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Tischtennis: Bundesliga
Rückschlag im Kampf um die Play-offs: Der TSV Bad Königshofen verliert einmal mehr in Grenzau
Durch die 1:3-Niederlage rutscht der TSV Bad Königshofen wieder auf den fünften Platz ab. Warum sich Kilian Ort im entscheidenden Moment selbst ein Bein stellt.
Filip Zeljko (im Bild) und der TSV Bad Königshofen kassierten am Montagabend eine bittere 1:3-Niederlage beim TTC Zugbrücke Grenzau.
Foto: Rudi Dümpert | Filip Zeljko (im Bild) und der TSV Bad Königshofen kassierten am Montagabend eine bittere 1:3-Niederlage beim TTC Zugbrücke Grenzau.
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Rudi Dümpert
 |  aktualisiert: 13.02.2024 14:12 Uhr

Nicht zum ersten Mal stellte der TTC Zugbrücke Grenzau als Kellermannschaft dem Play-off-ambitionierten TSV Bad Königshofen in dem Moment ein Bein, als der nicht nur ganz nahe dran, sondern tatsächlich für einen Tag Tabellenvierter der Tischtennis-Bundesliga (TTBL) war. Matchwinner beim 3:1-Sieg der Westerwäldern war am Montagabend der 20-jährige Taiwanese Feng Yi-Hsin mit zwei Einzelsiegen gegen Filip Zeljko und in einem hochklassigen Match gegen Bastian Steger. Weil Kilian Ort gegen den Polen Maciej Kubik dem Druck einmal nicht standhielt, kam der TSV über den einen Sieg von Steger gegen Patrick Baum zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich nicht hinaus.

Filip Zeljko verliert zum Auftakt gegen Feng Yi-Hsin

Apropos Druck: In diesem Montagabend-Spiel traf negativer auf positiven Druck, wobei sich der abstiegsgefährdete Vorletzte mit den zwei unbekümmert aufspielenden Jungspunden Feng (20) und Kubik (19) gegen Steger (41) und Ort (26) durchsetzte. Dabei schien der Aufstellungspoker von TSV-Coach Koji Itagaki gelungen, weil Zeljko im Eröffnungseinzel auf Feng traf, den er im Hinspiel im noch mehr entscheidenden Spiel vier mit 3:2 besiegt hatte. Doch Feng spielt gegenwärtig in Topform, holte sich in der Liga den sechsten Sieg in Serie und überließ Zeljko nur den zweiten Satz.

Wer diesem Spiel vorentscheidende Bedeutung zugemessen hatte, sollte Recht behalten. Doch zunächst stand Bastian Steger gegen Patrick Baum, seinen alten Kumpel aus der Nationalmannschaft und der Düsseldorfer Zeit, in der Verantwortung. Zwei international verdiente Spieler: Geballte Erfahrung und Intelligenz am Tisch, spritzig gebliebene 35 bzw. 41 Jahre jung, die bei jedem Spielstand und allen uneindeutigen Bällen fünf Sätze lang fair und ehrlich miteinander umgingen. Dann war Stegers Mission Teil eins erfüllt: 3:2-Einzelerfolg und Ausgleich zum 1:1.

Kilian Ort hat keine guten Erinnerungen an Maciej Kubik

Manchmal wünschte man Kilian Ort, er hätte kein gar so gutes Gedächtnis, das ihm dient mit Gutem und Schlechtem aus der Vergangenheit, differenziert bis ins kleinste Detail. Dass er diesem Maciej Kubik am liebsten aus dem Weg gehen würde, weil er sich bei der letzten internationalen Begegnung (4:3) so schwer getan habe, wünschte er sich, obwohl er von den Bilanzen der ganz klare Favorit war. Dem zuletzt in Hochform spielenden Königshöfer Protagonisten war sein großer Respekt vor dem jungen Polen anzusehen – und er war sowohl berechtigt, als auch hinderlich. Es wurde das Spiel der kurzen Ballwechsel, die es zu keinem besonders guten werden ließen.

Da waren ja auch noch die ungeliebte Halle, die stumpfen Tische und der rutschige Boden, womit aber alle zurechtkommen mussten. Im vierten Satz wehrte Ort zwei Matchbälle ab und verwandelte seinen dritten Satzball zum 14:12. Im fünften das brutale Gegenteil: Da hatte er selber vier Matchbälle, führte 10:7 und 11:10, verlor mit 11:13 und floh total frustriert aus der Halle. Dieser Punkt, wahrscheinlich für den Auswärtssieg eingeplant, war schon mal weg. Keine Frage, es war ein Duell auf Augenhöhe. Den Unterschied machten die vermeidbaren Fehler. Wenn man so will, stellte sich Ort in den entscheidenden Momenten des fünften Satzes selber ein Bein. Indem er offensichtlich und früh erkennbar ganz tief seine Rückhand umlief, was Kubik sofort bestrafte.

Dem TSV Bad Königshofen bleiben noch sechs Spiele für einen Play-off-Platz

Blieb also das Ultimatum Steger gegen Feng, das der Königshöfer glanzvoll (11:6) eröffnete, um dann die nächsten zwei Sätze denkbar knapp und unglücklich zu verlieren. Keine Frage, es war großer Sport- von beiden. Im zweiten Satz wehrte Steger ein 7:10 ab, musste dann mit einem eigenen Aufschlagfehler und einem Rückschlagfehler das 10:12 schlucken. Im dritten kam er nach 7:10 bis auf 9:10 heran, lag beim 9:11 ausgerutscht auf dem glatten Geläuf, fast symbolisch, am Boden. Denn nur im vierten war Feng mit phänomenaler Leichtigkeit bei den Hochgeschwindigkeits-Ballwechseln der erkennbar Bessere. Das letzte Wort in Sachen Play-off-Platz sollte damit aber bei sechs verbleibenden Spielen noch nicht gesprochen sein.

Ergebnisse

Yi-Hsin Feng – Filip Zeljko 3:1
(11:5, 10:12, 11:9, 12:10)

Patrick Baum – Bastian Steger 2:3
(8:11, 11:5, 9:11, 11:9, 5:11)

Maciej Kubik – Kilian Ort 3:2
(11:5, 9:11, 11:9, 12:14, 13:11)

Feng – Steger 3:1
(6:11, 12:10, 11:9, 11:6)

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