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Handball: 3. Liga
Nächste Blamage für den HSC: Nach einer Viertelstunde ist das Spiel bereits entschieden
Trotz der zehn Treffer von Benjamin Herth (Archivbild) war der HSC Bad Neustadt im Unterfranken-Derby beim TV Kirchzell völlig chancenlos.
Foto: Anand Anders | Trotz der zehn Treffer von Benjamin Herth (Archivbild) war der HSC Bad Neustadt im Unterfranken-Derby beim TV Kirchzell völlig chancenlos.
Peter Balthasar
 |  aktualisiert: 08.02.2024 19:55 Uhr

Irgendwie kurios, aber der Handball-Drittligist HSC Bad Neustadt hat das Kunststück geschafft, den Spielverlauf der Partie vom letzten Wochenende in Nieder-Roden im Unterfrankenderby beim TV Kirchzell zu wiederholen. Von Anfang an waren die Rotmilane völlig chancenlos und kassierten beim 24:39 (9:20) eine weitere deutliche Klatsche. Wie in der Vorwoche gingen die Bad Neustädter durch Maximilian Drude mit 1:0 in Führung, um anschließend durch sechs Gegentreffer in Folge frühzeitig entscheidend in Rückstand zu geraten.

Linksaußen Felix Wolf sieht bereits in der ersten Halbzeit Rot

"Auch diesmal war die Anfangsphase mit vielen Fehlern unsererseits geprägt. So etwas nagt an manchem Spieler, der dann den Mut und das Selbstvertrauen verliert sowie das mögliche persönliche Leistungsvermögen nicht mehr aufs Parkett bringt", bilanzierte HSC-Coach Frank Ihl. Der hatte nach dem von Benjamin Herth erzielten Treffer zum 4:8 kurz wieder etwas Hoffnung, doch die nächsten fünf Treffer wurden den Odenwäldern gutgeschrieben. "Ich bin zwar ruhig geblieben, doch innerlich hat es in mir natürlich gebrodelt wie in einem Vulkan", so ein frustrierte Ihl.

Linksaußen Felix Wolf verkürzte danach, doch es blieb dessen einziger Treffer, weil er sich wenig später nach einem Foul eine berechtigte Rote Karte einhandelte. Auffällig war, dass die Kirchzeller wie schon in der Vorwoche die Nieder-Rodener keine einzige Zeitstrafe absitzen mussten. Dies spricht weniger für die Fairness der jeweiligen Kontrahenten, sondern eher dafür, dass die HSC-Angreifer im Angriff zu wenig in die Tiefe gehen und so den intensiven Körperkontakt vermeiden.

Ihl ärgert sich über fehlende Aggressivität in den Zweikämpfen

Das war bei den Schützlingen des Trainerduos Kunz/Hauptmann anders. Die Außen Tim Häufglöckner und Antonio Schnellbacher liefen nicht nur Konter, sondern warfen sich auch in den Kreis, genauso wie Kreisläufer Leon David, der mit neun Treffern einen persönlichen Saisonbestwert erzielte. Den beiden Torhütern Felix Schmidl und Stanislaw Gorobtschuk wollte Ihl "trotz der vielen Gegentreffer keinen Vorwurf machen".

Den zweiten Durchgang gingen die Einheimischen im Verwaltungsmodus an. Dennoch schafften sie es, weiterhin Lücken im HSC-Deckungsverband aufzudecken und die Fehler der Gäste durch konsequentes Konterspiel zu bestrafen. "Dabei war unsere Passgeschwindigkeit eigentlich ordentlich. Was mir nicht gefallen hat, war weiterhin die fehlende Aggressivität im Zweikampfverhalten", ärgerte sich Ihl. In den anstehenden Trainingseinheiten soll der Schwerpunkt darauf gelegt werden, dass es in der Defensive zu hundert Prozent zur Sache geht.

Kurzfristiges Testspiel gegen Bad Blankenburg am Donnerstag

Um diese Baustelle zu beseitigen, wurde für den kommenden Donnerstag kurzfristig ein Testspiel mit dem HSV Blankenburg vereinbart. "Die Blankenburger sind bekannt dafür, dass sie robust zur Sache gehen", so Ihl. In Miltenberg war jedenfalls die Messe schon lange vor Spielende gelesen, denn bei den Gästen gingen in der Schlussphase zudem die Kräfte aus. Beim Abpfiff hatten sich die Hausherren, die sich weiter Hoffnung auf das Vermeiden der Abstiegsrunde machen dürfen, einen 15-Tore-Vorsprung erspielt. Ein Rückstand, den die Rotmilane bereits aus der Vorwoche (21:36-Niederlage) kannten.

Die Statistik des Spiels

Handball: 3. Liga, Staffel E
TV Kirchzell - HSC Bad Neustadt 39:24 (20:9)
Kirchzell: Jörg, Pondensek – Polixenidis 3, Blank 2, Soloviov 1, Gläser 1, Häufglöckner 9/4, Schnellbacher 7/1, David 9, Hauptmann, Heinrich 3/1, Spieß (n.e.), Osofio 4.
Bad Neustadt: Schmidl (1.- 30.), Gorobtschuk (ab 31.) – Kleinhenz 1, Wolf 1,  Leskovec 2, Hahn, Drude 5, Gerr 2, Rovcanin, Streckhardt 1, Ilic,  Herth 10/4, Susnjara 2.
Siebenmeter: 8/6 – 4/4.
Zeitstrafen: 0 - 10 Minuten.
Disqualifikation: Felix Wolf (HSC, 25.).
Schiedsrichter: Haas/Wilken (Dietmannsried).
Spielverlauf: 4:1 (5.), 7:2 (10.), 10:4 (15.), 13:5 (20.), 16:5 (25.), 20:9 (30.), 22:12 (35.), 23:14 (40.), 27:16 (45.), 32:19 (50.), 36:20 (55.), 39:24.
 
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