Der TSV Aubstadt hat das Fußballjahr 2022 in der Regionalliga Bayern mit einer Niederlage beendet. Im Duell zweier Tabellennachbarn kassierten die an diesem kalten Dezember-Tag letztlich völlig chancenlosen Grabfeder im Grünwalder Stadion bei Türkgücü München eine 0:1-(0:1)-Niederlage. "Der Sieg von Türkgücü ist absolut verdient. Sie haben eine riesen erste Halbzeit gespielt und wir haben ganz lange gebraucht, bis wir überhaupt ins Spiel gekommen sind. Man muss ehrlich sagen, dass das im Gesamtpakt von uns heute zu wenig war, um hier punkten zu können", sagte TSV-Trainer Victor Kleinhenz.
Im Vergleich zum spektakulären 3:3-Unentschieden gegen die SpVgg Ansbach nahm Kleinhenz zwei Änderungen an seiner Startformation vor. Für den angeschlagenen Timo Pitter rückte Max Schebak, der Torschütze beim 1:1 im Hinspiel, in die erste Elf. Zudem ersetzte Leon Heinze den Gelb-gesperrten Marcel Volkmuth. Da sich im Training unter der Woche Marvin Weiß das Syndesmoseband gerissen hatte, nahm auf der Ersatzbank u.a. der junge Luka Maric aus der zweiten Mannschaft Platz, der in den letzten Minuten auch noch sein Regionalliga-Debüt feierte.
Türkgücü München heizt dem TSV Aubstadt ordentlich ein
Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt wurde den Aubstädtern schnell warm. Denn selten wurden sie in dieser Saison einmal so sehr unter Druck gesetzt wie in den ersten 45 Minuten im Grünwalder Stadion. Torhüter Lukas Wenzel musste nicht nur bei den Schüssen von Benedikt Auburger (2.), Masaaki Takahara (7.) und Albano Gashi (23.) sein Können unter Beweis stellen, sondern aufgrund des hohen Pressings der Münchner auch zu einem waghalsigen Dribbling im eigenen Fünfmeterraum ansetzen.
Offensiv traten die Gäste dagegen kaum einmal in Erscheinung. Bei einem Distanzschuss von Ingo Feser musste Türkgücü-Keeper Johann Hipper das einzige Mal in den ersten 45 Minuten eingreifen und mit einer Faustabwehr das 0:1 verhindern. Dennoch hatte es nach einer halben Stunde den Anschein, dass die Aubstädter durch längere Ballbesitzphasen so langsam ins Spiel finden würden.
Maximilian Berwein schießt Türkgücü vor der Pause in Führung
Doch dann kam der große Auftritt von Maximilian Berwein, der im Mittelfeld kurz anzog und den Ball vom linken Strafraumeck in den Winkel hämmerte (39.). Es war die längst fällige Führung der Münchner, die vor der Pause beinahe noch das 2:0 nachgelegt hätten. Wieder war es Berwein, der beste Torschütze von Türkgücü in dieser Saison, der auf links nicht zu halten war und es erneut mit einem Abschluss aufs kurze Ecke probierte. Diesmal war Wenzel jedoch zur Stelle und tauchte schnell ab.
Und auch die erste Chance nach dem Seitenwechsel gehörte wieder den Hausherren. Albano Gashi dribbelte sich an der Toraußenlinie durch und scheiterte mit seinem Abschluss einmal mehr an Wenzel. Wechsel hatte Kleinhenz zur Pause zwar keine vorgenommen, seine Mannschaft dafür aber etwas offensiver eingestellt. Max Schebak rückte ins Sturmzentrum neben Marco Nickel, was ein klassisches 4-4-2-System zur Folge hatte.
Lukas Wenzel verhindert mit mehreren Paraden eine höhere Niederlage
Fast wären die Änderungen auch sofort erfolgreich gewesen. Ingo Feser schickte mit einem schönen Pass Joshua Endres auf die Reise, dessen Abschluss Hipper allerdings mit dem Fuß parierte. "Das war letztlich unsere einzige Chance auf ein Tor", sah es Kleinhenz. Der TSV Aubstadt gestaltete das Geschehen nun zwar ausgeglichener, kamen aber kaum zu Chancen. Vielmehr verpassten es die Münchner, bei mehreren guten Kontern das Spiel vorzeitig zu entscheiden.
"Lukas hat uns mit mehreren klasse Paraden lange im Spiel gehalten", sagte Kleinhenz und dachte dabei an die aussichtsreichen Kontersituationen von Berwein und Gashi. Der Lucky-Punch gelang den Aubstädtern dennoch nicht mehr. Auch der eingewechselte und ins Sturmzentrum beorderte Christian Köttler brachte die Türkgücü-Defensive letztlich nicht mehr in Gefahr. "Wir sind jetzt froh, dass endlich Winterpause ist und wir nach diesem intensiven Jahr etwas die Köpfe frei bekommen. Im neuen Jahr greifen wir aber sicher wieder an", sagte Kleinhenz abschließend.