
Der Status des TSV Aubstadt nach dem dritten Spieltag in der Fußball-Regionalliga Bayern? Es bleibt kompliziert. Am Freitagabend verlor die Mannschaft von Trainer Julian Grell beim FV Illertissen 1:3 (0:1). Der erste Punkt der Saison lässt weiter auf sich warten. "Ohne etwas beschönigen zu wollen: Wir dürfen jetzt nicht den Kopf verlieren und es mit Hau-Ruck-Methoden versuchen", sagte Grell nach dem Spiel. Fragen und Antworten zur aktuellen Situation des TSV Aubstadt.
Wo liegt die Problemzone des TSV Aubstadt?
Nach acht Gegentoren in den ersten drei Partien der Saison ist die Antwort offensichtlich: Das neue Defensivgebilde des TSV Aubstadt ist noch nicht wirklich standfest. Dazu kommen – wie in Illertissen – individuelle Fehler. "Wir bekommen zu leichte Gegentore", bemängelte Julian Grell. Dafür macht er unter anderem das "Zweikampfverhalten in der letzten Reihe" verantwortlich.
Alles Dinge, die sich abstellen lassen, ist der 37-Jährige überzeugt. "Mit Blick darauf, wie wir jetzt in der Tabelle dastehen, mag es sich blöd anhören: Wir sind nicht auf dem schlechtesten Weg." Die Niederlagen in Illertissen in der Liga und im Pokalwettbewerb in der Vorsaison "haben sich schlechter angefühlt als diese", sagte Grell nach dem Spiel am Freitag. "Damals waren wir deutlicher unterlegen. Dieses Mal, glaube ich, ärgert sich die Mannschaft über sich selbst, weil mehr drin war. Das war heute unser bestes Saisonspiel."
Welchen Eindruck hat Neuzugang Loris Maier hinterlassen?
Am Donnerstagabend hatte der TSV Aubstadt die Verpflichtung von Loris Maier öffentlich gemacht. Der 25-Jährige absolvierte vergangene Saison 25 Partien (vier Tore) für die Stuttgarter Kickers, die in der Regionalliga Südwest die Meisterschaft durch eine Niederlage am letzten Spieltag aus der Hand gaben.

In seiner ersten halben Stunde und bei seinem Premierentreffer im Trikot des neuen Vereins deutete Maier an, dass er mit seinen technischen Fähigkeiten, seiner Geschwindigkeit und seinem Spielverständnis für den TSV Aubstadt ein sehr wichtiger Baustein werden kann. Eine mit Luke Hemmerich und Loris Maier besetzte linke Bahn könnte die Schokoladenseite des TSV Aubstadt werden. "Er ist obendrein ein Typ, der hierher nach Aubstadt passt", sagte Grell.
Wird es beim TSV Aubstadt weitere Veränderungen am Kader geben?
Das ist nicht ausgeschlossen. Der Kader von Julian Grell ist nach der Verpflichtung von Loris Maier auf deutlich über 20 Spieler angewachsen und damit fast schon wieder so groß wie in der vergangenen Saison. Den 13 Abgängen stehen inzwischen elf Neue gegenüber. Eigentlich hatten die Aubstädter ihren Kader etwas schmaler gestalten wollen.
"Die Situation in diesem Jahr war für die Vereinsführung und uns Trainer schwierig zu deuten und lösen", sagte Grell. Er ergänzte: "Wir müssen uns eingestehen, dass wir vielleicht den einen oder anderen mehr brauchen, um unsere vielen jungen Spieler zu entwickeln." Grell betonte: "Wir sind kein Verein, der einen Spieler wegschickt."
Wie geht der TSV Aubstadt das Pokalspiel beim TSV Karlburg an?
Schon am Dienstagabend geht es für den TSV Aubstadt weiter. In der ersten Hauptrunde des Toto-Pokal-Wettbewerbs wartet der TSV Karlburg aus der Bayernliga Nord. Anpfiff im Landkreis Main-Spessart ist um 18.30 Uhr.
Eine schwierige Aufgabe. Als in der momentanen Situation störend, wie man denken könnte, empfindet Julian Grell sie nicht. "Für uns ist aktuell jedes Training und jedes Spiel wichtig", sagte er. Er werde in Karlburg "einigen, die sich hervorragend verhalten und Gas geben, die Möglichkeit bieten, sich zu zeigen". Herausspringen soll der erste Pflichtspielsieg der Saison. "Wir müssen Erfolgserlebnisse einfahren. Das ist wichtig", sagte Grell.
Vergangene Saison war der TSV Aubstadt nach Siegen beim TSV Forst, dem FC 05 Schweinfurt und bei der DJK Vilzing ins Viertelfinale eingezogen. Dort kam das Aus: In Illertissen setzte es eine 0:4-Niederlage.
Fußball: Regionalliga Bayern, Männer
FV Illertissen – TSV Aubstadt 3:1 (1:0)
Illertissen: Ponath – Neuberger, Zeller, Jürgensen – Udogu, Kilic (75. Vochatzer), Pudic (81. Sejdovic), Fundel, Cocic (75. Pfaumann) – Milic (69. Kircicek), Rühle (61. Helmer).
Aubstadt: Vertiei – Behr (46. Heinze), Hüttl, Mrozek (57. Hatman), Hemmerich – Braun – Pitter (79. Stahl), Volkmuth (61. Grimm), Trunk, Weiß (57. Maier) – Nickel.
Schiedsrichter: Quirin Demlehner (Eggenfelden). Zuschauende: 320. Tore: 1:0 Marin Pudic (40., Foulelfmeter), 2:0 Tobias Rühle (46.), 3:0 David Udogu (53.), 3:1 Loris Maier (73.).