Nach dem "wie" fragt schon nach dem Abpfiff kein Mensch mehr. Eine alte Fußballer-Binsenweisheit. Der 1:0-(1:0)-Sieg über die SpVgg Greuther Fürth II war wahrlich nicht der beste Auftritt des FC 05 Schweinfurt in der aktuellen Regionalliga-Saison - aber ein effektiver. Zwei echte Chancen, ein Treffer von Pascal Moll - man kann auch sagen: So gewinnt eine Spitzenmannschaft. Die sich am Ende nicht zu schade war, mit Mann und Maus entschlossen zu verteidigen.
"Der Funke ist übergesprungen", wusste 05-Trainer Christian Gmünder nur zu gut, dass Emotionalität und Mentalität ausschlaggebend waren und nicht der feine Fuß. "Es gibt Momente, da muss man die defensive Variante wählen. Wie man gesehen hat, war das heute richtig. Ich freue mich über diese unglaubliche Mannschaftsleistung."
Immerhin saß Fabian Schwarzholz nach seiner Blessur aus dem Bayern-Spiel wieder auf der Bank. Ansonsten bleibt die Ausfall-Liste lang, umfasst inzwischen neun Mann, nachdem sich kurzfristig noch Dominic Schmidt und Lukas Billick angeschlagen dazu gesellt haben. Und dann ist da ja noch die Oberschenkel-Verletzung von Adam Jabiri - die 05-Verantwortlichen und -Fans bangen um einen Einsatz des Oldies in den Derbys beim TSV Aubstadt (Freitag, 18 Uhr) und gegen den FC Würzburger Kickers (2. September, 19 Uhr).
Ohne den 38-Jährigen wird die Treffsicherheit der Schweinfurter ein Stück weit mehr zum Lotteriespiel. Als Hauptgewinn hatte sich zuletzt der aus Nürnberg gekommene Pascal Moll nicht nur wegen seines Doppelpacks in Illertissen präsentiert. Auch gegen Fürth rückte der 21-Jährige in die Sturmmitte. Szenen bekam er lange keine: Das 05-Spiel wirkte gegen ständig Positionswechsel vollziehende Fürther recht ideenlos. Dazu kam eine nach dem jüngsten Aufwärtstrend überraschende Unsicherheit in der Viererkette, in der Billick kurzfristig passen musste. Für ihn rückte Lukas Aigner in die Innenverteidigung, dessen Platz im Mittelfeld übernahm Georgios Spanoudakis.
Zunächst die Fürther Reserve die aktivere Mannschaft
Aigner war zunächst mit Manndeckung beschäftigt, denn der Ex-05er und Fürther Rückkehrer Daniel Adlung versuchte sich anfangs als hängende Spitze, ehe er sich mehr ins Mittelfeld zurückzog. Und dort Dreh- und Angelpunkt war. In der Spitze sorgte beim Kleeblatt der zum Profikader gehörende Afimico Pululu für Wirbel, aber lediglich für ein paar Halbchancen.
Der FC 05 hatte fast die gesamte erste Halbzeit nicht einmal diese, hatte seine gefährlichste Szene in einem ruppigen Einsteigen des aus Dettelbach stammenden Devin Angleberger gegen Spanoudakis - doch Bundesliga-Schiedsrichter Florian Badstübner wolle keinen Elfmeter geben (14.). Dann aber die 45. Minute: Nach einer Engel-Ecke von links erwischte Spanoudakis den Ball erst nicht richtig, doch am zweiten Pfosten war Moll zur Stelle und vollendete per Kopf zur schmeichelhaften 1:0-Führung.
Tim Kraus scheitert mit einem Lupfer an der Querlatte
Die dem FC 05 aber zumindest vorübergehend Esprit zu verleihen schien: Nach einem Traumpass von Kevin Fery war Tim Kraus alleine durch und überlupfte gewieft SpVgg-Keeper Lasse Schulz - doch der Ball topste einmal auf und sprang an die Latte (54.). Gerade als das Spiel endgültig zu kippen schien, waren plötzlich jedoch die Fürther wieder da. Aigner musste gleich zweimal binnen zwei Sekunden klären (59.).
Am Ende war dann einiges an Laufarbeit nötig, wenigstens dieses 1:0 über die Zeit zu bekommen gegen Fürther, die bis zum Schluss offensiv alles versuchten. Phasenweise verteidigten die Nullfünfer mit einer Sechser-Kette - leidenschaftlich und auch mit viel Glück.
Warum sind die Heimspiele des FC alle auf einen Freitag Abend gelegt?
Es ist doch etwas befremdlich, dass alle zum Stromsparen aufgerufen werden (auch die städtischen Gebäude werden nicht mehr beleuchtet) und dort das Flutlicht und alles Außenrum stundenlang beleuchtet wird.
Letztes Jahr waren die Spiele doch auch am Samstag Mittag möglich ohne Beleuchtung.
Ist keine Kritik sondern eine rein interessierte Nachfrage.
Oder können das die Fans vom Möbelonlinewerksclub mit dem schönsten "Sportplatz" S`furts nicht ?
die Begründung ist nachzulesen im Interview mit Markus Wolf vor Saisonbeginn:
https://www.mainpost.de/sport/schweinfurt/die-jungen-wilden-warum-fc-05-boss-markus-wolf-mit-schweinfurt-trotz-einsparungen-die-dritte-liga-nicht-abschreibt-art-10849131
Der FC 05 erhofft sich von den Freitagspielen einen Wettbewerbsvorteil und wirtschaftliche Vorteile, weil Flutlichtspiele attraktiver sind. Das ist legitim. Und ökologisch meiner Meinung nach auch vertretbar: An Strom mangelt es uns ja nicht gerade..
Beste Grüße, Michi Bauer