Dem TSV Bad Königshofen steht in der Tischtennis-Bundesliga (TTBL) so oder so mit dem Auswärtsspiel beim TTC Fulda-Maberzell an diesem Mittwoch um 19 Uhr eine eminent wichtige Aufgabe bevor. Die je nach Besetzung der Gastgeber besonders schwierig, vielleicht aber auch ein bisschen leichter sein kann. Beide Vereine haderten bisher damit, dass sie ihre geplante Top-Aufstellung nicht an den Tisch bringen konnten. Die Probleme des TSV sind hinreichend bekannt: Kilian Ort musste sich vor zwei Wochen einer Bandscheiben-Operation unterziehen. Wie und wie schnell er zurückkommt, bleibt vorerst Hoffnung und Rätsel zugleich.
Der TTC Fulda-Maberzell hat bisher alle drei Saisonspiele verloren
Neuzugang Jin Ueda ist zwar planmäßig Mitte August mit Frau und Kindern in Bad Königshofen eingetroffen, wegen eines Formfehlers beim Wechsel darf er allerdings erst ab dem 1. Januar in der TTBL eingesetzt werden. Ueda ist stattdessen bis dahin ausgeliehen an den TTC Wiener Neustadt, spielt für ihn in der Champions-League und kann sich so wenigstens an das europäische Tischtennis gewöhnen. Also müssen Bastian Steger, Filip Zeljko und Martin Allegro zumindest bis Januar den Karren allein aus dem Dreck ziehen. Passieren darf keinem etwas. Krankheit oder Verletzung sind verboten.
Man tut also gut daran, mit der Situation der Fulda-Maberzeller nicht an Wettbewerbsverzerrung zu erinnern. Zu identisch sind die Probleme, die dort auch keiner wollte. In den drei bisherigen Spielen musste bei den Osthessen sogar Trainer Qing Yu Meng antreten. Zusammen mit seinem Sohn Fan Bo Meng und dem Altmeister und Defensivkünstler Ruwen Filus gab es nur Niederlagen in Grünwettersbach (0:3), gegen Bremen (0:3) und in Mühlhausen (1:3). Dort machte der deutsche Nationalspieler Fan Bo Meng den Ehrenpunkt gegen Ionescu. Mit seiner persönlichen Bilanz gegen die Grabfelder muss sich Meng nicht verstecken. Ebenso wenig Ruwen Filus, gegen den sich zuletzt nur Kilian Ort ein Rezept gebastelt hatte.
Beim TTC Fulda-Maberzell könnte Wong Chun Ting sein Debüt geben
Was die Probleme der Gastgeber von jenen der Gäste unterscheidet: Beim TSV weiß jeder ganz genau, wie er dran ist. Eine plötzliche Gesundmeldung ist ebenso ausgeschlossen wie eine Aufhebung der Sperre. Über die Art und Dauer der Verletzung des Fuldaer Franzosen Poret Thibault ist hingegen ebenso wenig bekannt wie über die Rückkehr des Hongkong-Chinesen Wong Chun Ting. Das beschäftigt natürlich auch Bastian Steger, der dennoch hofft, "dass wir einen Sieg einfahren können. Die wissen, in welcher Besetzung wir anreisen. Wir dagegen müssen uns vor Ort überraschen lassen und dann reagieren."
TSV-Manager Andy Albert rechnet allerdings damit, "weil die Asien-Spiele beendet sind, dass Wong Chun Ting gegen uns erstmals in der Saison dabei ist". Eine Unterstützung kann er jenem seiner Spieler bieten, der gegen Ruwen Filus dran kommt: "Bei uns trainiert zurzeit ein japanischer Abwehrspieler im Shakehands-Club, der ähnlich wie Ruwen agiert. Er wird zum Einspielen mit nach Fulda fahren."
Bastian Steger geht optimistisch ins Auswärtsspiel in Fulda
So oder so sollten die drei TSV-Spieler maximal in der Lage sein, ihre Einzel zu gewinnen, wenn alle drei die Enttäuschung gegen Düsseldorf weggesteckt und sich wieder in Form gebracht haben. Mit einem Sieg könnte man bei momentan 2:6 Punkten erst einmal durchatmen. Eine Niederlage beim punktlosen Tabellenletzten indes könnte zur Belastung für die nächsten Aufgaben werden. Schon am kommenden Sonntag um 13 Uhr erwartet der TSV in der Shakehands-Arena den Meisterschafts-Mitfavoriten TTF Ochsenhausen.
Ob Bastian Steger nach Fulda komme und Düsseldorf noch oder Ochsenhausen schon im Kopf habe? "Weder noch" gesteht er. "In dieser Sportart geht das ganz und gar nicht. Da ist der volle Fokus auf den nächsten Gegner gerichtet. Wir haben uns alle drei gut vorbereitet und ich bin auch optimistisch. Erst recht, wenn wir, wie in den letzten Spielen in Fulda, die tolle Unterstützung unserer Fans haben werden."