
Annahme, Abschluss, ein kurzer Sprint an den Rand des Strafraums: Dann wurde Max Grimm von seinen Mitspielern eingeholt und verschwand irgendwo ganz unten in der Jubeltraube des TSV Aubstadt. In der fünften Minute der Nachspielzeit hatte der Neuzugang von Carl Zeiss Jena seine Mannschaft am Freitagabend zum 2:1-Sieg gegen Türkgücü München und ersten Saisonsieg geschossen.
Der Treffer des 20-Jährigen wirkte wie ein Ventil. Er ließ den gesammelten Frust der letzten Wochen entweichen beim TSV Aubstadt, der mit drei Niederlagen am Stück in die Saison in der Fußball-Regionalliga Bayern gestartet war. Ein Umstand, der diesen Emotionen freisetzenden Erfolg so wertvoll macht für Aubstadt.
Trainer Julian Grell hatte Grimm wie zuletzt beim Pokalspiel in Karlburg für die Startelf nominiert. "Er macht vorne die Bälle sehr gut fest und hat diesen gewissen Torriecher", begründete der Trainer seine Entscheidung.
Grimm zahlte das Vertrauen zurück. Und wie. Kurz nach der Pause schnappte er sich den Ball, nachdem Marcel Volkmuth ("Er und Jens Trunk waren die stärksten Spieler auf dem Platz", sagte Grell) elfmeterreif gefoult worden war. Abgezockt schoss Grimm den Strafstoß in die Mitte des Tores (51.). "Ich hatte ein gutes Gefühl und außerdem wollte ich unbedingt ein Tor schießen", sagte er.
Den zweiten Treffer hob sich Max Grimm bis in die Nachspielzeit auf. "Ich habe vorher zwei Chancen liegengelassen und mich darüber richtig geärgert", sagte er. Dann kam der Ball in der fünften Nachspielminute noch einmal zu Grimm. "Völlig egal, wie der Ball ins Tor gegangen ist. Es war einfach ein wahnsinniges Gefühl", sagte der Siegtorschütze und ergänzte mit Blick auf das große Ganze: "Das Wichtigste ist aber, dass wir als Team gestärkt aus diesem Spiel herausgehen."