zurück
Tischtennis: Bundesliga
Ohne den verletzten Kilian Ort: Der TSV Bad Königshofen kassiert beim ASV Grünwettersbach eine 1:3-Niederlage
Nur ein starker Bastian Steger ist zu wenig für den Tischtennis-Bundesligisten. Martin Allegro wirkt mitunter hilflos, Filip Zeljko sucht nach seiner Form.
Martin Allegro (im Bild) musste zum ersten Mal seit seiner Hüftoperation im November im Einzel ran beim Tischtennis-Bundesligisten TSV Bad Königshofen.
Foto: Rudi Dümpert | Martin Allegro (im Bild) musste zum ersten Mal seit seiner Hüftoperation im November im Einzel ran beim Tischtennis-Bundesligisten TSV Bad Königshofen.
Rudi Dümpert       -  SONY DSC
Rudi Dümpert
 |  aktualisiert: 10.05.2023 09:37 Uhr

Die 1:3-Niederlage in Karlsruhe beim ASV Grünwettersbach, die zweite hintereinander gegen eine Mannschaft, die man die ganze Saison über hinter sich in der Tabelle gesehen hat, war Salz in die Wunde von Grenzau sechs Tage vorher. Das Team des Tischtennis-Bundesligisten TSV Bad Königshofen scheiterte erneut daran, die herausragenden Leistungen gegen Spitzenteams wie Borussia Düsseldorf und den 1. FC Saarbrücken gegen einen Gegner auf Augenhöhe zu kopieren.

Tischtennis wird nun einmal nicht im Copyshop gespielt, sondern ist eine hochsensible Sportart, in der alle Komponenten physischer und mentaler Leistungskraft zusammenwirken. Für zweieinhalb Stunden harter Arbeit auf hohem Niveau und im Grenzbereich von Sekundenbruchteilen und Millimetern gab es am Sonntag null Punkte, weil das Spielsystem ein "verdientes Unentschieden" nicht hergibt.

Mitentscheidend für die Niederlage war natürlich die Aufstellung der Bad Königshöfer, bei denen nicht nur Yukiya Uda zu ersetzen war. Auch Kilian Ort fehlte wegen Rückenproblemen. Deshalb kam Martin Allegro nach seiner Hüftoperation im November erstmals in einem Einzel zum Einsatz und war gegen Wang Xi chancenlos. Es war nicht nur von der Papierform her, sondern auch am Tisch das klarste Duell.

Wang Xi lässt mit seinen Außennoppen auf der Rückhand Martin Allegro mitunter hilflos aussehen

Da konnten auch die Anfeuerungsrufe der mitgereisten TSV-Fans nicht helfen, wenn Wang den Ball mit seinen Außennoppen auf der Rückhand spielte. So ein Schlägermaterial darf jeder benutzen, der es beherrscht, es kann andererseits einen Gegner entnerven und mitunter hilflos aussehen lassen. Zumal wenn er, wie Allegro, zum ersten Mal gegen Wang spielt. Kilian Ort hatte schon mehrfach erfolgreich bewiesen, mit welchem Rezept dem jederzeit konterbereiten Abwehrspieler beizukommen ist.

Im zweiten Spiel trafen im Duell der Bundesliga-Urgesteine der Portugiese Tiago Apolonia und Bastian Steger aufeinander, die sich schon jahrelang kennen. So viel nur: Es war ein Weltklasse-Spiel, aber nur vom Bad Königshöfer: Total überzeugend, nie in Gefahr, einen Satz zu verlieren, wobei Apolonia ja keine Laufkundschaft ist. Steger spielte bärenstark und brachte nur im ersten Durchgang ein bisschen Spannung rein, als er ab 10:5 insgesamt sieben Satzbälle bis zum 13:11 benötigte. Mit einer beeindruckenden Vorstellung stellte er das Zwischenergebnis zur Pause auf 1:1.

Umfrage
Ted wird geladen, bitte warten...

Nun ging die Verantwortung für die Grabfelder an den kroatischen Nationalspieler Filip Zeljko über, der an Position 3 auf den deutschen Internationalen Ricardo Walther traf. Der ging nach einem Spiel Pause wegen Rückenproblemen und zuvor fünf siegreichen Spielen erstmals wieder in die Box. Dies als Favorit, obwohl er sich im Hinspiel Zeljko mit 2:3 hatte beugen müssen und den seinen Angstgegner nennt.

Zeljko hätte die Tür zum nächsten Auswärtssieg des TSV Bad Königshofen ein großes Stück öffnen können. Hochklassig war diese Partie aber nicht, sie lebte vielmehr von der Spannung bzw. Anspannung bei beiden. Die Walther am Ende besser in Griff bekam, wogegen Zeljko nicht über seinen Schatten springen konnte und zurzeit ein Stück weit entfernt ist von seiner Hinrunden-Form.

Filip Zeljko geht in den letzten Monaten das Selbstvertrauen ab

Seit Ende November hat er von zehn Einzeln nur eines - in Fulda - gewonnen. Sein Manko: Fehlendes Selbstvertrauen zum Satzende hin, Beispiel von 9:7 zum 9:11-Matchball im vierten Satz. Übrigens: Auch gegen Walther weist Ort eine positive Bilanz auf.

Im Spitzeneinzel galt es für Bastian Steger, mit einem Sieg gegen Wang Xi die vorzeitige Niederlage abzuwenden und das Schlussdoppel zu ermöglichen. Gegen Wang, "gegen den ich schon lange nicht mehr gewonnen habe", so der TSV-Anführer. 

Auf jeden Fall war das Format Weltklasse jede Sekunde den Eintritt wert. Insgesamt hatte Steger nicht nur Wang gegen sich, sondern auch ein unfassbares Paket voller Pech in dieser ausgeglichenen Partie: Wasser auf die Mühlen des euphorisierten ASV-Publikums, das mit dieser Stimmung Bad Königshöfer Shakehands-Arena-Niveau erreichte oder gar übertraf und seine ausgeglichener besetzte Mannschaft zum Sieg brüllte – den nicht unverdienten.

Ergebnisse

Wang Xi – Martin Allegro 3:0 (11:5, 11:4, 11:8)

Tiago Apolonia – Bastian Steger 0:3 (11:13, 5:11, 8:11)

Ricardo Walther – Filip Zeljko 3:1 (11:9, 9:11, 11:7, 11:9)

Wang Xi – Bastian Steger 3:1 (12:10, 11:7, 7:11, 11:7)

Anzeige für den Anbieter KISaD über den Consent-Anbieter verweigert
 
Themen & Autoren / Autorinnen
Bad Königshofen
Rudi Dümpert
1. FC Saarbrücken
Grünwettersbach
Kilian Ort
Ricardo Walther
TSV Bad Königshofen
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top