
Der TSV Aubstadt ist in der Fußball-Regionalliga Bayern zum dritten Mal in Folge ungeschlagen geblieben. Bei der Reserve des Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth II kam die Mannschaft von Trainer Julian Grell zu einem 1:1-Unentschieden. Die Aubstädter Führung durch Lukas Mrozek glichen die Fürther kurz vor dem Ende durch einen von Patrick Vuc verwandelten Strafstoß aus. Dennoch zeigte sich Grell "absolut zufrieden mit dem Ergebnis".
Nach jeweils drei Punkten für die Siege über Bamberg (5:2) sowie Schweinfurt (1:0) holte Aubstadt also einen weiteren und hat nach 19 gespielten Begegnungen als Tabellenneunter 25 Zähler auf dem Konto. Es läuft derzeit wieder rund beim Vierten der Vorsaison. Diese 4 Gründe lassen sich dafür ausmachen.
1. Die Stabilität in der Defensive

Acht Gegentore hatte der TSV Aubstadt nach den ersten drei Spieltagen der Saison in den Büchern stehen. Ganze drei hatten sie im Hinspiel von der SpVgg Greuther Fürth II Ende Juli eingeschenkt bekommen. Seither klingelte es selten öfter als einmal im Aubstädter Kasten, der seit dem vierten Spieltag von Max Böhnke gehütet wird. Er dirigiert lautstark, strahlt dabei gleichzeitig Ruhe aus.
Mit seinem grundsoliden Torwartspiel ist Böhnke ein Stabilisator der Abwehr. An alter Wirkungsstätte in Burgfarnbach, wo die Fürther Reserve einen Teil ihrer Heimspiele austrägt, zeigte sich Böhnke zwar einige Male wackelig. Wenn es darauf ankam, war er freilich zur Stelle. Beim Gegentor war Böhnke machtlos (86.).
2. Die Variabilität der Spieler

Mit Marcel Volkmuth, Jens Trunk (beide verletzt), Tim Hüttl und Leon Heinze (beide krank) fehlten am Samstag gleich vier Spieler, die in der Defensive zum Stamm zählen. Bedenken, die einmal mehr neu formierte Defensive des TSV Aubstadt könnte sich als wackelig erweisen, waren unbegründet. Das Gebilde erwies sich als stabil. "Es hat alles gepasst", sah Grell im ersten Durchgang nicht eine einzige Torchance für Fürths U23, deren 15-Tore-Stürmer Daniel Kasper zur Profimannschaft abgestellt war, beim 0:1 in Köln aber nicht zum Einsatz kam. Und auch im zweiten Durchgang wurde Fürth selten gefährlich, genauso wie Aubstadt.
Marco Nickel (innen) und Maximilan Stahl (außen) rückten in die Viererkette, die Doppelsechs davor bildeten Adrian Hatman und Loris Maier. "Wenn mich der Trainer dorthin stellt, spiele ich halt als Sechser", sagte Maier, der zuvor von Grell meist im linken Mittelfeld aufgeboten worden war, der aber mit der neuen Position nicht fremdelte: "Ich fühle mich im Zentrum eh wohl. Eigentlich einen Tick offensiver. Aber alles in Ordnung, wenn ich der Mannschaft so helfen konnte." Grell bestätigte: "Er hat es sehr gut gemacht."
3. Das gewachsene Selbstvertrauen

Ja, dieser Sieg gegen Schweinfurt hatte gutgetan und Julian Grell unter der Woche ein klein bisschen zu tun gehabt, um das Hochgefühl des Erfolgs gegen den Tabellenführer in eine konzentrierte Spielvorbereitung auf Fürth zu kanalisieren. Und doch war zu merken, wie groß das Selbstvertrauen der Aubstädter Spieler ist. Zum Beispiel in der Szene, die zur Führung für den TSV führte. Mit welchem Selbstverständnis Mrozek in die Lücke zwischen Verteidiger und Torwart stieß, wie technisch sauber er den Kopfball in die Maschen setzte (20.), das war schon beachtlich.
Aber nicht verwunderlich, schenkt man Grell Glauben: "Er hat ein hervorragendes Kopfballspiel", bescheinigte er dem Verteidiger. Ohnehin habe Mrozek zuletzt "zwei richtig gute Spiele gemacht".
4. Die mannschaftliche Geschlossenheit

Aus dem kleinen (Ergebnis-)Tal der Niederlagen gegen Hankofen-Hailing und Buchbach ist Aubstadt herausgewandert. Mit beharrlichem Schritt und dank guter Arbeit unter der Woche, wie Maier findet: "Deswegen kommt es für uns nicht überraschend, dass wir uns wieder gefangen haben." Fragt man nach bei Grell, was seine Elf derzeit auszeichne, muss der Trainer des TSV Aubstadt nicht lange überlegen: "Der Zusammenhalt. Es ist zu sehen, dass die Spieler füreinander einstehen und eine Einheit sind."
Fußball: Regionalliga Bayern, Männer
SpVgg Greuther Fürth II – TSV Aubstadt 1:1 (0:1)
Fürth: Schulze – Fries, Adiele, Kastull, Wuttke – Fazlija (83. Desic) – Pfaffenrot (69. Imeri), Haskaj (46. Prib), Adlung, Mostofi (69. Hrgota) – Grimbs (76.Vuc).
Aubstadt: Böhnke – Mrozek, Nickel, Behr, Stahl (54. Koch) – Hatman, Maier – Pitter (90.+1 Degelman), Weiß (76. Scheurer), Hemmerich – Grimm (70.Ott).
Schiedsrichter: Elia Schneider (Küps). Zuschauende: 154. Tore: 0:1 Lukas Mrozek (20.), 1:1 Patrick Vuc (87., Foulelfmeter).