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Handball: Bayernliga
Frank Ihl zieht den letzten Joker: Wie der HSC Bad Neustadt die Aufstiegsrunde doch noch erreichen will
In den letzten vier Spielen der Vorrundengruppe geht es für den HSC Bad Neustadt gegen drei direkte Konkurrenten. Die Hoffnungen ruhen auch auf einem Routinier.
Trainer Frank Ihl (links) wird im Auswärtsspiel beim TV Erlangen-Bruck auch seinen Co-Trainer Sebastian Kirchner auf die Platte schicken.
Foto: Anand Anders | Trainer Frank Ihl (links) wird im Auswärtsspiel beim TV Erlangen-Bruck auch seinen Co-Trainer Sebastian Kirchner auf die Platte schicken.
Florian Karlein
 |  aktualisiert: 10.05.2023 09:42 Uhr

Noch vier Spiele stehen für den HSC Bad Neustadt (5./10:10) in der Handball-Bayernliga, Vorrundengruppe Nord, auf dem Programm. In der Vorweihnachtszeit entscheidet sich, ob die Rotmilane ohne Druck ins neue Jahr gehen können oder ob tatsächlich der zweite Abstieg in Folge droht. Einer der ersten vier Plätze und somit das Entgehen der Abstiegsrunde sind nach wie vor möglich.

Die Tabellenkonstellation, das Restprogramm mit drei Auswärtsspielen und die jüngsten Ergebnisse des HSC sprechen allerdings nicht gerade für die Mannschaft von Trainer Frank Ihl. "Wir kennen natürlich die Tabelle. Es werden wohl vier Teams um die letzten beiden Tickets für die Aufstiegsrunde kämpfen. Wir gehören dazu und spielen in den nächsten Wochen gegen drei direkte Konkurrenten", sagt Ihl vor dem Auswärtsspiel am Sonntag (Anwurf: 15 Uhr) beim TV Erlangen-Bruck (6./9:11).

Blackout gegen Regensburg wurde intern aufgearbeitet

Umso ärgerlicher sei die unnötige 28:35-Heimniederlage vor einer Woche gegen die SG Regensburg gewesen. "Da drehen wir in der zweiten Halbzeit erst das Spiel und leisten uns so einen Blackout in der Schlussphase", ist dem HSC-Trainer der Frust immer noch anzuhören. "Das ist uns ja auch nicht zum ersten Mal in dieser Saison passiert. Am Dienstag gab es daher eine detaillierte Auswertung und ein offenes Gespräch mit der Mannschaft. Auch wir als Trainerteam haben uns da hinterfragt."

Drei Schwerpunkte hat Ihl ausgemacht, die in den kommenden Spielen unbedingt verbessert werden müssen: die schnelle Mitte, das Rückzugsverhalten und das dynamischere Spiel in der Offensive. "Im Angriff waren wir zuletzt viel zu statisch", kritisiert der Bad Neustädter Coach. "Natürlich spielen der kleine Kader und die fehlenden Wechselmöglichkeiten auch eine Rolle. Aber das können wir aktuell nicht ändern und das darf keine Ausrede sein."

Drei der letzten vier Spiele muss der HSC auswärts bestreiten

Wenn man es positiv sehen will, dann hat es der HSC Bad Neustadt nach wie vor selbst in der Hand, die Vorrundengruppe auf einem der ersten vier Plätze abzuschließen. Die Pessimisten würden allerdings anführen, dass die Rotmilane drei der letzten vier Spiele auswärts bestreiten müssen. Und da setzte es für den HSC Bad Neustadt in dieser Saison nach dem Auftaktsieg beim TSV Lohr am ersten Spieltag bisher nur Niederlagen.

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"Es ist allerdings nicht so, dass wir in den Auswärtsspielen chancenlos waren, ganz im Gegenteil. In Regensburg hätten wir mindestens einen Punkt verdient gehabt, in Coburg haben wir lange dominant gespielt, ehe wir auch durch äußere Umstände noch verloren haben und auch in Rothenburg haben wir eine sehr gute erste Halbzeit gespielt." Ihl traut seiner Mannschaft durchaus zu, die benötigten Punkte in der Fremde holen zu können. "Die Jungs müssen jetzt aber liefern."

Sebastian Kirchner soll mit seiner Routine auf dem Feld helfen

Zu weit nach vorne schauen will der Coach aber noch nicht. Zunächst steht an diesem Sonntag das erste "Endspiel" beim TV Erlangen-Bruck (6./9:11) im Blickpunkt. Die Mittelfranken verpatzten den Saisonstart komplett, verloren auch das Hinspiel auf dem Schulberg mit 28:29 und sahen frühzeitig als erster Teilnehmer der Abstiegsrunde aus. Nach vier Partien in Folge ohne Niederlage sind die formstarken Erlanger in dieser verrückten Liga wieder ein ernsthafter Anwärter für die Aufstiegsrunde.

"Erlangen hat richtig Oberwasser. Mit den eigenen Fans im Rücken werden sie alles daran setzen, uns in der Tabelle zu überholen", ist sich Ihl sicher. Da Noah Hahn am Sonntag ausfallen wird, hat der HSC-Trainer einen letzten Joker gezogen: Sein Co-Trainer Sebastian Kirchner wird in Erlangen auch als Spieler auf dem Parkett stehen. "Seine Routine brauchen wir. Er weiß, worauf es ankommt und wie er der Mannschaft helfen kann. Aber er wird sicherlich keine 60 Minuten durchspielen."

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