Die Heimbilanz des TSV Aubstadt in der Fußball-Regionalliga Bayern bleibt weiter makellos: Fünf Siege in fünf Spielen bei 14:2 Toren. Gegen den Aufsteiger und Tabellenvorletzten FC Memmingen stand am Ende eines hochsommerlichen Septembernachmittages ein 3:1 (2:1) auf der Anzeigetafel. "Unser Sieg ist sicher verdient. Wir haben heute über weite Strecken aber nicht so gespielt, wie wir uns das vorgenommen hatten. Ein Sieg in der Regionalliga ist aber auch keine Selbstverständlichkeit und daher sind wir am Ende des Tages vor allem mit den drei Punkten zufrieden", sagte TSV-Trainer Julian Grell.
Der TSV Aubstadt wird vom FC Memmingen zunächst etwas überrascht
Nach der ersten Saisonniederlage vor einer Woche bei der DJK Vilzing hatte er im Vorfeld eine Reaktion von seiner Mannschaft gefordert und wollte dabei nicht nur auf das Ergebnis schauen. "Wir hatten wieder eine richtig gute Trainingswoche. Das Spiel heute war aber doch sehr zäh und uns hat sowohl die Frische als auch die Spritzigkeit etwas gefehlt", sah es Grell. Gewiss, das Heimspiel gegen den FC Memmingen zählt sicher nicht zu den Highlights des TSV Aubstadt in dieser bisher so erfolgreichen Spielzeit. Doch auch so ein Spiel, in dem die Aubstädter über weite Strecken nicht ihr Leistungsmaximum erreichten, muss man eben erst einmal gewinnen.
Zumal die Partie für die tief im Tabellenkeller festsitzenden Allgäuer perfekt begonnen hatte. Die Mannschaft von Stephan Baierl, die zuletzt dreimal in Folge verloren hatte, begann vor den 625 Zuschauenden mutig, lief die Aubstädter immer wieder früh an und verdienten sich so die frühe Führung. "Ja, wir wurden schon etwas überrascht. Ich hätte nicht gedacht, dass Memmingen uns in der Anfangsphase so früh anläuft", gestand Grell.
Wie schon vor einer Woche in Vilzing hatten die Aubstädter mit dieser Spielweise zunächst einige Probleme. Nicht unverdient war daher die Führung der Gäste nach 13 Minuten. Janis Peter war auf der linken Außenbahn Steffen Behr entwischt und fand mit seiner scharfen Hereingabe Ex-Bundesligaprofi Dominik Stroh-Engel, der den Ball aus kurzer Distanz locker über die Linie drücken konnte.
Eine Geschenk der Gäste bringt den TSV Aubstadt zurück ins Spiel
Die Aubstädter setzten in der Offensive über ihre schnellen Außenspieler Timo Pitter und Martin Thomann zwar einige Akzente, wirklich gefährlich wurde es zunächst jedoch selten. Was auch daran lag, dass die Memminger im Mittelfeld zunächst deutlich mehr Zweikämpfe gewannen und so das Aufbauspiel der Aubstädter immer wieder erfolgreich unterbanden. "Wir waren diesmal richtig gut in der Partie, doch dann schenken wir unsere Führung einfach viel zu billig her", ärgerte sich Gäste-Trainer Stephan Baierl.
Er dachte dabei an die 36. Minute, als Memmingens Torhüter Tobias Werdich eine Situation außerhalb des Strafraums gleich zweimal schlampig klärte. So kam der aufgerückte Außenverteidiger Ingo Feser an den Ball, probierte aus großer Entfernung allerdings kein Kunstschuss auf das verwaiste Gäste-Tor, sondern bedienten mit einer Flanke Michael Dellinger, der aus 15 Metern ins leere Tor einköpfen konnte. Es war der Startschuss für die beste Phase der Aubstädter in der gesamten Partie.
Die in einem offensiven 4-4-2-System aufgelaufenen Hausherren drückten nun auf das Tempo und drehten nach einem schönen Spielzug nur vier Minuten nach dem Ausgleich die Partie komplett. Martin Thomann, der mittlerweile auf die rechte Seite gewechselt war, setzte sich auf der Außenbahn gut durch, fand in der Mitte Marco Nickel und dessen Zuspiel beförderte Timo Pitter zum 2:1 in die Maschen. "In den 15 Minuten vor der Pause waren wir richtig gut im Spiel", fand auch Grell.
Marcel Volkmuth sieht die fünfte Gelbe Karte und fehlt beim Spiel am Freitag in Augsburg
Auch nach dem Seitenwechsel blieben die Aubstädter am Drücker und ließen die Gäste, die zweimal offensiv gewechselt hatten, nicht mehr in die Partie kommen. Nachdem Marco Nickel erst noch eine gute Chance zum 3:1 verpasst hatte (53.), machte er es drei Minuten später vom Elfmeterpunkt besser. Zuvor war Michael Dellinger von seinem Gegenspieler klar gefoult worden. "Mit dem 3:1 war die Partie frühzeitig entschieden. Man hat dann schon auch gesehen, dass die Aubstädter einfach mehr Qualität in ihren Reihen haben als wir", gestand Baierl, der eine ganz komplizierte Saison für seine Mannschaft erwartet.
Der Blick des TSV Aubstadt darf nach dem zehnten Spieltag hingegen weiter nach oben gehen. "Wir wollen schnellstmöglich die 40 Punkte holen und dann schauen wir einfach mal, wo die Reise noch hingeht", sagte Grell. Weiter geht es für den TSV Aubstadt zunächst am kommenden Freitag mit dem Auswärtsspiel beim FC Augsburg II. Dann könnte es auch ein Wiedersehen mit Ex-Trainer Victor Kleinhenz geben, der seit dieser Saison die U19-Junioren des FCA in der Bundesliga Süd/Südwest trainiert. Nicht dabei sein wird auf Aubstädter Seite im Rosenaustadion Marcel Volkmuth, der sich in der Schlussminute gegen Memmingen nach einem unnötigen Foul noch seine fünfte Gelbe Karte abgeholt hat.