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Fußball
Tim Härtel und die Vorfreude auf den Hexenkessel von Aubstadt
Nach einem Jahr in Hoffenheim und einigen in Ingolstadt: Der Bad Neustädter Tim Härtel kommt am Samstag im Trikot des TSV Rain/Lech zum TSV Aubstadt. Und gibt sich selbstbewusst.
Er trägt seit dieser Saison das Trikot des Regionalligisten TSV Rain/Lech: Tim Härtel aus Bad Neustadt, hier auf dem Weg zu einem seiner zwei Tore im Toto-Pokal-Spiel beim Kissinger SC.
Foto: Gerd Jung | Er trägt seit dieser Saison das Trikot des Regionalligisten TSV Rain/Lech: Tim Härtel aus Bad Neustadt, hier auf dem Weg zu einem seiner zwei Tore im Toto-Pokal-Spiel beim Kissinger SC.
Daniel Rathgeber
 |  aktualisiert: 09.02.2024 09:44 Uhr

Wer weiß? Vielleicht wird es im Saisonrückblick des TSV Rain/Lech heißen: Der Sieg im Toto-Pokal beim Kissinger SC hat die Wende zum Guten gebracht. Jedenfalls gewann der Tabellenletzte der Fußball-Regionalliga Bayern am Dienstagabend mit 5:2 beim Kreisligisten und feierte im siebten Anlauf den ersten Pflichtspielsieg der Saison. "Es war einfach gut, mal wieder zu gewinnen", sagt der Spieler des Spiels und ordnet den Erfolg in die Kategorie "extrem wichtig" ein.

Angreifer Tim Härtel brachte mit den Treffern zum 1:0 und 3:1 die Rainer auf Kurs in die nächste Runde. "Ich hoffe, dass der Knoten geplatzt ist und dass in der Liga jetzt auch mehr funktioniert", fährt der TSV-Neuzugang selbstbewusst fort. Sein Tipp für das Gastspiel am Samstag (Anpfiff: 14 Uhr) beim TSV Aubstadt, der sich am Dienstag beim Bezirksligisten FC Thulba überdeutlich mit 14:0 durchgesetzt hat? "2:1 für uns."

Während die Partie in Aubstadt für seine Mitspieler nur eine weit oben im Norden Frankens ist, hat sie für Tim Härtel, der sich selbst als "flexibel einsetzbaren Offensivspieler" charakterisiert, eine besondere Bedeutung. Der 21-Jährige stammt aus Bad Neustadt und feiert am Samstag gewissermaßen seine Rückkehr in den Landkreis, den er vor sieben Jahren verlassen hat, um herauszufinden, ob sich der Traum vom Profifußball verwirklichen lässt.

Über Großbardorf, Hoffenheim und Ingolstadt nach Rain

Vom TSV Großbardorf wechselte er als C-Jugendlicher zur TSG Hoffenheim. Noch heute schwärmt er in den höchsten Tönen von seiner Zeit im Kraichgau. "Die Erfahrungen, die ich von dort mitgenommen habe, waren der Wahnsinn", sagt er. Weniger gut waren die mit dem damaligen Jugendleiter der TSG, weshalb Härtel den Verein nach einem Jahr wieder verließ: in Richtung FC Ingolstadt 04.

Die Entscheidung, sich den Oberbayern anzuschließen, machte sich Härtel nicht leicht. Schließlich klang ein Wechsel von Hoffenheim - "im Jugendfußball das Maß der Dinge" - nach Ingolstadt erst einmal wie ein Rückschritt für den damals 15-Jährigen. War er aber nicht. "Ich bereue nicht, den Schritt gegangen zu sein. Er war richtig", sagt Härtel. In der Ingolstädter Jugend konnte er die Trainer viel eher auf seine Fähigkeiten aufmerksam machen, weil "ich in einem kleineren Becken ein größerer Fisch" war.

Tim Härtel: "Ich wollte auf jeden Fall in die Regionalliga"

Diesen Sommer freilich signalisierte ihm der Verein, dass es für Härtel kaum eine Perspektive gebe, in den Ingolstädter Zweitligakader aufgenommen zu werden. Und eine weitere Saison bei der zweiten Mannschaft in der Bayernliga Süd mochte er nicht bleiben. "Ich wollte auf jeden Fall in die Regionalliga", sagt Härtel und entschied sich für das Angebot aus Rain, das knapp eine Autostunde westlich von Ingolstadt gelegen ist.

So kann er in Ingolstadt wohnen bleiben und muss auch bei seinem Studium keine Abstriche hinnehmen. In Ismaning bei München ist er für ein Fernstudium der Sport- und angewandten Trainingswissenschaft eingeschrieben, die Fahrt zu Präsenzveranstaltungen und Prüfungen ins Münchener Umland bleibt kurz.

Nach dem Trainerwechsel herrscht Aufbruchstimmung beim Tabellenletzten 

Auf den langen Weg nach Aubstadt machen sich die Rainer Fußballer und Härtel in der Hoffnung, "dort eine realistische Chance" zu haben. Zumal die sportliche Tendenz passe: Nach vier Niederlagen zum Start hatte sich der Verein von Trainer Dominik Haußner getrennt, unter dessen Nachfolger Christian Krzyzanowski gelangen zuletzt Unentschieden in Illertissen und gegen Fürth II. Und der Sieg im Pokal in Kissing. "Aufbruchstimmung" herrsche innerhalb der Mannschaft, sagt Tim Härtel.

Der freilich bei aller Vorfreude auf die Begegnung weiß, wie schwer es im Grabfeld werden wird: "Aubstadt hat eine super Mannschaft und ist bekannt als kleiner Hexenkessel. Dort zu spielen, ist für jede Gastmannschaft eine Herausforderung."

 
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