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Fußball
Halbzeit der Vorbereitung: In der Offensive ist der TSV Aubstadt weiter als in der Defensive
Welche Schwerpunkte Trainer Victor Kleinhenz im Trainingslager in Heimbuchenthal setzt und was er vom Testspiel gegen Kickers Offenbach am Samstag erwartet.
Vom Auftritt von Andre Rumpel (am Ball) im Spiel gegen den FC Eintracht Bamberg war Victor Kleinhenz, der Trainer des TSV Aubstadt, angetan.
Foto: Rudi Dümpert | Vom Auftritt von Andre Rumpel (am Ball) im Spiel gegen den FC Eintracht Bamberg war Victor Kleinhenz, der Trainer des TSV Aubstadt, angetan.
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Rudi Dümpert
 |  aktualisiert: 23.02.2024 04:12 Uhr

Nein, aus dem Gleichgewicht brachte das 2:2, die Beinahe-Niederlage gegen den Bayernliga-Vierten FC Eintracht Bamberg in Lendershausen, das Trainerteam Kleinhenz/Betz/Bieber des Regionalligisten TSV Aubstadt wirklich nicht. Viel eher war es eine Bestätigung dafür, dass der Kader am Vortag "die härteste Trainingseinheit, die ich je in Aubstadt gehalten habe", so Victor Kleinhenz, absolvierte und diesen Leistungsabfall am Ende der ersten Hälfte der Saisonvorbereitung hatte.

Für Kleinhenz ist völlig logisch, dass die ersten zwei Spiele - aus dem Stand quasi - die besten waren: 8:0 gegen Geesdorf, 5:0 gegen Großbardorf. "Die waren richtig gut. Da haben wir alles umgesetzt, was wir uns vorgestellt haben." Das war nach drei Wochen Pause, in denen seine Spieler nicht nur am Strand lagen, sondern sich fit hielten, um gleich zum Auftakt schon mal als einer von 25 Akteuren eine Duftmarke zu setzen. Mit Vorbereitungsbeginn ließen die Leistungen und Ergebnisse (4:1 gegen Fuchsstadt, 2:2 gegen Bamberg) nach. Auch Kleinhenz´scher Logik entsprechend.

Dass mit Ben Müller (Wadenverletzung) und Christopher Bieber - Mike Dellinger nach der OP an der gerissenen Achillessehne sowieso - drei wahrscheinliche Startelfspieler in Lendershausen fehlten, Christian Köttler und Björn Schönwiesner "vorsichtshalber" rausgenommen wurden, schuf vornehmlich für die Neuzugänge Marvin Weiß und Tom Kunert als Sechser-Duo sowie Jannik Fippl längere Einsatzzeit. Alibi-Einwechslungen am Ende für fünf Minuten gibt es bei Kleinhenz in solchen Spielen eh nicht.

"Uns ist klar, dass wir noch viel Arbeit vor uns haben."
Victor Kleinhenz, Trainer des TSV Aubstadt

"Bei Bieber und Köttler sollte es im Trainingslager wieder gehen. Ben Müller wird noch ein paar Tage brauchen", sagt Kleinhenz. Jenes Trainingslager hält der Klub von diesem Donnerstag bis Sonntag in Heimbuchenthal ab. Natürlich ist Kleinhenz nicht blauäugig: "Uns ist klar, dass wir noch viel Arbeit vor uns haben", bis zum Saison-Heimspiel-Start am Samstag, 16. Juli, gegen den 1. FC Nürnberg II.

Etwas Kummer hat ihm aber schon gemacht, dass es nach ganz vorne und ganz hinten noch klemmte und zwickte: "Wenn du mitten aus so einer Vorbereitung mit schweren Beinen kommst, dann ist die Vorwärts-Bewegung ein bisschen einfacher als die rückwärts. Wir hatten uns aber schon vorgestellt, dass wir die eine oder andere Torchance mehr rausarbeiten."

Besonders angetan war er in Lendershausen vom Auftritt von Andre Rumpel: "Extrem auffällig. Er ist ja nach seinem Kreuzbandriss wie ein Neuzugang für uns. Er kann auch in Eins-gegen-Eins was bewegen. Ein absoluter Lichtblick." Seine Antrittsschnelligkeit, Spiel- und Kombinationsfreude beeindruckten nicht nur Kleinhenz.

Max Schebak (links, TSV Aubstadt) kommt nicht ran,  Christoph Hüllmandel (FC Eintracht Bamberg) klärt den Ball.
Foto: Rudi Dümpert | Max Schebak (links, TSV Aubstadt) kommt nicht ran,  Christoph Hüllmandel (FC Eintracht Bamberg) klärt den Ball.

Das Trainer-Trio ist sich im Klaren, dass die dritte Saison die größte Herausforderung bisher werden wird und dass man sich entsprechend wappnen muss. Von Vorteil werde sein, dass es wenige Veränderungen im Kader gegeben habe, man auf eine weitestgehend eingespielte Mannschaft zurückgreifen könne. Wobei Kader den Kern noch besser trifft. Eine Stammmannschaft gab und gibt es gegenwärtig in Aubstadt bei dieser Qualität in der Breite nicht.

Wie weit ist man nun aber zur Vorbereitungshalbzeit? "Es ist noch Luft nach oben. Wir haben aber in den Bereichen, die wir bearbeitet haben, vom Gefühl her gute Fortschritte gemacht. In der Offensive sind wir etwas weiter. Wir müssen jetzt gucken, dass wir in die Defensive mehr Stabilität reinbringen. Das wird der Schwerpunkt in den letzten beiden Trainingswochen sein."

Wie sieht der Plan aus bezüglich des Ausfalls der Sturmspitze Mike Dellinger, der bis zur Winterpause fehlen wird? "Wir haben die eine oder andere Idee auf jeden Fall. Christopher Bieber und Andre Rumpel haben einen positiven Eindruck gemacht, sind topfit, werden Alternativen sein. Bei Moritz Gündling muss man sehen, wie weit er das Format für die Regionalliga schon hat. Wir haben viele quirlige Offensivspieler. Das wird aber wie immer, wenn ein Spieler mit einer ganz speziellen Qualität ausfällt. Dann müssen sich dessen Part zwei oder drei andere teilen."

Am Prinzip Tempo-Fußball wolle man auf jeden Fall festhalten. Oder kommt noch ein Neuer? "Kann ich mir eher nicht vorstellen." In der Liga werde der Ball weniger in Aubstädter Reihen sein, als in den bisherigen Testspielen. Deshalb auch der Schwerpunkt Defensive im Trainingslager und gegen die letzten zwei Testgegner Kickers Offenbach (Samstag, 2. Juli, 15 Uhr, in Seligenstadt) und FC Carl Zeiss Jena (Samstag, 9. Juli, 15 Uhr in Obermaßfeld). "Da gilt es", so Victor Kleinhenz, "defensiv die Ordnung zu halten und immer wieder schnell nach vorne umzuschalten."

 
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