
Der TSV Schwaben Augsburg hat in der Bürgermeister-Goebels-Halle in Bad Neustadt die bayerische Futsal-Meisterschaft der Frauen gewonnen. Der Bayernligist setzte sich im Endspiel des von der TSG Bastheim für den Bayerischen Fußball-Verband (BFV) ausgerichteten Turniers mit 1:0 gegen den SV Weinberg durch. Die beiden unterfränkischen Vereine, Bezirksmeister FC 05 Schweinfurt, und der Finalist des Bezirksturniers, der TSV Lohr, kamen vor 507 Zuschauenden über die Vorrunde nicht hinaus.
Ausrichterin TSG Bastheim war zwar nicht mit seiner Mannschaft vertreten, sie war bei den unterfränkischen Meisterschaften in der Vorrunde gescheitert. Mit Manuela Kraus stellte der Verein aber eine der sechs eingesetzten Schiedsrichterinnen. Kraus, die auch Trainerin der TSG-Frauen ist, wurde nach ihrem letzten Einsatz im Spiel um den dritten Platz von ihren Spielerinnen auf der Tribüne gefeiert – und bedankte sich mit einem mit den Händen geformten Herz. "Sie stehen hinter mir, ich stehe hinter ihnen. Wir sind ein Team", sagte Kraus.

Für den TSV Lohr ging das Turnier ohne Sieg auf dem achten Platz zu Ende. So gerne Trainerin Peggy Halusa mit ihrer Mannschaft zumindest eine Partie gewonnen hätte, so erklärlich war für sie das Abschneiden des Bezirksligisten. "Wenn es hochkommt, trainieren wir im Winter einmal im Monat", sagte sie. Das reiche eben nicht, um durchgängig Hallenfußball auf hohem Niveau zu spielen. Auch nicht, dass in der unmittelbaren Vorbereitung auf die bayerische Meisterschaft zumindest einmal in der Woche trainiert wurde.
Für Halusa und ihre Spielerinnen stand das Erlebnis im Vordergrund: "Wir haben mit dem zweiten Platz bei der unterfränkischen Meisterschaft schon etwas erreicht." Und nach Bad Neustadt seien die Lohrerinnen nicht mit dem Gedanken gekommen, das Turnier gewinnen zu können. Zumal man mit dem SV Weinberg, der Regionalligist hatte seine zweite Mannschaft geschickt, der SpVgg Ebing und Schwaben Augsburg (beide aus der Bayernliga) definitiv die schwierigere Vorrundengruppe erwischt hatte.
Obwohl kein Sieg gelingt, sagt Lohrs Trainerin Peggy Halusa: "Alles ist gut"
"Wir haben das erste Turniertor und das erste Tor gegen Weinberg geschossen. Insofern ist alles gut", sagte Halusa. Dass die Partien gegen Ebing (0:4) und Augsburg (0:9) hoch verloren gingen, sei der eigenen offensiven Denke und Spielweise der Lohrer Mannschaft geschuldet: "Wir sind keine Defensiv-Mannschaft und auch nicht gekommen, um uns hinten reinzustellen und nur zu verteidigen, um irgendwie weiterzukommen."

Simon Eisinger machte keine Anstalten, mit seiner Enttäuschung hinter dem Berg zu halten. Der Trainer des Bezirksmeisters und Landesligisten FC 05 Schweinfurt und seine Spielerinnen waren in die Bürgermeister-Goebels-Halle gekommen, um "ins Halbfinale zu kommen. Letztlich sind wir an uns selbst gescheitert. Ich bin mega enttäuscht".
FC-05-Schweinfurt-Trainer Simon Eisinger: "Wir sind verdient ausgeschieden"
Dabei war sein Team gut rein ins Turnier und ins Spiel gegen den SC Regensburg gekommen, das die Schweinfurterinnen 3:2 gewannen. Aber: "Mit dem zweiten Gegentor haben wir komplett unsere Linie verloren und haben nicht mehr das gespielt, was uns bei den Turnieren vorher ausgezeichnet hat." Dem 0:0 gegen den FC Alburg folgte ein 0:3 gegen die SpVgg Markt Schwabener Au – das machte den dritten Platz in Vorrundengruppe B.
Knackpunkt im Gruppenfinale gegen Markt Schwabener Au war aus Eisingers Sicht eine nicht geahndete Grätsche gegen eine eigene Spielerin im gegnerischen Sechsmeterkreis. "Das soll ja eigentlich nicht mehr sein im Futsal", ärgerte sich der FC-05-Trainer, "danach sind wir ausgekontert worden und wir mussten mit offenem Visier spielen". Dennoch: Ihre Stärken habe seine Mannschaft nicht zeigen können und deshalb "sind wir verdient ausgeschieden".
Es sei "traurig, dass beide unterfränkischen Mannschaften in der Vorrunde ausgeschieden sind", sagte Bezirksvorsitzender und BFV-Vizepräsident Jürgen Pfau. "Auf der anderen Seite waren aber namhafte Mannschaften dabei, die wirklich überzeugenden Hallenfußball gezeigt haben", ergänzte er.
Bezirksvorsitzender Jürgen Pfau: "Unsere unterfränkischen Vereine können Events ausrichten"
Über Ausrichterin TSG Bastheim sagte der Frankenwinheimer: "Sie hat einen überragenden Job gemacht." Sein Lob erweiterte Pfau auch auf den TSV Großbardorf, der in der Vorwoche die bayerische Meisterschaft der U-15-Junioren in Bad Königshofen ausgerichtet hatte: "Unsere unterfränkischen Vereine können Events ausrichten. Das haben die Bastheimer und die Großbardorfer bewiesen."

Worte, die TSG-Vorsitzender Alexander Sawade gerne vernahm und postwendend weitergab an "Thomas Härder und Manuela Kraus, die mit ihrem gesamten Team einen richtig guten Job gemacht haben". Die etwa 40 eingesetzten Helferinnen und Helfer vergaß auch Manuela Kraus in ihrem Fazit nicht: "Sie alle haben ihren Beitrag geleistet. Das Wissen, dass alles funktioniert, hat mir die Freiheit gegeben, mich auf meine Spiele zu konzentrieren."