Dienstagabend, das Flutlicht erleuchtet den Kunstrasenplatz in Strahlungen. Bevor der Ball rollt beim Trainingsauftakt des Fußball-Regionalligisten TSV Aubstadt, ergreifen zwei Männer das Wort im Mannschaftskreis.
Zunächst eröffnet Angreifer Moritz Gündling seinen Mitspielern, dass er sich ab sofort dem Bayernligisten Würzburger FV anschließen wird, bei dem er sich mehr Spielzeit erhofft. Er wolle einen Schritt zurückgehen, um dann hoffentlich zwei voranzukommen, sagt der 20-Jährige.
Neben ihm steht André Betz (41). Er spricht als Zweiter – und sagt dem TSV Aubstadt ebenfalls Lebewohl. Sein Beruf, bei dem sich ihm neue Möglichkeiten ergeben, und die Tätigkeit als Assistent von Victor Kleinhenz lassen sich nicht mehr unter einen Hut bekommen, begründet er seinen Schritt.
Er ist mit sich und seiner Entscheidung im Reinen, das ist zu spüren im Gespräch mit Betz, der im Sommer 2021 vom TSV Großbardorf zum Nachbarn gewechselt war. Und auch, dass ihm der Abschied dennoch nicht leicht fällt.
"Für mich gibt es nur maximalen Einsatz für den TSV Aubstadt. Das ist zeitlich momentan auf dem Niveau so nicht mehr möglich. Die Vereinsführung hatte vollstes Verständnis für mein Anliegen, den Vertrag vorzeitig aufzulösen und hat mir für meine Zukunft keine Steine in den Weg gelegt. Ich bin stolz und bedanke mich bei allen, die mir die Möglichkeit gegeben haben, meinen Teil dazu beizutragen, den TSV Aubstadt Schritt für Schritt bodenständig weiterzuentwickeln", wird Betz in einer Mitteilung des Vereins zitiert, die der zur selben Zeit versendet.
Der Posten des zurückgetretenen Co-Trainers André Betz wird nicht nachbesetzt
Betz' Posten wird wohl nicht nachbesetzt werden, stattdessen sollen der spielende Co-Trainer Christopher Bieber und Athletiktrainer Christoph Freiherr von Andrian-Werburg mehr Verantwortung übernehmen. Um die Torhüter kümmert sich weiterhin Christian Mack.
16 Feldspieler, unter ihnen Rückkehrer Philipp Harlaß, und vier Torhüter legten unter der Anleitung von Trainer Victor Kleinhenz schließlich los. Ingo Feser (Rückenprobleme), Christian Köttler, Jens Trunk, Leon Heinze, Jannik Fippl und Leo Dietz sind (noch) nicht dabei, dafür dürfen sich am Dienstag der unlängst mit einem Vertrag bis 2024 ausgestattete Kreisliga-Torjäger Luka Maric, Lorenz Daneyko und Torwart Marvin Walter (beide U 19) zeigen. Auch anderen jungen und Juniorenspielern soll der Weg ins Training der Regionalliga-Mannschaft offen stehen, sagt Kleinhenz.
Marvin Weiß fehlt wegen eines Syndesmosebandrisses noch einige Zeit, mit Patrick Hofmann (Patellasehne gerissen) rechnet Kleinhenz (31) in dieser Saison nicht mehr. Bei Michael Dellinger (Achillessehnenriss) müsse man den Heilungsprozess abwarten. Er beginne dieser Tage mit individuellem Lauftraining, so Kleinhenz, der freilich betont, den Angreifer nicht dem Risiko einer verfrühten Rückkehr in den Kader aussetzen zu wollen.
Das Trainingslager hat der TSV Aubstadt von Hollenbach nach Bad Staffelstein verlegt
"Das Ziel der Vorbereitung ist, zum ersten Spiel möglichst viele Spieler gesund, fit und auf einem Top-Level an den Start bringen zu können", sagt Kleinhenz. Der Fokus der kommenden fünfeinhalb Wochen vor dem Liga-Auftakt am 25. Februar gegen die DJK Vilzing liege auf dem Defensiv- und dem Umschaltverhalten: "Da haben wir ein Riesenpotenzial, das wir in dieser Saison bislang zu selten gezeigt haben."
Nicht in Hollenbach, sondern in Bad Staffelstein wird der TSV Aubstadt vom 10. bis 12. Februar sein Trainingslager abhalten. Der Test gegen den FC Ingolstadt II wird am 11. Februar, 16 Uhr, in Baunach angepfiffen. An diesem Samstag, 21. Januar, 14 Uhr, bestreitet der TSV Aubstadt sein erstes Vorbereitungsspiel. Gegner in Strahlungen ist die SG Ehrenberg aus der hessischen Verbandsliga Nord.