Die SG Burgwallbach/Leutershausen klopft lautstark an das Tor zur Kreisklasse. Die erste Chance hat die Mannschaft von Trainer Frank Geßner vergeben. Das 2:2-Unentschieden im letzten Saisonspiel nach einem packenden Krimi gegen die SG Hendungen-Sondheim/Gr. kostete die Meisterschaft in der A-Klasse Rhön 3. Wie gut, dass es die "Hintertür" Relegation gibt.
An diesem Samstag, 10. Juni, heißt es, die allerletzten Kräfte zu mobilisieren und alles herauszuhauen, was in der Mannschaft steckt. Im entscheidenden Spiel um einen Kreisklassen-Platz müssen die SG'ler den TSV Volkers, Vizemeister der A-Klasse Rhön 1, in die Knie zwingen. Anpfiff ist um 16 Uhr in Bischofsheim.
Eigentlich wäre ja schon längst Pause
"Eine schwierige Situation, eigentlich ist ja schon längst Pause", beschreibt es Frank Geßner. Immerhin sind seit dem letzten Saisonspiel 13 Tage vergangen. "Da ist es schwer, die Konzentration hochzuhalten", sagt der 42-Jährige. Warum die lange Wartezeit? Fußball-Abteilungsleiter Maximilian Kindlein bringt es so auf den Punkt: "Die Terminfindung ist zeitintensiv und etwas komplizierter gewesen. Meiner Meinung nach wurde aber durch enge Absprachen für beide Mannschaften die beste Lösung gefunden."
Aus dem anfänglichen Dienstag, 6. Juni, als Spieltermin sei zunächst auf Bitte eines Funktionärs des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) im Kreis Rhön der Mittwoch oder Donnerstag geworden. Schließlich erreichte Kindlein ein Anruf aus Volkers, mit der Bitte um Verlegung auf das Wochenende. Dem habe man zugestimmt und sich auf den 10. Juni geeinigt.
Dem Vorschlag des Funktionärs, die Partie noch einmal um einen Tag auf den 11. Juni zu verlegen, um sich durch die Samstags-Heimspiele des FC Strahlungen und TSV Großbardorf nicht gegenseitig Zuschauer wegzunehmen, erteilten beide Mannschaften eine Absage. "Wir wollten unsere Planungen nicht noch einmal umschmeißen", sagt Kindlein.
Mannschaftliche Geschlossenheit als großen Trumpf
Frank Geßner, seit Februar 2020 und auch in der nächsten Saison Trainer der SG, freut sich, wenn der Anpfiff endlich erfolgt. Er strahlt Optimismus aus. "Ich will gewinnen, die Jungs sind stark genug. Wir glauben an uns." In der "mannschaftlichen Geschlossenheit" sieht er den großen Trumpf. "Da passt alles, sie verstehen sich top, ein richtig gutes Team. Ich bin stolz auf jeden Einzelnen." Das Spiel wolle man angehen, "wie jedes andere auch".
Vor dem TSV Volkers hat er "allerhöchsten Respekt". Er sei nicht umsonst Vizemeister in der A-Klasse Rhön 1 geworden. Allerdings weiß er über den Gegner "gar nichts. Wir haben lediglich ein paar Informationen." Die besagen, dass ein besonders wachsames Auge auf Torjäger Daniel Kuznetzow (16 Treffer) zu werfen ist. Laut Volkers' Abteilungsleiter Oliver Brust "haben wir uns die Relegation hart erarbeitet. Entsprechend groß ist die Euphorie in der Mannschaft, die sicher brennen und von etlichen Fans unterstützt werden wird". Verletzungsbedingt fehlen wird dem TSV Abwehrchef Edwin Eirich. Ein Fragezeichen steht, da angeschlagen, hinter Daniel Eirich.
Zum Gipfelsturm hat es nicht mehr ganz gereicht
Mit diesem Höhenflug hatten die Burgwallbacher und Leutershausener nicht unbedingt gerechnet, zumindest es nicht offensiv auf ihre Fahnen geschrieben. In ihrer zweiten Saison nach dem freiwilligen Rückzug aus der Kreisliga habe die "Bildung eines festen Spielerstammes" im Vordergrund gestanden. "Und dann schauen, was geht." Es ging was, vor allem in der Rückrunde. Nach den beiden Niederlagen gegen den punktgleichen Meister SG Stockheim/Bastheim/Reyersbach innerhalb von drei Tagen (21. und 23. Oktober) nahm Burgwallbach/Leutershausen wieder Fahrt auf. Es sollten elf Siege bei einer Niederlage und einem Remis folgen, was nicht mehr ganz zum Gipfelsturm reichte.
Die besondere Atmosphäre eines Relegationsspiels hätten seine Spieler beim 2:2 gegen Hendungen-Sondheim/Gr. schon mal schnuppern können, sagt Geßner. Da hatten die Spieler der SG Stockheim/Bastheim/Reyersbach beim Daumendrücken für Hendungen gut und laufstark für Stimmung gesorgt.
SG Burgwallbach/Leutershausen kann personell nicht aus dem Vollen schöpfen
In personeller Hinsicht kann Frank Geßner, der gemeinsam mit Maximilian Kindlein und Jürgen Tripp das Trainertrio bildet, nicht aus dem Vollen schöpfen. William Waltrick Perico, der Brasilianer im Team, sah gegen Hendungen kurz vor Schluss Rot. Niklas Schrenk zog sich im gleichen Spiel einen Muskelfaserriss zu. Jannis Vöth indes feierte da mit einem Kurzeinsatz sein Comeback, ein knappes Jahr nach seiner Kreuzband-OP. Ein Fragezeichen steht hinter dem Einsatz von Denis Vogel.