Über 1000 Kilometer hat Lukas Wenzel am vergangenen Wochenende auf den Autobahnen in Süddeutschland zurückgelegt. Bereits am Freitag war der Torhüter des TSV Aubstadt mit seinen Mannschaftskollegen in Richtung Oberbayern aufgebrochen. Nach einer Übernachtung in Waging am See ging es am Samstag weiter nach Burghausen, wo die Aubstädter in der Regionalliga Bayern gegen den einstigen Zweitligisten Wacker Burghausen überzeugend mit 3:0 gewannen. Von Fußball hatte der 23-Jährige aber immer noch nicht genug und so fuhr er am Sonntag nach Mannheim, um dort den TSV 1860 München, der am Samstag zum Toto-Pokal-Halbfinalspiel in Aubstadt gastiert, zu beobachten.
Lukas Wenzel: Das war eigentlich eine total spontane Entscheidung. Als wir am Samstag vom Auswärtsspiel aus Burghausen nach Hause gefahren sind, saßen die beiden Trainer im Bus vor mir. Sie haben darüber gesprochen, eventuell nach Mannheim zu fahren und den TSV 1860 München noch einmal live zu beobachten. Da habe ich mir überlegt, dass ich das ja auch machen kann. Also habe ich schnell drei Tickets organisiert und am nächsten Tag ging es dann mit meiner Freundin und meinem Vater nach Mannheim ins Stadion.
Wenzel: Die Atmosphäre im Stadion war schon der Wahnsinn, das hat richtig Spaß gemacht. Auf dem Platz waren die Mannheimer das deutlich stärkere Team und haben völlig verdient mit 3:0 gewonnen. Und das, obwohl 1860 zuletzt ja vier Spiele in Folge gewonnen hatte. Für mich als Torhüter war es wichtig, die Stürmer der Löwen etwas genauer zu beobachten. So weiß ich, wie sie anlaufen und kann mich entsprechend darauf einstellen. Wirklich herausgestochen ist in Mannheim aber kein Spieler von 1860 München.
Wenzel: Ich glaube schon, dass sie im Pokalspiel bei uns eine Reaktion zeigen wollen. Ich sehe das aber ganz gelassen. Wir können ohne Druck in diese Partie gehen. Auch wenn wir natürlich der klare Außenseiter sind, sehe ich durchaus Chancen für uns.
Wenzel: Durch meine Zeit bei Lokomotive Leipzig bin ich große Zuschauerkulissen gewohnt. Einige meiner Mitspieler haben allerdings noch nicht vor so vielen Menschen gespielt. 3000 Zuschauer auf dem kleinen Sportplatz in Aubstadt sind natürlich etwas Besonderes. Ich hoffe einfach, dass die Zuschauer von der ersten Minute an voll dabei sind und jeden gewonnenen Zweikampf von uns feiern.
Wenzel: Wir müssen das Spiel ähnlich angehen wie im Viertelfinale gegen Türkgücü München, da haben wir auch an unsere Chance geglaubt. Für unser Selbstvertrauen waren die letzten beiden Spiele in der Regionalliga ganz wichtig. Gegen Illertissen haben wir nicht aufgesteckt und in der Nachspielzeit noch den Ausgleich geschafft. Am Samstag in Burghausen haben wir ein richtig gutes Spiel gemacht und verdient mit 3:0 gewonnen. Unser großes Plus ist die mannschaftliche Geschlossenheit. Das Team ist wie eine zweite Familie für mich.