Das Thema mediale Aufmerksamkeit beschäftigt die Fußball-Regionalliga Bayern seit ihrer Gründung im Jahr 2012. Nun scheint es dem Bayerischen Fußball-Verband (BFV) gelungen zu sein, einen Partner für Live-Übertragungen einzelner Spiele der Liga zu finden, in der mit dem FC Würzburger Kickers, dem FC 05 Schweinfurt und dem TSV Aubstadt drei Klubs aus der Region beheimatet sind. "Wir hoffen, dass wir Ende dieser Woche Vollzug melden können", bestätigt BFV-Pressesprecher Fabian Frühwirth entsprechende Pläne auf Nachfrage.
An diesem Freitag soll es laut Frühwirth eine finale Abstimmung geben. Danach, möglicherweise auch erst Anfang nächster Woche, will der Verband darüber informieren, welcher TV-Sender oder Streamingdienst die Spiele überträgt – und welche es konkret sein werden. Er sprach von bis zu zehn Begegnungen der laufenden Saison, die kommentiert live zu sehen sein sollen.
In einem Interview mit dieser Redaktion hatte BFV-Präsident Christoph Kern schon im vergangenen Sommer gesagt, dass sich der Verband bemühe, Partien der Regionalliga Bayern "im Fernsehen live zu platzieren". Dabei, so Kern damals weiter, dürfe es "keine Denkverbote geben – und ich frage bewusst provokativ und völlig unabgestimmt: Wollen wir die Regionalliga öfter auch einmal am Montag spielen lassen?"
Auf jene Frage gibt es nun eine Antwort. Sie lautet: ja. Das erste Live-Spiel wird die Begegnung zwischen der SpVgg Bayreuth und der SpVgg Ansbach sein, die extra zu diesem Zweck auf Montag, 18. März, 19 Uhr, verlegt wird. Das machte die SpVgg Bayreuth am Dienstag öffentlich, BFV-Sprecher Frühwirth bestätigte es – vorbehaltlich der Ergebnisse der noch ausstehenden Gespräche.
"Wir wissen, dass der Montag für viele Fans eine Herausforderung ist", wird Jörg Schmalfuß, der Geschäftsführer der SpVgg Bayreuth, in der Mitteilung des Klubs zitiert. "Wenn es im nun geplanten Testlauf allerdings zur Etablierung der Liga im TV oder Stream führen kann, dann sollten wir es versuchen."
Wird Montagabend der Fix-Termin für Live-Übertragungen aus der Regionalliga Bayern?
Nach allem, was aktuell bekannt ist, nicht zwangsläufig. Bislang gibt es nur die Erklärung der Bayreuther, dass drei ihrer Partien live zu sehen sein werden. Zwei an Montagen, aber auch eine an einem Freitag. Eine Woche nach dem Ansbach-Spiel soll der Bayreuther Auftritt bei Viktoria Aschaffenburg am Montag, 25. März, live übertragen werden. Ebenso wie das Oberfranken-Derby gegen den FC Eintracht Bamberg, das am Freitag, 12. April, 19 Uhr, im Hans-Walter-Wild-Stadion angepfiffen wird.
Denkbar also, dass der Verband bis zum Saisonende verschiedene Tage für die Übertragungen ausprobieren will, um messen zu können, welcher am besten angenommen wird. BFV-Sprecher Frühwirth betont, dass die beiden bekannten Verlegungen auf Montage in enger Abstimmung mit allen beteiligten Vereinen erfolgt seien. "Jeweils beide Vereine haben sich explizit mit dem Montag-Termin bereiterklärt."
Wie hat sich der TSV Aubstadt positioniert?
Philipp Müller, der Pressesprecher des TSV Aubstadt, sagt, sein Verein habe noch keine Rückmeldung vom Verband, ob eines der Spiele der Mannschaft von Trainer Julian Grell für eine Live-Übertragung ausgewählt worden sei. Einen Austausch darüber habe es mit dem BFV nicht gegeben, aber: "Wir haben bis dato kein Interesse an Montagsspielen."
Was hält der FC 05 Schweinfurt von den Plänen?
Grundsätzlich zeigt sich Andreas Brendler, Sportleiter des FC 05 Schweinfurt, offen für regelmäßige Live-Übertragungen von Spielen der Regionalliga Bayern. Eine höhere Sichtbarkeit könne bei der Gewinnung von Sponsoren hilfreich sein, sagt er. Spiele an Montagen "kommen nicht bei jedem gut an", gibt Brendler allerdings zu bedenken. Er plädiert dafür, einen Mittelweg zu finden zwischen den Interessen der Klubs, die unter Profibedingung arbeiten, den Bundesliga-Reserven und den Amateurvereinen: "Wir jedenfalls wollen und können nicht jeden Montag spielen."
Was sagen die Würzburger Kickers?
"Aktuell", sagt Sebastian Neumann, der Sportdirektor der Würzburger Kickers, "sind Montagsspiele für uns nicht denkbar". Zunächst müsse sich der Verband mit einem Medienpartner einig werden. "Das ist der erste Schritt", so Neumann. Bevor der nicht gegangen ist, hält er sich bei dem Thema lieber bedeckt. Neumann bestätigt aber: "Wir sind im Austausch mit dem Verband."
Wäre das Derby zwischen den Kickers und dem FC 05 nicht prädestiniert für eine Live-Übertragung?
Etwas überraschend war schon im Januar das Derby zwischen den Würzburger Kickers und dem FC 05 Schweinfurt um einen Tag nach vorne verlegt worden auf Freitag, 19. April. Auf Anraten der Polizei, wie Sebastian Neumann nun auf Nachfrage betont. Der Sportdirektor des Klubs aus Würzburg sagt aber auch: "Die Attraktivität dieses Spiels spräche durchaus für eine Live-Übertragung."
Ganz abgesehen von en Kosten für das Flutlicht aber das interessiert den BFV auch nicht unbedingt.