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Fußball im Wandel
Kommentar zur 1+5-Regel im Fußball: Der Rückgang der Mannschaftszahlen wird sich beschleunigen
Mit der neuen Regelung über den Einsatz in verschiedenen Mannschaft legt der Bayerische Fußball-Verband seinen Vereinen Knüppel zwischen die Beine, findet unser Autor.
Geht dem Amateurfußball angesichts der 1+5-Regel die Luft aus (Symbolbild)?
Foto: Heiko Becker | Geht dem Amateurfußball angesichts der 1+5-Regel die Luft aus (Symbolbild)?
Florian Karlein
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:37 Uhr

Seit vielen Jahren sind die Mannschaftsmeldungen im bayerischen Amateurfußball rückläufig. Ein Trend, der sich in naher Zukunft wohl nicht umkehren wird. Als hätten die Vereine angesichts der Corona-Pandemie, steigender Energiekosten und des allgemein geänderten Freizeitverhaltens Jugendlicher nicht schon genug Probleme, legt ihnen der Bayerische Fußball-Verband (BFV) seit dieser Saison weitere Knüppel zwischen die Beine.

Durch die Neufassung des Paragrafen 34 der Spielordnung darf aktuell nur noch ein Spieler aus einer höheren Mannschaft, der dort in der ersten Halbzeit eingesetzt wurde, in einer unteren Mannschaft mitspielen. Auf den ersten Blick eine sinnvolle Regelung, um das übermäßige Auffüllen zweiter und dritter Mannschaften zu verhindern.

In der Praxis sorgt diese Regelung jedoch für Probleme. Es ist nun einmal nicht so, dass jeder Mannschaft eines Vereins ein fester Spielerkader zur Verfügung steht. Da gibt es Studierende, die nicht regelmäßig mitspielen, Urlauber, Verletzte und nicht zuletzt jetzt im Herbst Corona-Fälle. Eine hohe Fluktuation zwischen den verschiedenen Mannschaften und ständig wechselnde Aufstellungen sind an der Tagesordnung.

Durch die neue Regel ist es für Vereine fast unmöglich geworden, auf personelle Engpässe zu reagieren. Vor allem die 14-Tage-Frist erweist sich als hohe Hürde. Ist ein Spieler erst einmal in der oberen Mannschaft festgespielt, kann er so schnell nicht mehr in der unteren Mannschaft kicken. Die Folgen sind extreme Personalprobleme und Spielausfälle.

Dass es angesichts der aktuellen Probleme in der kommenden Saison einen deutlichen Rückgang der Mannschaftszahlen in den einzelnen Fußball-Kreisen geben wird, ist wahrscheinlich. Der BFV sollte daher eine Anpassung des §34 in Erwägung ziehen. Die Verkürzung der Frist von 14 auf sieben Tage wäre ein Anfang. Für das Saisonende und die Relegationsspiele gibt es ja ohnehin eine Sonderregelung, die das Auffüllen der unteren Mannschaft erschwert.

Natürlich sollten Vereine die Regeln auch nicht missbrauchen, indem sie die besten Spieler der oberen Mannschaft nach unten schieben. Das hat es in der Vergangenheit immer wieder gegeben. Und zur jüngsten Regeländerung geführt, die einen Großteil der Vereine jetzt vor große Probleme stellt.

 
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