 Amar Cekic (74.), 6:0 Meris Skenderovic (80.), 7:0 Edin Hyseni (84.), 8:0 Amar Cekic (88.).