Im letzten Heimspiel des Jahres kamen die knapp 400 Zuschauerinnen und Zuschauer in der Aubstädter NGN-Arena noch einmal voll auf ihre Kosten. Den erhofften Heimsieg verpasste der TSV Aubstadt im Duell gegen den Regionalliga-Aufsteiger SpVgg Ansbach allerdings trotz einer dominant geführten ersten Halbzeit. Nach einem packenden und teils wilden Schlagabtausch in den zweiten 45 Minuten mussten die Grabfelder am Ende sogar froh sein, nicht komplett mit leeren Händen da zu stehen. Zum einen erzielte Joshua Endres mit einem direkt verwandelten Freistoß erst in der Nachspielzeit den Endstand zum 3:3 (1:0), zum anderen hatten die Ansbacher selbst in den letzten Sekunden der Partie noch zwei hochkarätige Chancen für ein viertes Tor.
Der TSV Aubstadt spielt eine richtig gute erste Halbzeit
"Direkt nach dem Spiel weiß ich noch gar nicht, wie ich das Ergebnis bewerten soll. Am Ende hatten wir sicher Glück, dass wir so spät noch den Ausgleich machen. Über 90 Minuten gesehen hatten wir aber doch ein klares Chancenplus", sagte TSV Trainer Victor Kleinhenz. Auf das unterhaltsame Spektakel nach dem Seitenwechsel hätte er dabei gerne verzichtet. "Die erste Halbzeit war unsere beste der gesamten Saison. Da müssen wir eigentlich höher als nur 1:0 führen. Dann kommen wir auch nicht mehr so in Bedrängnis."
In den ersten 45 Minuten war von den Gästen aus Mittelfranken in der Tat wenig zu sehen. Nach anfänglichem Abtasten übernahm der TSV Aubstadt, bei dem Steffen Behr, Marcel Volkmuth und Nils Piwernetz im Vergleich zum 1:0-Sieg gegen den FC Pipinsried vor zwei Wochen in die Startelf rotierten, immer mehr die Spielkontrolle. Bemerkenswert, dass die Gastgeber trotz des tiefen und holprigen Platzes vornehmlich spielerische Lösungen suchten.
Marco Nickel erzielt mit dem Kopf das verdiente 1:0
"In der ersten Halbzeit ging unser Plan voll auf. Wir wollten spielerisch und über die Außen gefährlich werden. Das ist uns sehr gut gelungen", lobte Kapitän Ben Müller im Duell gegen seinen Heimatverein seine Mitspieler. So fiel der Führungstreffer nach 25 Minuten dann auch alles andere als überraschend. Einen Eckball köpfte Marcel Volkmuth am langen Pfosten zurück in Richtung Fünfmeterraum, wo Marco Nickel per Kopfballbogenlampe Ansbachs Keeper Heiko Schiefer überwand.
Direkt nach dem 1:0 setzten auch die Ansbacher kurzzeitig erste offensive Akzente, die Hausherren dominierten aber anschließend weiterhin das Geschehen, verpassten bei drei guten bis sehr guten Gelegenheiten von Timo Pitter und Ingo Feser aber den zweiten Treffer. Das sollte sich nach dem Seitenwechsel rächen. Die Mittelfranken traten nun deutlich selbstbewusster auf und kamen ebenfalls mit spielerischen Mitteln zu guten Gelegenheiten. Die erste nutzte nach einem Aubstädter Ballverlust in der Vorwärtsbewegung Lukas Schmidt direkt zum 1:1 (54.).
Schmähgesänge gegen Ben Müller aus dem Ansbacher Fanblock
Dieser Treffer war der Startschuss für eine unterhaltsame zweite Halbzeit. Zunächst verpasste Nickel nach schönem Zuspiel von Pitter noch die direkte Antwort (56.), doch fünf Minuten später war Joshua Endres nach einem herrlichen Steckpass von Müller zur Stelle und besorgte die erneute Führung des TSV Aubstadt. Geschockt waren die Ansbacher aber keinesfalls, ganz im Gegenteil. Es dauerte nur drei Minuten, ehe Lukas Schmidt mit einem herrlichen Freistoßtreffer von der rechten Strafraumkante den erneuten Ausgleich besorgte.
Spätestens jetzt entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, bei dem beide Teams in der Defensive immer wieder Lücken offenbarten. "In der zweiten Halbzeit hat bei uns einiges nicht mehr gepasst. Die Abstände waren oft zu groß", kritisierte Kleinhenz. Und so musste er mit ansehen, wie Tobias Dietrich nach einer Hackenvorlage von Patrick Kroiß die Gäste in der 83. Minute sogar in Führung brachte.
Doch auch die Aubstädter steckten nicht auf, warfen noch einmal alles nach vorne und sicherten sich zumindest noch den einen Punkt. Verantwortlich dafür war Joshua Endres, der ebenfalls einen Freistoß direkt in den Winkel setzte. "Am Ende ist das Unentschieden sicher irgendwo gerecht", meinte Kleinhenz. Das sah auch Ben Müller so, der gegen seinen Heimatverein weiter ungeschlagen bleibt und sich am Ende noch ein paar unschöne Worte aus dem Gästeblock anhören musste. "Das sehe ich nicht so ernst. Es zeigt doch, dass ich ihnen irgendwo noch etwas bedeute", nahm es Müller locker.