Es war einer von zwei Aufregern beim Achtelfinalspiel im Toto-Pokal-Wettbewerb zwischen dem TSV Aubstadt und dem TSV Rain/Lech Anfang September (3:1). Mitte der zweiten Halbzeit soll ein Zuschauer den Rainer Fußballer Blerand Kurtishaj als "Kameltreiber" rassistisch beleidigt haben. Schiedsrichter Steffen Ehwald hatte daraufhin das Spiel unterbrochen und erst fortgesetzt, nachdem jener Zuschauer - nach Aufforderung von Verantwortlichen des TSV Aubstadt - seinen Tribünenplatz und das Sportgelände verlassen hatte. Zuvor hatten die Aubstädter noch die Personalien des Mannes aufgenommen.
"Wir distanzieren uns ganz klar von jeglicher Form rassistischer Beleidigung. Das geht gar nicht", hatte Günter Schirling, der Abteilungsleiter des TSV Aubstadt, damals gesagt. Er habe hinterher im Namen des Vereins bei Kurtishaj um Entschuldigung gebeten.
Schiedsrichter Ehwald reicht Bericht ein
Zur Fortsetzung der Partie hätte es nicht kommen dürfen, hatte einige Tage später der Fußball-Abteilungsleiter des TSV Rain/Lech, Alexander Schroder, geäußert: "Normalerweise hätten wir den Platz verlassen und der Schiedsrichter hätte das Spiel abbrechen müssen." Ehwald hatte nach Spielende einen Bericht zu dem Vorfall geschrieben und beim Bayerischen-Fußball-Verband eingereicht.
Das Sportgerichtsverfahren gegen den Rufer ist nun ohne ein Urteil zu Ende gegangen. Entsprechende Informationen dieser Redaktion bestätigte Fabian Frühwirth, der Pressesprecher des Bayerischen Fußball-Verbands. Der Grund: Die Nachforschungen hätten ergeben, dass der Mann keinem Verein angehörig sei, der Mitglied des Bayerischen Fußball-Verbands ist. Der Zuschauer könne auch nicht dem TSV Aubstadt zugerechnet werden. Eine Bestrafung des Vereins anstelle des Zuschauers sei deshalb ebenfalls nicht möglich.
Kurtishaj nimmt Entschuldigung des Rufers an
Auf ein Verfahren vor einem ordentlichen Gericht verzichtet Blerand Kurtishaj laut Alexander Schroder: "Der Mann hat sich bei ihm entschuldigt, er hat die Entschuldigung angenommen." Damit sei die Sache für Kurtishaj erledigt.
Verfahren gegen Schebak läuft noch
Derweil ist das Sportgerichtsverfahren gegen Aubstadts Mittelfeldspieler Max Schebak, der abseits des Spielgeschehens einem Rainer Spieler einen Kopfstoß verpasst haben soll, noch nicht abgeschlossen. "Es läuft noch", sagten übereinstimmend der Vorsitzende des TSV Aubstadt, Herbert Köhler, und Schriftführer Stefan Abschütz.
Vergangenen Samstag ist der TSV Aubstadt mit einem überraschenden 3:1-Erfolg im Viertelfinale gegen den Drittligisten Türkgücü München ins Halbfinale des Toto-Pokal-Wettbewerbs eingezogen. In einem weiteren Viertelfinalspiel stehen sich am 13. November der FC Schweinfurt 05 und die Würzburger Kickers gegenüber.