zurück
Handball: Oberliga Nord
Michal Panfil und seine Vision für den HSC Bad Neustadt: Nachhaltigkeit ist wichtiger als kurzfristiger Erfolg
Für den Klub beginnt am Wochenende die Handball-Saison. Fragen und Antworten zu den Herausforderungen, die auf den neuen Trainer und seine Mannschaft warten.
Michal Panfil ist neuer Trainer des HSC Bad Neustadt, der an diesem Wochenende in die Saison 2024/25 in der Oberliga Nord startet.
Foto: Daniel Rathgeber | Michal Panfil ist neuer Trainer des HSC Bad Neustadt, der an diesem Wochenende in die Saison 2024/25 in der Oberliga Nord startet.
Daniel Rathgeber
 |  aktualisiert: 27.09.2024 02:38 Uhr

Mit einem Auswärtsspiel beim SC Eching startet der HSC Bad Neustadt an diesem Samstag, 19 Uhr, in die neue Handball-Saison. Die Aufgabe bei der seit mehr als einem Jahr daheim ungeschlagenen Mannschaft aus Oberbayern kann getrost als undankbar und schwierig bezeichnet werden für den HSC Bad Neustadt, bei dem vieles anders und vieles neu ist.

Das erste Heimspiel bestreitet die Mannschaft des neuen Trainers Michal Panfil am Samstag, 28. September, 19.30 Uhr, gegen den ESV 27 Regensburg. Fragen und Antworten zum Saisonstart in der vormals Landesliga heißenden Oberliga Nord der Männer.

Welche Ziele verfolgt der neue Trainer Michal Panfil mit dem HSC Bad Neustadt?

Hört man dem früheren polnischen Juniorennationalspieler zu, wird schnell klar, dass seine Arbeit nicht auf kurzfristigen Erfolg ausgerichtet ist. Panfil, der zunächst für zwei Jahre zugesagt hat, will eine langfristige und vor allem nachhaltige Entwicklung anstoßen. "Früher war der HSC wie ein starkes Stück Holz, das aber keine Wurzeln hatte. Jetzt pflanzen wir einen fest verwurzelten Baum", sagt der Lehrer an der Montessori-Schule Münnerstadt. "Diese junge Mannschaft soll die Basis aller künftigen Entwicklungen des Vereins sein", sagt der 41-Jährige.

Eine der Grundlagen dafür seien Spieler, die sich mit dem Verein identifizieren. "Ich möchte einen besseren HSC. Einen HSC, der zwar in einer niedrigeren Liga spielt, der aber Charakter hat, der Biss hat und der wieder den Respekt der Menschen hier in der Region genießt." Eingeleitet habe diesen Prozess sein Vorgänger und künftiger Co-Trainer Florian Hauck, den er als "Retter des HSC" bezeichnet: "Als er eingestiegen ist, hat eine neue Ära für den Klub begonnen."

Ihn selbst treibe an, sagt Panfil, "die Spieler auf ein Niveau zu bringen, das sie vorher nicht hatten". Als quantifizierbares Ziel nennt er den Klassenerhalt. Jüngst habe er seinen Spielern empfohlen, sich auf den Prozess zu konzentrieren und zu fokussieren. Nicht auf das Resultat. "Wenn wir aus der Saison mitnehmen können, dass wir in der darauf folgenden stärker sein werden, wäre das für mich super."

Wie hat sich der Kader des HSC Bad Neustadt verändert?

Die großen Namen fehlen im Kader von Panfil. Sebastian Kirchner, Vilim Leskovec, Adrian Wöhler: Erfahrene Anführer, die in der Vergangenheit hochklassig Handball gespielt haben, haben den Klub verlassen oder ihre Laufbahn beendet. Auch Pedro Oliveira, Max Weber und Ivica Simic spielen nicht mehr für den HSC. 

Von außen hinzugekommen sind Tony Ivankovic und Torwart Istvan Lengyel. Vom für den rechten Rückraum vorgesehenen Georgios Kolovos hat sich der Klub kurz vor Saisonbeginn getrennt. Der dünne Kader könnte sich für Bad Neustadt zum Problem entwickeln, fürchtet Panfil. Beim letzten Testspiel vor Saisonbeginn, dem 30:26 gegen den HSC Coburg II, hatte er gerade einmal neun Feldspieler zur Verfügung.

Überwiegend ist die Mannschaft mit Spielern besetzt, die im Verein ausgebildet wurden. Eine Konstellation, die es so seit vielen Jahren nicht mehr gegeben hat. "Wir müssen die Tradition des Klubs mit den neuen Zeiten verbinden", sagt Panfil und ergänzt: "Ich nenne das so: Neustadt, neue Chance, neues Glück."

Wie ist die Qualität der Mannschaft des HSC Bad Neustadt einzuschätzen?

Es gibt kein Vertun. In der aktuellen Zusammensetzung ist der HSC Bad Neustadt nicht nur quantitativ schwächer besetzt als in der Vorsaison, als er nur mit Mühe und Not den Abstieg in die Bezirksoberliga vermeiden konnte. "Wäre Handball Mathematik, hätten wir ganz schlechte Karten", sagt Panfil. Ist es aber nicht. Und so setzt der Trainer ein emotionales Argument dagegen: "Ich glaube an meine Spieler und ihre Fähigkeiten, an die sie selbst vielleicht gar nicht glauben, und dass wir die Klasse halten können. Eventuell können wir sogar überraschen."

Hoffnungsvoll stimmt Panfil, dass es innerhalb der Gruppe passt. Freilich würde sich der Ex-Profi von einigen etwas mehr Engagement für die gemeinsame Sache wünschen: "Job und Studium gehen vor", dann müsse aber der Handball kommen. "Um leistungsfähig zu sein, muss man jeden Tag Sport machen", setzt Panfil auf drei Trainingseinheiten in der Halle und individuelles Fitnesstraining an den übrigen Wochentagen. Führungsspieler der Mannschaft sind die beiden Kapitäne Moritz Stöhr und Nikola Egic sowie Ivankovic.

Welche Art Handball will Michal Panfil mit dem HSC Bad Neustadt spielen lassen?

Als inspirierend empfindet Panfil den Handball, wie er beispielsweise in Norwegen oder Island gespielt wird. Er wisse aber, dass er seine persönliche Philosophie in Einklang bringen muss mit den Fähigkeiten seiner Spieler. Wichtig sei eine "sehr aggressive Abwehrarbeit, in der Defizite mit Kampfgeist wettgemacht werden". Auf der anderen Seite des Feldes gelte es, "diszipliniert im Positionsangriff" zu spielen. "Ich bin jemand, der auf einfache Sachen setzt. Aber ich möchte, dass sie genau ausgeführt werden", sagt Panfil. 

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Bad Neustadt
Daniel Rathgeber
HSC Bad Neustadt
Karriere und beruflicher Werdegang
Max Weber
Nachhaltige Entwicklung
Torhüter
Trainer und Trainerinnen
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top