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Triathlon
Vier Wochen vor Hawaii: Deshalb isst Ironman-Starter Klaus Arnold jetzt weniger Schokolade
Klaus Arnold aus Stockheim steckt mitten in der Vorbereitung auf den Ironman-Triathlon auf Hawaii. Worauf es jetzt ankommt und was der 49-Jährige "heftig" findet.
Klaus Arnold (im Bild) beim Rad-Training vor seinem Start Anfang Oktober beim Ironman in Hawaii.
Foto: Selfie Klaus Arnold | Klaus Arnold (im Bild) beim Rad-Training vor seinem Start Anfang Oktober beim Ironman in Hawaii.
Michaela Greier
 |  aktualisiert: 14.09.2022 02:40 Uhr

Noch etwa vier Wochen, dann wird ein Lebenstraum von Klaus Arnold in Erfüllung gehen. "So langsam steigt mein Puls und mein Herz schlägt schneller, wenn ich an Anfang Oktober denke", sagt Klaus Arnold. Der Triathlet aus Stockheim wird bald am legendären Ironman auf Hawaii, dem ältesten Triathlon über die Langdistanz, an den Start gehen. Das Ticket dazu löste Arnold Ende Juni in Frankfurt am Main.

"Nach diesem Erfolg war ich wie im Flow, habe das Grinsen gar nicht mehr aus dem Gesicht bekommen. So viele Leute haben mich auf dieses Ereignis angesprochen", sagt er. In den Tagen danach hatte Klaus Arnold das Trainingspensum deutlich zurückgefahren, um zu regenerieren. Längst steckt er aber wieder mitten in der Vorbereitung, "auch wenn die Achillessehne seit dem letzten Wettkampf beim Hochrhöntrail in Hilders ein wenig Probleme bereitet hat".

Furcht vor einer Erkältung oder mehr: Klaus Arnold meidet große Menschenmengen

Die Vorfreude auf den Wettbewerb in Übersee ist riesig, auf keinen Fall will der 49-Jährige im Trikot des TSV Mellrichstadt seinen Start gefährden. "Eine Erkältung, eine Corona-Infektion oder eine Verletzung wären zum jetzigen Zeitpunkt denkbar schlecht", weiß er. Daher geht er auf Nummer sicher und meidet gefährliche Mountainbike- oder Rennrad-Touren sowie Aufenthalte in großen Menschenmengen in geschlossenen Räumen.

In einem Baggersee in der Nähe von Schweinfurt ist Klaus Arnold (im Bild) zuletzt häufig geschwommen.
Foto: Antje Weber | In einem Baggersee in der Nähe von Schweinfurt ist Klaus Arnold (im Bild) zuletzt häufig geschwommen.

Die Erwartungen an sich selbst steckt Arnold für diesen besonderen Triathlon bewusst niedrig. "Es geht mir dort wirklich nicht um eine Top-Platzierung. Ich möchte während des gesamten Wettkampfes Spaß haben, die Atmosphäre genießen und die Stimmung aufsaugen. Das Wichtigste ist, gesund und mit einem Lächeln durchs Ziel zu laufen." Trotz aller Glücksgefühle schwirren in manch einer langen und einsamen Trainingseinheit auch negative Gedanken im Kopf umher: "Warum schinde ich mich so? Was, wenn ich nicht durchhalte?" Doch diese vertreibt der Optimist schnell wieder, der Stolz, an einem solchen Event teilnehmen zu dürfen, dominiert.

5000 Euro muss Klaus Arnold allein für Flüge, Startgebühr, Unterbringung und Wagen aufbringen

Die größten Sorgen um die Finanzierung des Aufenthalts und Starts auf Hawaii sind zudem ausgeräumt. Knapp 5000 Euro kosten Arnold allein Flüge, Startgebühr, Unterbringung und Mietwagen. "Obendrauf kommt die Verpflegung für die zehn Tage – insgesamt eine heftige Summe für Amateursportler", resümiert Klaus Arnold. "Deshalb hat mein Freund René Kuhlmann nach meiner Nominierung kräftig die Werbetrommel gerührt und einen großen Betrag zusammenbekommen. Ich möchte aber betonen, dass es ausschließlich persönlich bekannte Sponsoren sind." Äußerst dankbar ist der Mitarbeiter der Firma Reich deshalb um jeden einzelnen Cent.

Nach dem Hochrhöntrail machte Klaus Arnold (im Bild) die Achillessehne etwas Probleme.
Foto: Rene Kuhlmann | Nach dem Hochrhöntrail machte Klaus Arnold (im Bild) die Achillessehne etwas Probleme.

Klaus Arnold hat sich bei früheren Hawaii-Startern erkundigt, worauf beim Wettkampf dort besonders zu achten sei. "Auch wenn ich hierzulande ein Schönwetter-Sportler bin, ich habe einen Wahnsinns-Respekt vor der Hitze auf der Insel", gibt er offen zu. Am größten Teil der Rad- und Laufstrecke gäbe es keinen Schatten, der Wind mit plötzlich auftretenden Böen sei ebenfalls nicht zu unterschätzen.

Der Fokus liegt nun auf ausreichend Schlaf sowie ausgewogener und gesunder Ernährung

In der noch verbleibenden Zeit bis zum Abflug am 30. September wird nun auf den Körper gehört, werden harte Trainingseinheiten durch moderate ersetzt. Zudem liegt der Fokus von Klaus Arnold auf ausreichend Schlaf sowie auf ausgewogener und gesunder Ernährung. "Der Schokoladenkonsum muss in den nächsten Tagen ein wenig eingeschränkt werden", schmunzelt er. Unterstützt wird er in jeder Hinsicht von Lebensgefährtin Antje Weber, die ihm den Rücken freihält, aber aufgrund ihrer Arbeit als Krankenschwester nicht mit nach Amerika fliegen kann. "Ich weiß, sie ist gedanklich in jeder Minute dabei", sagt Arnold.

Ein weiterer aus Rhön-Grabfeld stammender Sportler ist ebenfalls für den Ironman auf Hawaii qualifiziert. Lukas Bieber aus Unterebersbach wird mit Arnold zusammen anreisen und im selben Haus wohnen. Am 8. Oktober ist es so weit, dann fällt der Startschuss für die circa 2500 Athletinnen und Athleten aus aller Welt.

 
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