Es war schwerer als es hätte sein müssen, aber was macht das schon? Der TSV Aubstadt hat in der Fußball-Regionalliga Bayern den ersten Saisonsieg eingefahren. Entscheidender Spieler beim 2:1 (0:0) gegen Türkgücü München war Max Grimm, der beide Tore erzielte. Das zweite in der fünften Minute der Nachspielzeit.
"Ich bin richtig ergriffen und stolz", sagte Julian Grell, der Trainer des TSV Aubstadt, und atmete erst einmal tief durch. "Dieser Sieg ist so wichtig für uns nach dem, was wir in den vergangenen Wochen durchgemacht haben."
In der ersten Halbzeit fielen keine Tore. Was freilich nicht bedeutete, dass nichts los war in der NGN-Arena. Die Aubstädter begannen engagiert, couragiert und brachten vor allem den Ball deutlich schneller nach vorne, als noch in den vergangenen Spielen. Genau das hatte Grell ja gefordert. Auffällig dabei, dass immer wieder Timo Pitter gesucht wurde. In den Laufduellen und Zweikämpfen mit dem Münchener David Abrangao hatte Pitter klare Vorteile.
So richtig gefährlich wurde es zum ersten Mal nach einer Standardsituation. Eine Luke-Hemmerich-Ecke erreichte am langen Pfosten Marcel Volkmuth, dessen Abnahme aus kurzer Distanz noch über das Tor abgelenkt wurde (24.).
Dann trat einer in den Fokus, der nicht hineingehört. Schiedsrichter Simon Schreiner zog sich mit seiner Spielleitung den Unmut der Gastgeber zu. Vor allem, weil er noch im ersten Durchgang gleich sechs Aubstädtern Gelb zeigte, darunter auch Grell. Die Volksseele kochte, aber das Problem hatte der TSV. Mit Volkmuth und Trunk waren zwei unter den Verwarnten, die in der Zentrale Zweikämpfe gewinnen sollen.
Aber auch zwei, die bekannt dafür sind, sich nicht zu schonen. Das bewiesen sie, als kurz nach der Pause Trunk den Ball eroberte und Volkmuth energisch nachsetzte. Türkgücü-Verteidiger David Abrangao wusste sich nur mit einem Foul zu behelfen und sah Rot. Den fälligen Strafstoß verwandelte Max Grimm (49.) – vor zwei Wochen beim 1:3 gegen die SpVgg Greuther Fürth II hatten Marco Nickel und Marvin Weiß Strafstöße verschossen.
In der letzten Viertelstunde zieht der TSV Aubstadt ein Powerplay auf
In Führung und in Überzahl, der Weg zum ersten Sieg der Saison schien geebnet. Schien, denn als Timo Pitter und Leon Heinze den Vorstoß von Sandro Porta über links nicht zu stoppen vermochten und Lukas Mrozek im eigenen Strafraum Foul spielte, bekam auch Türkgücü einen Elfmeter. Ünal Tosun setzte ihn zum Ausgleich ins Netz (61.).
Aubstadt benötigte eine Viertelstunde, um den Rückschlag zu verdauen. Die letzten Minuten glichen dann einem Powerplay der Heimelf, der Siegtreffer ließ aber bis in die fünfte Nachspielminute auf sich warten. Aus kurzer Distanz drosch Max Grimm den Ball ins Netz, dann verschwand er unter der Aubstädter Jubeltraube.
Fußball: Regionalliga Bayern, Männer
TSV Aubstadt – Türkgücü München 2:1 (0:0)
Aubstadt: Böhnke – Heinze, Hüttl (46. Mrozek), Behr (90. + 8 Zander), Hemmerich – Braun (67. Hatman) – Pitter, Volkmuth (62. Maier), Trunk, Weiß (62. Nickel) – Grimm.
München: Schmid – Kurija, Hoppe, Roßbach (41. Auburger), Abrangao – Yel (90. Gerstmayer), Hutterer, Tosun (85. Lacazette), Porta (82. Reich) – Terakaj (46. Scintu), Tunc.
Schiedsrichter: Simon Schreiner (Reichenberg). Zuschauende: 475. Tore: 1:0 Max Grimm (51., Foulelfmeter), 1:1 Ünal Tosun (61., Foulelfmeter), 2:1 Max Grimm (90. + 5). Rot: David Abrangao (49., München, Notbremse).