Am Montagabend war Trainingsauftakt für die U19 des Fußball-Bundesligisten FC Augsburg an der Paul-Renz-Akademie im Stadtteil Oberhausen. Dort trainieren die Nachwuchsmannschaften der Schwaben, auch die in der Bundesliga Süd/Südwest kickenden A-Junioren. Die waren in der abgelaufenen Saison unter Trainer Alexander Frankenberger Neunter geworden und hatten damit den Klassenerhalt geschafft.
Frankenberger aber, so heißt es in einer zwei Absätze kurzen, am Montag veröffentlichen Meldung der Schwaben, müsse den Posten aus familiären Gründen abgeben. Dies habe er den Spielern auf dem Trainingsplatz mitgeteilt. Die Auftakt-Einheit leitete anschließend sein Nachfolger: Victor Kleinhenz.
Der 32-Jährige aus Wartmannsroth war bis Ende März für den TSV Aubstadt tätig. Dort wirkte er ab Sommer 2020, führte den Klub auf die Ränge fünf und sechs in der Regionalliga Bayern sowie ins bayerische Pokal-Finale. Nach einer Niederlagenserie in diesem Frühjahr musste Kleinhenz seinen Posten bei den Grabfeldern räumen. Sein Vorgänger Josef Francic wurde sein Nachfolger. In der anstehenden Saison 2023/24 trainiert Julian Grell den TSV Aubstadt.
Nach seiner Demission kickte Kleinhenz einige Male bei seinem Heimatverein mit, der SG Gräfendorf/Dittlofsroda/Wartmannsroth. Mit ihr schaffte er beinahe den Aufstieg in die Kreisklasse Rhön, beim mit 0:2 gegen den FC Bad Brückenau verlorenen Relegationsspiel fehlte Kleinhenz allerdings.
Victor Kleinhenz und Tobias Strobl pflegen ein sehr gutes Verhältnis
Nun also Augsburg – etwa drei Autostunden von seinem Wohnort im Landkreis Bad Kissingen entfernt. So weit weg und doch so wenig überraschend. Kleinhenz hatte bei einem Gespräch mit dieser Redaktion im vergangenen Oktober bereits angedeutet, dass er sich als Trainer durchaus noch weiterentwickeln wolle. Dass er, aktuell A-Lizenz-Inhaber, Fußball-Lehrer werden wolle, daraus hatte Kleinhenz ebenfalls nie einen Hehl gemacht. Für beide Vorhaben gilt ein Trainerjob in einem Nachwuchsleistungszentrum als durchaus förderlich.
Und schließlich gibt es auch eine persönliche Komponente bei der Entscheidung – namens Tobias Strobl. Der Ex-Coach des FC 05 Schweinfurt arbeitet seit vergangener Saison beim FC Augsburg, trainiert dort die in der Regionalliga Bayern beheimatete U23. "Mit Tobias Strobl habe ich ein sehr gutes Verhältnis", hatte Kleinhenz vergangenen Herbst gesagt.
Am Montagabend war Victor Kleinhenz nicht persönlich zu erreichen.