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Fußball: Regionalliga Bayern
Wie dem TSV Aubstadt nach dem Pokal-Coup gegen 1860 München die Umstellung auf den Liga-Alltag gelingen soll
Auf den TSV Aubstadt warten bis Ostermontag fünf Spiele. Vor dem Auswärtsspiel beim FC Augsburg II kündigt Victor Kleinhenz eine moderate Rotation an.
Spieler wie Björn Schönwiesner (rotes Trikot) werden in den kommenden Regionalliga-Spielen zu mehr Einsatzzeiten beim TSV Aubstadt kommen.
Foto: Rudi Dümpert | Spieler wie Björn Schönwiesner (rotes Trikot) werden in den kommenden Regionalliga-Spielen zu mehr Einsatzzeiten beim TSV Aubstadt kommen.
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Rudi Dümpert
 |  aktualisiert: 04.03.2024 04:28 Uhr

Samstag, 14 Uhr, Rosenaustadion Augsburg: "The show must go on" für den Fußball-Regionalligisten TSV Aubstadt, der in dieser Woche wegen des furiosen Sieges im Toto-Pokal-Halbfinale gegen den Drittligisten TSV 1860 München das zentrale Sportthema vieler Fußballfans der Region war. 3000 Zuschauende in der NGN-Arena und 219.000 vor dem Fernseher verschafften dem Verein und dem Dorf einen Zugewinn an Bekanntheit, Beliebtheit und Respekt. Am Samstag steht mit dem Auswärtsspiel beim FC Augsburg II nun wieder der Liga-Alltag auf dem Programm.

Euphorie bei den ersten Trainingseinheiten nach dem Pokalerfolg

Natürlich gilt es nach so einem Highlight, die Erlebnisse nicht nur in der Physis, sondern auch in den Köpfen maßvoll zu verarbeiten. "Es war zwei, drei Tage danach noch ziemlich Euphorie dabei", gestand TSV-Trainer Victor Kleinhenz, selbst so jung, um eigentlich mal richtig auf die Pauke zu hauen. Tat er natürlich nicht, ließ wie bei einer gut geführten Schulklasse aber die Leinen erst mal etwas lockerer. "Wir waren lange nach dem Spektakel noch geflasht, weil es ein perfekter Tag war mit super Fußball, perfektem Ausgang und allem Drumherum."

Ob hinterher auch mal so richtig gefeiert wurde, länger und anders als sonst? "Mit Sicherheit. Einige waren länger im Sportheim. Der Großteil der Mannschaft hat in Schweinfurt in einer Kneipe weiter gefeiert. Ich hoffe, dass sie es sehr lang und ausgiebig gemacht haben. Am Montag waren wieder alle fit auf dem Trainingsplatz gestanden." Ob das Training etwas anders abgelaufen sei als sonst? "Nein, ganz normal wie immer, die ganze Woche. Wir haben jetzt von Samstag bis Ostermontag in 16 Tagen fünf Spiele. Da sind 15 Punkte zu vergeben. Das bedeutet für uns, binnen kürzester Zeit unseren Zielen in der Liga, die wir uns selber gesetzt haben, ein Stück näher zu kommen."

Ziele für den Rest der Saison: 60 Punkte und das Publikum mit gutem Fußball verwöhnen

Die da wären? "Richtung 60 Punkte marschieren und unser Publikum weiterhin mit gutem Fußball verwöhnen und bei der Stange halten." Dabei sei das Stichwort "Dosierung" ein wichtiges Thema. "Wir werden diese fünf Spiele immer rotieren, aber auch Wert darauf legen, dass die Gesamtstabilität nicht darunter leidet. Wir werden also nicht in extremer Weise rotieren, aber immer die Kräfte bündeln und vielen Spielern Einsatzzeiten geben."

FC Augsburg II (A), 1. FC Nürnberg II (H), Heimstetten (H), Eltersdorf (A) und Buchbach (H) sind die fünf Gegner bis Ostermontag. Im Mai stehen mit dem Heimspiel gegen den FC Bayern München II und dem BFV-Pokalendspiel gegen den FV Illertissen auch noch zwei richtige Highlights an. Da gilt es vom Kopf und den Beinen her das rechte Maß zu finden.

Michael Dellinger könnte dem TSV Aubstadt in Augsburg fehlen

Von der Dosierung her verweist Kleinhenz deshalb auch auf die eineinhalb Wochen Corona-Pause, "in denen überhaupt nicht trainiert wurde, danach relativ intensiv. Wir müssen aber aufpassen, dass wir wieder rechtzeitig den Dampf raus nehmen und nicht überpacen. Wir schauen auch drauf, wie welcher Spieler reagiert, wenn es mal nicht so gut läuft. Genau so wichtig ist, wie verarbeitet ein Spieler den Erfolg und kommt er möglichst schnell wieder in die Spur."

Ben Müller (Oberschenkel) wird in Augsburg voraussichtlich noch einmal fehlen. Hinter dem Einsatz von Michael Dellinger stehe ein Fragezeichen. "Er hat sich so sehr verausgabt, dass er die Woche über Oberschenkelprobleme hatte. Moritz Gündling wird wieder in den Kader rutschen. Ansonsten wird es keine großen Veränderungen geben", kündigt Kleinhenz an. Obwohl die Augsburger in den letzten Wochen kaum gepunktet haben, "sind sie eine sehr spielstarke Mannschaft, richtig gute Fußballer". Im direkten Vergleich gab es bisher einen Sieg, ein Unentschieden (1:1 im Hinspiel) und eine Niederlage.

Augsburg II erzielte nach der Winterpause in fünf Spielen erst ein Tor

Die Schwaben sind mit 34 Punkten Tabellenzwölfter, haben sechs Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz. In den letzten drei Spielen gelang ihnen kein Tor: 0:4 am Dienstag in Bayreuth, davor 0:2 gegen Rain, 0:2 in Aschaffenburg, ein 1:1 gegen Rosenheim und ein 0:6 in Schweinfurt. Der letzte Sieg gelang am 13. November in Schalding, danach noch ein 1:1 in Unterhaching. Trainer Josef Steinberger hat die Qual der Wahl, schickte bisher schon 40 Spieler aufs Feld. 21,3 Jahre ist der Kader im Durchschnitt jung.

Bei 40 Spielern findet die Video-Analyse des Aubstädter Trainer-Duos Victor Kleinhenz/André Betz natürlich unter erschwerten Bedingungen statt. "Wichtig ist, dass wir körperbetont auftreten, unsere Zweikämpfe gewinnen, defensiv geschlossen auftreten und Umschaltsituationen schaffen", sagt Kleinhenz. In der ersten Regionalliga-Runde gewann Aubstadt daheim 2:0 und verlor auswärts 0:4. "Die Rückreise stellen wir uns diesmal natürlich anders vor."

 
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