Der TSV Aubstadt hat in der Fußball-Regionalliga Bayern zum ersten Mal seit über einem Monat wieder ein Spiel verloren. Die Grabfelder mussten sich im Stadion an der Grünwalder Straße dem FC Bayern München II mit 2:4 (1:2) geschlagen geben: die erste Niederlage, seit Josef Francic Victor Kleinhenz als Trainer abgelöst hat. Im Dauerregen von München zeigte Aubstadt eine mutige Vorstellung, brachte den Favoriten ins Wanken, stand nach einer kämpferisch tadellosen Vorstellung aber doch mit leeren Händen da.
"Ich kann der Mannschaft nur zu dieser Vorstellung gratulieren und sie loben", ließ sich Francic die Enttäuschung über den Ausgang des Spiels hinterher kaum anmerken. "Mit der Leistung bin ich zufrieden, mit dem Ergebnis nicht. Mit ein bisschen Glück hätten wir den Punkt geholt, den wir hatten mitnehmen wollen."
Josef Francic ersetzte in der Startelf im Vergleich zum 1:0 gegen Wacker Burghausen den gesperrten Jens Trunk, den verletzten Christian Köttler sowie Christopher Bieber (Bank) durch Nils Piwernetz, Andre Rumpel und Marvin Weiß. Mit dem ebenfalls gesperrten Michael Dellinger sowie Max Schebak und Luka Maric fehlten drei weitere Spieler. Der verletzte Kapitän Ben Müller stand zwar auf dem Aufstellungsbogen, aber nicht zur Verfügung.
Auf dem Platz sah es so aus, dass Marcel Volkmuth in die Innenverteidigung rutschte, Nils Piwernetz die linke Seite verteidigte, weil Leon Heinze und Philipp Harlaß die Doppelsechs bildeten. Die Devise des TSV Aubstadt war klar: Tief, laufstark und vielbeinig verteidigen, um bei Ballgewinnen den Ball rasch auf die andere Seite des Felds zu transportieren.
Ja, die jungen Bayern spielen einen wunderbar anzuschauenden, technisch hochwertigen Fußball, aber natürlich längst keinen fehlerlosen. Zu nutzen machte sich Aubstadt das in der sechsten Minute, als Joshua Endres im Strafraum freigespielt wurde und mit einem Lupfer Tom Hülsmann im Bayern-Gehäuse keine Chance ließ: 0:1, Endres' zwölftes Saisontor, das erste seit fünf Monaten.
Ums Haar ein zweites Mal aufgegangen wäre die Taktik, als Philipp Harlaß am herausstürzenden Hülsmann scheiterte (28.). Dass der Torwart danach Harlaß noch abräumte, ließ Schiedsrichter Elias Tiedeken durchgehen.
Da hieß es freilich schon 1:1. Yusuf Kabadayi hatte im Anschluss an eine Ecke ein erstes Mal zugeschlagen (26.). Zehn Minuten darauf besorgte er auch die Führung für München als die Aubstädter einmal nicht hinterhergekommen waren in der Rückwärtsbewegung. Klar, das war ein Rückschlag für Aubstadt, aber längst noch kein Niederschlag.
Den ersten Hit landete auch im zweiten Durchgang der TSV Aubstadt. Leonard Langhans eroberte den Ball an Torauslinie, Marvin Weiß spielte ihn an die Hand von Aleksandar Pavlovic und Marco Nickel verwandelte den Strafstoß zum Ausgleich (48.).
Große Diskussionen um den Strafstoß für Bayern München II
Um diese Entscheidung von Tiedeken gab es keine Diskussionen, um die nächste dafür umso größere. Ja, Steffen Behr hielt und foulte Taichi Fukui, aber wohl vor dem Sechszehner: Den von Arijon Ibrahimovic zum 3:2 verwandelten Strafstoß hätte es nicht geben dürfen (55.). Gleich "zwei Meter draußen" hatte Francic den Kontakt verortet: "Dass der Schiedsrichter das nicht gesehen hat, war schon ärgerlich."
Dabei blieb es bis in die Schlussminute, weil die Aubstädter allen Bemühungen zum Trotz bei ihren Abschlüssen glücklos blieben und München seine Kontergelegenheiten nicht mit letzter Konsequenz zu Ende spielte. Mit dem Schlusspfiff sorgte Mamin Sanyang dann doch für das 4:2. "Wir haben in den letzten 20 Minuten alles nach vorne geworfen, hatten noch einen Pfostenschuss und sind halt ausgekontert worden", bilanzierte Francic.