
Der TSV Aubstadt und der FC Memmingen treffen an diesen Samstag um 14 Uhr in der Aubstädter NGN-Arena zum dritten Mal in der Regionalliga Bayern aufeinander. Einen Sieger gab es bisher noch nicht. Im August 2019 trennten sich beide Teams im Grabfeld 1:1 und im März 2020 im einzigen Spiel nach der Winterpause gab es ein 0:0 im Unterallgäu. Trainer war in der Hinrunde der Ex-Bundesliga-Profi Uwe Wegmann, in der Rückrunde der jetzige, Esad Kahric. Neben Wegmann hat die Region Memmingen schon mehrere Bundesligaspieler wie die Nationalspieler Karl-Heinz Riedle und Mario Götze hervorgebracht. Letzter Rückkehrer zum FC Memmingen war vor dieser Saison Timo Gebhart, vorher u.a. beim TSV 1860 München, VfB Stuttgart, 1. FC Nürnberg.
Rückkehrer Timo Gebhart aktuell nur in der zweiten Mannschaft
Glücklich und warm geworden ist Gebhart mit dem FC und der FC mit ihm aber noch nicht so richtig. Vergleichbare Probleme soll es bei anderen Vereinen auch schon gegeben haben. Er habe "ein schweres Standing bei Trainer Esad Kahric wegen unterschiedlicher Auffassungen", sagt Gebhart. Die ersten fünf Spiele dieser Saison stand er als Mittelstürmer im Regionalliga-Team. Momentan heißt es, müsse er nach einem Ausfall Fitness und Spielpraxis im U21-Team sammeln, dort die jungen Spieler an die Regionalliga heranführen und der Mannschaft die Landesliga erhalten helfen. Um Spekulationen vorzubeugen, versichert der Präsident Armin Buchmann: "Er verhält sich hochanständig und professionell."
Unterdessen ist man aber auf der Suche nach einer Alternative für den Angriff, wo es aktuell viele Ausfälle gebe, anderweitig fündig geworden. Mitte September wurde mit Lars Gindorf (20) ein Neuzugang für die Offensive verpflichtet. Er war zuletzt vertragslos beim SC Freiburg II, spielte vorher in Elversberg, Ingolstadt und Saarbrücken und bekam einen auf drei Monate befristeten Vertrag. Aus Aubstädter Stimmungsverhältnissen betrachtet überrascht das Lob der Allgäuer Presse, die der Mannschaft von Trainer Kahric nach dem 3:3 daheim gegen Greuther-Fürth II trotzdem "einen tollen Schlagabtausch mit viel Moral und Leidenschaft" bescheinigte.
Wiedersehen mit dem Ex-Aubstädter Thilo Wilke
Ein Wiedersehen mit ein paar Aubstädter Spielern, Trainer Victor Kleinhenz und Sportleiter Josef Francic wird es für Thilo Wilke (30) geben, der in der Saison 2015/16 beim TSV Aubstadt zu neun Einsätzen kam. Nach den darauf folgenden Stationen Abtswind (Bayernliga), drei Jahren USA in sechs verschiedenen Uni-Teams und Lok Leipzig (Regionalliga Nordost) ist der Karlstädter mittlerweile in Memmingen gelandet. "Ich habe zusammen mit ihm beim FC Schweinfurt 05 in der Jugend gespielt", erinnert sich der gleichaltrige Kleinhenz. Nur sieben Spieler des gesamten FC-Kaders, unter ihnen Thilo Wilke, hatten bisher zehn und mehr Einsätze. Beim TSV Aubstadt sind es 15 Spieler.
Großes Lob bekamen die Aubstädter am letzten Wochenende trotz der unglücklichen 1:2-Niederlage in Eichstätt. Das passt natürlich Victor Kleinhenz in seinen Plan, der darauf basiert, eine Mannschaft mit viel Selbstvertrauen und breiter Brust aufs Feld zu schicken. "Wir haben in Eichstätt fast alles richtig gut gemacht und waren selbst in Unterzahl und bei 0:2 noch dem Ausgleich ganz nahe. Vor allem im Ballbesitz haben wir es geschafft, sehr dominant aufzutreten und uns viele Torchancen zu erspielen", blickt Kleinhenz zurück. "Aber wie es halt im Fußball so ist, es gewinnt nicht immer die bessere Mannschaft. Die Jungs haben nach dem 0:1 und nach der gelb-roten Karte für Steffen Behr Moral und richtig guten Charakter gezeigt, den Kopf oben gehalten und weiter guten Fußball gespielt. Wir hätten uns fast mit dem Ausgleich belohnt."
Sieben Spieler stehen dem TSV Aubstadt nicht zur Verfügung
Der absolute Schlüsselspieler im Memminger Spiel sei Martin Dasch (35), der schon beim 1. FC Saarbrücken sowie zweite Bundesliga beim MSV Duisburg und FC Union Berlin gespielt hat, weiß der Aubstädter Coach noch zu berichten. "Er ist Linksfuß und tritt die Standards sehr gefährlich." Selbst hat er vier Tore geschossen, aber auch schon acht aufgelegt. Zwei mal gegeneinander gespielt, zwei Mal ist nix passiert, gab´s ein Unentschieden. Was bedeutet das, Victor Kleinhenz? "Na gut, dann sind wir uns doch einig, dass es höchste Zeit wird für den ersten Sieg gegen Memmingen." Nicht einsetzen kann er den gesperrten Steffen Behr sowie die verletzten Christian Köttler, Max Schebak, Jens Trunk, Michael Dellinger, Lennart Seufert und Julian Schneider.