
Der Herbstädter Martin Beck, 41 Jahre alt, Sozialpädagoge an der Mittelschule Mellrichstadt, ist bereits mit 27 Trainer gewesen. Die vergangenen fünf Jahre verbrachte er beim Kreisliga-Meister und Bezirksliga-Rückkehrer TSV Trappstadt. Was ihn neben seiner erfolgreichen Arbeit besonders auszeichnet, ist, dass er bei einem Wechsel bisher stets Meisterschaft oder Aufstieg sowie geordnete Verhältnisse und eine intakte Mannschaft hinterlassen hat.
Nach Alsleben/Eyershausen (drei Jahre), einem Jahr Praktikum bei Josef Francic in Aubstadt, Herbstadt (drei) und einer Pause (eins) folgte 2019 die Station Trappstadt. Nach dem Aufstieg und zwei Jahren Bezirksliga – zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte – kam 2023 der Abstieg. Etwas Spezielles begleitete Beck zudem während seiner Trainertätigkeiten: Sowohl in Herbstadt als auch in Trappstadt arbeitete er zumindest teilweise mit seinem Schwager Martin Naber im Trainer-Team zusammen. Nun wechselt er als Regionalliga-Co-Trainer ins Team seines anderen Schwagers, Julian Grell, zum TSV Aubstadt.
Dass Naber nach dem Abstieg in Trappstadt einstieg, habe sich "mit seinen neuen Ideen und neuer Ansprache besonders positiv ausgewirkt", sagt Beck. Die Aufgabe als Torwarttrainer teilten sich Gerd Häpp und Ralf Wolf. Der Abstieg aus der Bezirksliga sei damals kein Drama gewesen. "Es überwog sogar der Stolz, erstmalig zwei Runden dabei gewesen zu sein", betont Beck. Und es folgte nun ja auch die direkte Rückkehr in die Bezirksliga. Während der erste Aufstieg durch einen Saisonabbruch (Corona) und per Punktequotient zustande gekommen war, "war er diesmal als Meister mit sieben Punkten Vorsprung vor Thulba vollständig verdient".
Personelle Änderungen haben sich ausgezahlt
Die sofortige Rückkehr hatte keiner auf dem Plan. "Wir wollten mit der jungen Truppe im oberen Drittel mitspielen, kannten ja die Liga nach drei Jahren nicht mehr", sagt Beck. Die wichtigsten personellen Änderungen seien die Einstiege von Naber und Wolf gewesen, die nach vier Jahren Beck neuen Schwung brachten. Aber auch "in unserer Problemzone Sturmspitze haben wir mit Luke Harth (15 Tore) trotz seiner Jugend eine Verstärkung bekommen". Man wurde unberechenbarer. Sebastian Wagner (14) und Niklas Bauer (13) kamen nach längeren Verletzungen in der Abstiegssaison zudem diese Runde wesentlich mehr zum Einsatz, was mitentscheidend zum Titelgewinn beitrug.
Was Beck bei seiner Arbeit in Trappstadt noch unterstützte, war neben dem Zusammenwirken mit seinem Trainerteam jenes mit der Vorstandschaft. "Dominik Schmitt ist nicht nur 1. Vorsitzender, sondern auch unser Platzwart", sagt der Coach, Manche nennen ihn wegen der Rasenqualität und seiner Nebentätigkeit in einem Golfclub sogar "Greenkeeper".
"Er verbringt ja sein halbes Leben am Sportplatz. Meiner Meinung nach ist sogar Michael Bader der wichtigste Mann. Was der alles macht, mir als Trainer den Rücken freihält, Trainingslager und Spielverlegungen organisiert, Freigaben am Spieltag regelt und Online-Aufgaben erledigt. Das ist unbezahlbar, gar nicht hoch genug anzurechnen", lobt Beck. In höherklassigen Vereinen würde man ihn Sportdirektor nennen.

Enorm wichtig, sagt Beck, sei auch die Unterstützung der TSV-Fans für ihren, laut Banner, "Stolz vom Grabfeld" gewesen. Selbst als der Verein schon Meister war und es nur nach Mühlbach ging, sei der Fanbus in kürzester Zeit voll gewesen. Diese Art von Unterstützung sei "schon beeindruckend". Warum Trappstadt besser als andere war? "Weil wir die größte Qualität in der Breite und heuer kaum Verletzte hatten. Das Kollektiv war´s, das den Unterschied machte." Der gute Start gab den rechten Schwung mit: "Wir begannen mit Siegen gegen Eibstadt, Thulba und Oerlenbach. Da wussten wir, es ist was drin. So richtig eingebrochen sind wir nie."
Welchen Tipp hätte Beck für sein Nachfolger-Duo David Büschelberger/Dominik Firnschild: "Dass sie vielleicht in der Breite des Kaders etwas nachrüsten sollten. Ich sage guten Gewissens, dass ich eine gute, lernwillige, junge Mannschaft übergebe. Das freut mich besonders, zumal die beiden gute Kumpels zu mir sind. Das passt. Die schaffen das."