Hoppla! Der HSC Bad Neustadt hat in der Handball-Bayernliga der Männer beim TSV Rothenburg mit 27:34 (16:14) verloren und ist in der Tabelle auf den fünften Platz abgerutscht. Bliebe es bei dem bis zum Ende der Nord-Runde, der Weg der Mannschaft von Trainer Frank Ihl führte ab Januar in die Abstiegsrunde. Gefährliches Terrain, weil aus der Achtergruppe möglicherweise fünf oder sechs Teams in die Landesliga stürzen.
"Ab jetzt ist jedes Spiel ein Endspiel. Die Mannschaft ist in der Pflicht, sich aus der Situation herauszuholen, in die sie sich selbst gebracht hat", sagte ein ob der katastrophalen zweiten Halbzeit seiner Mannen konsternierter Ihl.
Der HSC Bad Neustadt liegt in der 22. Minute noch 13:7 vorne
Was ihn besonders ärgerte: Die Niederlage hätte nicht sein müssen. Für die ersten 20 Minuten bescheinigte Ihl seinem Team einen "tollen Auftritt". Der zurechtgelegte Plan ging auf, Bad Neustadt schien bei eigener 13:7-Führung (22.) auf einem guten Weg zu sein. "Wir haben die Rothenburger sowas von im Sack gehabt", sagte Ihl.
Aber: "Schon in der Endphase dieses Durchgangs haben wir leider zwei, drei falsche Entscheidungen getroffen", monierte Ihl. Die nutzte Rothenburg energisch aus und kam bis zum Halbzeitpfiff auf 14:16 heran.
Zwei Minuten nach Wiederbeginn hieß es 15:18 - dann war es vorbei mit der HSC-Herrlichkeit. "In keinem Bereich konnte man mehr von Handball sprechen", schimpfte Ihl und zählte exemplarisch das Abwehr- und Rückzugverhalten sowie die Wurfauswahl auf. In dem Maße wie Bad Neustadt abbaute, spielte sich der TSV Rothenburg in einen Rausch. Und hängte den HSC schwuppdiwupp ab. Der nächste markante Zwischenstand lautete 23:18 (44.), der Aufsteiger hatte acht Treffer in Serie erzielt.
HSC-Trainer Frank Ihl: "So kann man sich nicht präsentieren"
Ihl brachte im Angriff einen siebten Feldspieler und stellte die Abwehr auf 4:2 um, konnte die Mannschaft seines Gegenübers Bernd Becker mit diesen taktischen Kniffen aber nicht aus dem Konzept bringen. "Was mich richtig ärgert ist, dass wir uns ergeben haben. So kann man sich nicht präsentieren."
Als der Rothenburger Vorsprung neun Tore erreicht hatte (34:25, 55.) und auch der für die Platzierung in der Tabelle relevante direkte Vergleich verloren zu gehen drohte, Bad Neustadt hatte das Hinspiel 31:22 gewonnen, riss sich der HSC immerhin noch einmal am Riemen. Ein schwacher Trost ob dieser krachenden Niederlage.
Rothenburg: Amann, Sand - Schemm 5, Schneider 7, T. Ehrlinger, Schmidt 1, A. Ehrlinger 2, Jasarevic 6/3, Stojanov 4, Chr. Keller 2, Demel 3, Altwish 2, Cl. Keller 2.
Bad Neustadt: Simic, Schmidl - Kleinhenz 1, Schicks, Wöhler 3/2, Kyvala 9, Kirchner, Leskovec 1, Hahn 2, Alves 5, Kandaliuk 3, Rovcanin, Susnjara 3.
Schiedsrichter: Gruner/Mahler (Marktsteft/Volkach). Siebenmeter: 3/3 - 2/2. Zeitstrafen: 2:6 Minuten.