Der TSV Bad Königshofen startet am kommenden Montag um 19 Uhr mit einem Heimspiel gegen den TTC Zugbrücke Grenzau in seine siebte Saison in der Tischtennis-Bundesliga. Die abgelaufene sechste war die bisher erfolgreichste, wenngleich das heimliche Ziel Play-off-Platz vier unheimlich nahe war und nur durch Niederlagen gegen den Vorletzten Grenzau und Letzten Mainz – trotz Siegen gegen die ersten Vier der Abschlusstabelle – verpasst wurde. Ob man erneut oben mitmischen kann oder die Ziele doch niedriger definieren muss, klären die folgenden Fragen.
Was hat sich in der Sommerpause beim TSV Bad Königshofen getan?
Außer Bastian Steger nahmen mit Kilian Ort, Filip Zeljko und Martin Allegro alle TSV-Spieler an internationalen Turnieren teil. Ort nur in Slowenien, ehe ihn ein Bandscheibenvorfall außer Gefecht setzte, Zeljko und Allegro noch in Lima und Rio de Janeiro. Beide absolvierten auch mit ihren Nationalmannschaften die Saisonvorbereitungen, während Kilian Ort versuchte, bei einem Würzburger Arzt die Probleme an der Bandscheibe ohne OP konservativ durch Kraftübungen in den Griff zu bekommen.
Wirkt die Transferpanne bei der Verpflichtung von Jin Ueda noch nach?
Der japanische Neuzugang Jin Ueda (31) ist am 15. August mit seiner Frau und den zwei Kindern wie geplant in Bad Königshofen eingetroffen und hat dort auch eine Wohnung bezogen. Durch einen Wechselfehler wegen eines um zwei Tage verspäteteten Wechselantrags beim Bayerischen Tischtennis-Verband (BTTV) ist Ueda aber erst ab 1. Januar 2024 für den TSV spielberechtigt. Die Bad Königshöfer nahmen diese Sperre anstandslos hin und gingen offen damit um. Es gelang zudem, Ueda für die Vorrunde ein Champions-League-Spielrecht beim österreichischen Club Wiener Neustadt zu besorgen, sodass der Japaner zumindest etwas Spielpraxis hat. Dennoch kann die Transferpanne eine noch größere Tragweite bekommen. Sollte Ort ausfallen, hätte man in der Vorrunde zwei vermeintliche Spitzenspieler zu ersetzen. "Das heißt, Steger, Zeljko und Allegro dürfen sich nicht verletzen", beschreibt TSV-Manager Andy Albert die heikle Situation. "Es wird gewiss nicht leicht und ich hoffe, wir kommen da mit Glück durch."
Ist ein Play-off-Platz in dieser Saison überhaupt realistisch?
"Diese Situation beeinträchtigt erheblich unsere Zielsetzung" gibt Albert zu. "An einen Play-off-Platz ist nicht zu denken, vielmehr ist der Klassenerhalt unsere Aufgabe. Wenn Kilian sogar operiert werden muss, müssen wir schauen, dass wir ohne großen Rückstand durch die Vorrunde kommen. Wenn in der Rückrunde alle an Bord sind, können wir versuchen, noch Plätze gutzumachen."
Warum spielt die TTBL in dieser Saison nur noch mit elf Teams?
Dass entgegen der Soll-Stärke von zwölf Vereinen in dieser Saison nur elf an den Start gehen, liegt daran, dass der TTC Neu-Ulm, von Null auf Hundert in die TTBL hochgehievt, seine Mannschaft noch in der vergangenen Saison zurückzogen hatte und sie in dieser Spielzeit nur noch an der Champions-League teilnehmen lässt. Auslöser dieser Reaktion war eine Sanktionierung seitens der TTBL, weil sich die beiden Neu-Ulmer Spieler Truls Moregard und Lin Yun-Ju sich vertragswidrig in anderen Ländern gleichzeitig zur TTBL eine Spielberechtigung holten. Die Sperre gegen sie wurde inzwischen aufgehoben, die 10.000-Euro-Strafe hingegen nicht. Durch Neu-Ulms Ausstieg und weil sich kein Zweiligist für einen Aufstieg entschied, reduziert sich die Zahl der Vereine auf elf.
Was hat sich bei den übrigen Vereinen getan?
Der Königstransfer ist die Rückkehr des Brasilianers Hugo Calderano (27), Nummer fünf der Weltrangliste, zu den TTF Ochsenhausen, die dadurch ein ernsthafter Mitbewerber neben Titelverteidiger Borussia Düsseldorf und dem 1. FC Saarbrücken TT um die Meisterschaft sind. Der TTC Bergneustadt muss ohne Omar Assar auskommen, der ebenfalls einen Wechselfehler beging, weil er, als er es nicht mehr durfte, für einen Verein in Ägypten spielte. Er hat daraufhin auf den Wechsel ganz verzichtet. Der Japaner Yuto Muramatsu wird Saarbrücken ebenso verstärken wie der Rumäne Ovidiu Ionescu. Der US-Amerikaner Kanak Jha wird hingegen erst nach seiner Doping-Sperre ab 1. Januar 2024 für den TTC Grenzau aufschlagen können.
Wann finden die Spieltage statt?
Bedingt durch die Übertragungswünsche des neuen Streaming-Senders DYN, so viele Spiele wie möglich live und exklusiv anbieten zu können, sind die Spieltage auf jeweils Freitag, Samstag, Sonntag und Montag verteilt. Am Dienstag gibt es dann auf DYN eine Studiosendung namens "Platten Update".
Wo kann ich die Spiele live verfolgen?
Zunächst einmal als Zuschauerin oder Zuschauer in der Shakehands-Arena in Bad Königshofen. Mit an Bord bei der medialen Versorgung und dem Rücken von Randsportarten ins Rampenlicht sind der Springerverlag, die Bild-Zeitung und die ARD. Wer sämtliche Spiele der TTBL, der Play-offs, die Pokalspiele und die Europameisterschaften live oder zeitversetzt an bis zu vier Endgeräten sehen will, muss sich ein Abo bei DYN bestellen. Dort sind unter anderem auch die Spiele weiterer Sportarten wie Basketball oder Handball zu sehen.