Ingo Feser strahlte unmittelbar nach dem Schlusspfiff in der Wacker-Arena über beide Ohren. Nach einer vor allem in der zweiten Halbzeit überzeugenden Vorstellung hatte derTSV Aubstadt in der Regionalliga Bayern kurz zuvor beim SV Wacker Burghausen mit 3:0 (1:0) gewonnen. Im vierten Anlauf war es der erste Sieg der Grabfelder nach der Winterpause. Entscheidenden Anteil an diesem Erfolg hatte Ingo Feser, der die Aubstädter an der deutsch-österreichischen Grenze mit zwei direkt verwandelten Freistößen auf die Siegerstraße gebracht hatte.
Ingo Feser zirkelt den Ball sehenswert ins obere Eck
"Mir ist wirklich ein Stein vom Herzen gefallen. Zu Beginn der Saison hatte ich mit Hüft- und Adduktorenproblemen zu tun. Ich habe immer hart an mir gearbeitet und viele Freistöße trainiert. Dass es heute dann gleich zweimal geklappt hat, freut mich umso mehr", sagte der Außenverteidiger. In der letzten Saison war der 26-Jährige mit 14 Treffern noch der erfolgreichste Torschütze des TSV Aubstadt gewesen, in dieser Spielzeit wollte der Ball bisher aber einfach nicht hinter die Linie.
Fesers Premierentreffer war dafür umso schöner. Aus 23 Metern zirkelte er einen Freistoß in der zehnten Minute gefühlvoll ins obere Eck. Wacker-Keeper Markus Schöller kam zwar mit den Fingerspitzen noch an die Kugel, das frühe 0:1 konnte er aber nicht mehr verhindern. Kurz zuvor hatten die Hausherren ihre größte Chance, um selbst in Führung gehen zu können. Ein Freistoß aus dem Mittelfeld von Denis Ade segelte an Freund und Feind vorbei, doch TSV-Keeper Lukas Wenzel bekam gerade noch die Beine zusammen und parierte.
Lukas Wenzel verhindert mit einer Glanzparade das 1:1
"Burghausen war bei Standardsituationen immer wieder sehr gefährlich. Da braucht man manchmal auch ein bisschen Glück. Wirklich große Chancen haben wir aber kaum zugelassen", sagte TSV-Trainer Victor Kleinhenz. Er sah jedoch sehr wohl, dass der Tabellenfünfte nach dem frühen 0:1 nicht geschockt wirkte. Immer wieder versuchten die Oberbayern schnell in die Spitze zu spielen, der letzte Pass kam aber oft nicht an. Und wenn doch, dann konnten sich die Gäste einmal mehr auf ihren Keeper Lukas Wenzel verlassen.
Der stand auch unmittelbar nach dem Seitenwechsel im Mittelpunkt. Nach einem schnell vorgetragenen Angriff der Gastgeber setzte der eingewechselte Lukas Schlosser zu einem Volleyschuss an. Der wäre auch im TSV-Tor eingeschlagen, doch Wenzel reagierte stark und drehte den Ball um den Pfosten (51.). Wer einen Burghäuser Sturmlauf in den zweiten 45 Minuten erwartet hatte, sah sich allerdings getäuscht. Bei Aubstadt spürte man mit der 1:0-Führung im Rücken von Minute zu Minute mehr das gewachsene Selbstvertrauen.
Marcel Volkmuth räumt im Mittelfeld alles ab
Im zentralen Mittelfeld gewann der auffällige Marcel Volkmuth fast jeden Zweikampf und bei Standardsituationen ruhten die Hoffnungen auf Ingo Feser. Der probierte es in der 59. Minute mit einem von der rechten Seite scharf in den Strafraum getretenen Freistoß. Wacker-Keeper Markus Schöller machte dabei keine gute Figur und ließ den Ball zum 0:2 durch die Hände gleiten.
Es war die frühe Entscheidung in einem Spiel, in dem der TSV Aubstadt nun alles im Griff hatte und Burghausen nichts mehr einfiel. Der Schlusspunkt war schließlich Joshua Endres vorbehalten, der fünf Minuten nach seiner Einwechslung den Ball im Strafraum der Gastgeber gekonnt annahm und überlegt zum 3:0 vollendete.
Feucht-fröhliche Heimfahrt nach Aubstadt
"Das war eine geschlossene Mannschaftsleistung und daher ein verdienter Sieg", sagte TSV-Trainer Victor Kleinhenz. Besonders freute er sich für den doppelten Torschützen Ingo Feser. "Ich hoffe, dass bei ihm und der kompletten Mannschaft der Knoten nun geplatzt ist." Eine stimmungsvolle und feucht-fröhliche Heimfahrt vom weitesten Auswärtsspiel dürfte es auf alle Fälle werden. "Ich werde mindestens eine Kiste Bier spendieren und dann werden das richtig schöne sechs Stunden im Bus", versprach Feser.