Wenn nicht jetzt, wann dann? Diese Frage stellen sich nicht nur die Spieler des HSC Bad Neustadt (10./4:30) vor dem unterfränkischen Derby in der 3. Handball-Liga, Staffel E, gegen das Schlusslicht HSC 2000 Coburg II, das an diesem Samstag um 19.30 Uhr in der Bürgermeister-Goebels-Halle angepfiffen wird. Auch die Fans blicken dem Spiel mit Spannung entgegen.
Die Gäste (11./2:28) haben in diesem ultimativen Kellerduell die "rote Laterne" im Gepäck und wollen diese nach dem Abpfiff den Rotmilanen überreichen. "Auf dieses "Gastgeschenk" können wir aber gerne verzichten", so HSC-Coach Frank Ihl, "das Überlassen von zwei Punkten als Mitbringsel wäre mir viel lieber". Der zweite Saisonsieg täte der Mannschaft im Hinblick auf die Abstiegsrunde gut. Genauso wichtig wäre ein doppelter Punktgewinn für das zuletzt schwer angeschlagene Selbstvertrauen.
Die Anfangsphase nicht wieder verschlafen
Um zwei Punkte unter Dach und Fach zu bringen, dürfen Franziskus Gerr und Co nicht wie in den letzten beiden Partien die Anfangsphase verschlafen. In Nieder-Roden und in Kirchzell waren die hohen Niederlagen bereits nach der ersten Viertelstunde vorprogrammiert. Da waren die Rückstände bereits so eklatant, dass an eine Aufholjagd nicht mehr zu denken war. Da nutzen auch die aufmunternden Worte der Verantwortlichen in der Kabine nichts. Bei Zwischenergebnissen, jeweils 9:20, richteten sich die Appelle eher an die Ehre der Spieler.
"An Motivation vor dem Anpfiff hat es nie gefehlt", betont Frank Ihl. Motivieren muss er seine Schützlinge vor dem Franken-Derby nicht, es geht wie immer auch ums Prestige. Darauf setzt auch Gästecoach Ronny Göhl, der einen vornehmlich jungen Kader mitbringt. Unter anderem den früheren HSC-Junior Janis Pavels Valkovskis (17), Sohn des ehemaligen Spielers und Trainers des HSC Margots Valkovskis, und ebenso wie dieser am Kreis eingesetzt.
Die Akteure um Routinier Dominic Kelm haben im Laufe der für die beiden Kontrahenten ernüchternden Saison viel Lehrgeld zahlen müssen, im Hinspiel allerdings auch Moral gezeigt. Da schienen die Rotmilane zehn Minuten vor dem Abpfiff nach einem Treffer von Vilim Leskovec zur 20:17-Führung auf bestem Wege zu sein, einen Auswärtssieg einzufahren, ehe Coburg doch noch einen Punkt rettete (20:20).
HSC und Christopher Früh gehen getrennte Wege
Am Donnerstagabend gab es eine gemeinsame Trainingseinheit mit dem mitteldeutschen Oberligisten HSV Bad Blankenburg, wobei Schwerpunkt die Förderung eines aggressiven Zweikampfverhaltens war. Nicht mitwirken konnte auf HSC-Seite Sebastian Kirchner, der sich einen Infekt eingehandelt hat und deswegen auch gegen seinen früheren Verein nicht auflaufen wird. Auch nicht Christopher Früh. Vom Linksaußen hat sich der Klub einvernehmlich getrennt.