Aubstadts Trainer Victor Kleinhenz hat in dieser Saison schon oft davon gesprochen, dass sich Glück und Pech innerhalb einer Saison ausgleichen würden. Eine Woche nach dem doch etwas glücklichen 2:1-Erfolg gegen den SC Eltersdorf sah er sich schneller bestätigt, als ihm lieb war. Im Gastspiel beim VfB Eichstätt zeigte der TSV Aubstadt nämlich eine seiner besseren Leistungen in dieser Spielzeit und war selbst in der 40-minütigen Unterzahl in der zweiten Halbzeit die tonangebende Mannschaft. Der Sieg ging am Ende dennoch an den VfB Eichstätt, der zuvor zwei Niederlagen gegen Teams aus dem Tabellenkeller kassiert hatte und schon etwas unter Druck stand.
Kleinhenz beeindruckt von der Moral seiner Spieler
"Wir wollten das Spiel unbedingt gewinnen, daher überwiegt auch trotz der guten Leistung die Enttäuschung", sagte Kleinhenz unmittelbar nach dem Spiel. Dennoch zeigte er sich beeindruckt, wie seine Mannschaft nach der gelb-roten Karte in der 50. Minute gegen Innenverteidiger Steffen Behr weiterhin die Begegnung dominierte. "Dass wir danach so viel Ballbesitz haben würden, hat mich schon etwas überrascht. Wir waren spätestens nach dem 0:1 klar überlegen, stehen am Ende aber dennoch mit leeren Händen da."
Spannend war vor der Partie die Frage, wer den verletzten Stürmer Michael Dellinger ersetzen würde. Kleinhenz entschied sich für Joshua Endres, der von der linken Außenbahn ins Angriffszentrum wechselte. Im Vergleich zum letzten Spiel gegen Eltersdorf rückten zudem Marcel Volkmuth, Timo Pitter und Tim Hüttl in die erste Elf. Philipp Harlaß nahm zunächst auf der Bank Platz, Christian Köttler fehlte ebenfalls verletzt. Auch bei den Eichstättern, die in den letzten acht Spielen lediglich einen Sieg feierten, fehlten einige Leistungsträger.
Munterer Beginn mit vielen Chancen
Davon war in der Anfangsphase allerdings nicht zu spüren. Vor allem den Hausherren merkte man an, dass sie nach den jüngsten beiden Niederlagen gegen Fürth II und Rain/Lech etwas gut machen wollten. Von Beginn an suchten sie den Weg nach vorne, die erste Chance des Spiels hatten dann aber die Gäste. Timo Pitter wurde am rechten Strafraumeck mustergültig bedient, sein Abschluss war aber viel zu harmlos für den an diesem Tag gut aufgelegten VfB-Keeper Felix Junghan. Auf der Gegenseite konnte sich kurz darauf auch Lukas Wenzel auszeichnen, der bei einem Schuss von Fabio Pirner auf Nummer sicher ging und den Ball weg faustete.
Die beste Chance in der ersten Halbzeit hatte jedoch der TSV Aubstadt in Person von Ingo Feser. Einen Freistoß aus 25 Metern zirkelte er um die VfB-Abwehr, doch Junghan machte sich lang und lenkte den Ball um den Pfosten (25.). Es schien fast so, dass Aubstadt das Spiel so langsam an sich reißen könnte, da schockte Philipp Federl die Gäste. Nach einem Einwurf stieg Feder unbedrängt hoch und köpfte den Ball über Wenzel ins lange Eck. "Bis zum 1:0 hatten wir das Spiel einigermaßen im Griff, danach dann aber nicht mehr", gestand Eichstätts Trainer Markus Matthes. Die Aubstädter waren nämlich keinesfalls geschockt, drängten die Hausherren in den letzten zehn Minuten der ersten Hälfte tief in deren Hälfte, verpassten aber mehrmals den Ausgleich.
Aubstadt kommt schwungvoll aus der Pause
Auch nach dem Seitenwechsel spielte zunächst nur eine Mannschaft: der TSV Aubstadt. Innerhalb von 60 Sekunden hatten die Gäste gleich zweimal den Ausgleich auf dem Fuß. Zunächst scheiterte Leonard Langhans am überragenden VfB-Keeper Felix Junghan (47.), dann fand auch Patrick Hofmann mit einem Schuss aus 16 Metern im Hausherren-Schlussmann seinen Meister (48). Dennoch schien es, als ob der Ausgleich nur eine Frage der Zeit sein sollte. In jene Drangphase dann aber der erste Schock: Steffen Behr kam an der Außenlinie zu spät und sah die gelb-rote Karte (50.).
Aubstadt schüttelte sich kurz, stellte um (Müller rückte in die Innenverteidigung) und spielte weiter forsch nach vorne. Am Eichstätter Torhüter gab es aber weiterhin kein Vorbeikommen. Auch beim Schuss von Leon Heinze war er zur Stelle und verhinderte das 1:1. Für die Gäste sollte es aber noch schlimmer kommen. Nach einem langen Freistoß gelang der Ball per Kopfballvelängerung zu Philipp Federl, der das 2:0 erzielte. Doch auch dieser Treffer beruhigte das Geschehen nicht und als Patrick Hofmann in der 81. Minute nach einer Flanke von Leon Heinze das 1:2 gelang, war die Spannung endgültig zurück.
"Ich hatte immer das Gefühl, dass für uns noch etwas geht. Wir hatten in Unterzahl sehr viele Ideen und haben eine super Mentalität gezeigt", lobte Kleinhenz. Der Ausgleich sollte in der hitzigen Schlussphase trotz einiger Möglichkeiten nicht mehr fallen. "Wir haben gewonnen, wie ist letztlich egal. Ich muss aber schon zugegeben, dass wir nach dem 1:0 mehrmals Glück hatten und selbst in Überzahl nur noch reagieren konnten. Aubstadt hat da klar das Tempo vorgeben", sagte VfB-Trainer Markus Matthes.