
Aller guten Dinge sind drei. Im dritten Jahr in Folge war Triathletin Maja Betz vom SC Ostheim am vergangenen Wochenende beim "OstseeMan" in Glücksburg an den Start gegangen und zum dritten Mal war die Sportlein aus Nordheim vor der Rhön über die Langdistanz einmal mehr die mit Abstand schnellste Frau.
In den vergangenen beiden Jahren war das gleichbedeutend mit dem Gewinn der deutschen Meisterschaft, in diesem Jahr wurden die nationalen Titelkämpfe hingegen auf der Mitteldistanz ausgetragen. "Für mich ist der Sieg dadurch aber nicht weniger wert. Mit dem Rennen bin ich sehr zufrieden, da im Vorfeld lange nicht klar war, ob ich überhaupt starten werde", sagt Betz.
Maja Betz geht die Rennen mit weniger Druck an
Generell hat sich die Herangehensweise der 26-Jährigen nach dem erfolgreichen Abschluss ihres Studiums in dieser Saison etwas verändert. "Seit Anfang des Jahres trainiere ich ohne einen eigenen Coach. Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren habe ich auch nicht speziell auf einzelne Highlights hin trainiert, sondern die Wettkämpfe teilweise recht spontan geplant", erklärt Betz. Dass sich mit dem Sport kein Geld verdienen lässt, sei ihr bewusst, und daher spiele die berufliche Zukunft auch eine zunehmend größere Rolle.
"Ich habe gemerkt, dass das Leben nicht nur aus Schwimmen, Laufen und Radfahren besteht. Ganz wichtig ist mir, dass der Spaß nicht verloren geht. Ich schaue daher auch nicht mehr so penibel auf die Zeiten und mache mir einfach insgesamt weniger Druck." Trotz dieser veränderten Sichtweise hat Betz jedoch nichts von ihrem Ehrgeiz verloren.
Gesundheitliche Probleme beim Schwimmen in der Ostsee
So quälte sie sich beim Wettbewerb in der Nähe von Flensburg vor allem auf der 3,8 Kilometer langen Schwimmstrecke durch die Ostsee. "Ich hatte ein katastrophales Schwimmen. Mir ging es gesundheitlich richtig schlecht und ich habe daher zwischenzeitlich auch ans Aufgeben gedacht", gesteht Betz. Sie kämpfte sich allerdings durch und wechselte nach 1:18:46 Stunde aufs Rad, wo es deutlich besser lief. In der dritten von vier Runden über je 45 Kilometer überholte die Nordheimerin die Führende und ging nach einer Zeit von 5:00:12 Stunden für die 180 Kilometer schließlich als Erste auf die abschließende Marathonstrecke.
Dort konnte Betz ihren Vorsprung weiter ausbauen und nach 3:22:06 Stunden mit einem Lächeln im Gesicht die Ziellinie überqueren. Am Ende war sie mit einer Gesamtzeit von 9:45:19 Stunden fast eine halbe Stunde schneller als die Zweitplatzierte und nur gut 13 Minuten langsamer als im Vorjahr. "Für mich war es wieder ein sehr schönes Erlebnis. Mittlerweile kennt man auch viele Gesichter, die Veranstalter und die Gegebenheiten", sagt Betz, für die im Saisonendspurt nun noch einige kleinere Rennen anstehen.