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Fußball
Dominik Weiß will in Aubstadt wieder Spaß am Fußball haben
Bei Türkgücü München wurde Dominik Weiß im letzten Sommer aussortiert. Was die Gründe für seinen Wechsel nach Aubstadt sind und warum er für die Aubstädter Bratwürste nicht zu begeistern ist.
Dominik Weiß blickt nach dem unschönen Ende bei Türkgücü München mittlerweile wieder positiv in die Zukunft und freut sich auf die Zeit beim TSV Aubstadt.
Foto: Dominik Weiß | Dominik Weiß blickt nach dem unschönen Ende bei Türkgücü München mittlerweile wieder positiv in die Zukunft und freut sich auf die Zeit beim TSV Aubstadt.
Florian Karlein
 |  aktualisiert: 10.02.2024 12:05 Uhr

Anfang Oktober vermeldete der Fußball-Regionalligist TSV Aubstadt mit der Verpflichtung von Dominik Weiß einen echten Transfercoup. Der 25-Jährige hat in seiner Karriere immerhin schon bei einigen namhaften bayerischen Vereinen gespielt. Nach seiner fußballerischen Ausbildung in den Jugendteams des TSV 1860 und des FC Bayern spielte der gebürtige Landshuter in den letzten Jahren mit dem FC Ingolstadt II, dem SV Wacker Burghausen, dem FC Schweinfurt 05 und Türkgücü München jeweils in der Regionalliga ganz oben mit. Nachdem Türkgücü im Sommer 2020 vom Bayerischen Fußballverband (BFV) zum Aufsteiger in die 3. Liga erklärt worden war, schien sich Weiß' Traum vom Profifußball endlich zu erfüllen. Die Münchner hatten jedoch andere Pläne, tauschten ihren Kader fast komplett aus und lösten den Vertrag mit Weiß auf.

Traum von der 3. Liga platzte bei Türkgücü München

"Dass bei Türkgücü nach dem Aufstieg ein solcher Umbruch stattfinden würde und fast alle Spieler der Aufstiegsmannschaft keine Perspektive mehr haben, konnte so keiner wirklich voraussehen", blickt Weiß zurück. Noch immer schmerzt es ihn, wenn er an sein Ende bei den Münchenern zurückdenkt. "Die Entscheidung war schon brutal schwer zu verstehen. Ich habe in der Regionalliga-Saison zeitweise trotz einer Verletzung gespielt und hatte sicherlich auch meinen Anteil am Aufstieg. Letztlich musste ich aber erfahren, wie hart das Profifußball-Geschäft ist und dass es dort keine Dankbarkeit gibt." Statt in der 3. Liga gegen Traditionsmannschaften wie Dresden oder Kaiserslautern auf dem Platz zu stehen, ging es für Weiß also wieder zurück in die Regionalliga.

Michael Dellinger (links) machte Dominik Weiß einen Wechsel zum TSV Aubstadt schmackhaft.
Foto: Dominik Weiß | Michael Dellinger (links) machte Dominik Weiß einen Wechsel zum TSV Aubstadt schmackhaft.

"Manchmal muss man vielleicht auch einen Schritt zurück gehen. Den Traum von der 3. Liga habe ich jedenfalls noch nicht aufgegeben", gibt sich Weiß kämpferisch. Dass dieses Ziel mit dem TSV Aubstadt eher nicht zu erreichen ist, ist ihm bewusst. Warum dann dennoch der Wechsel ins beschauliche Grabfeld? "Mike Dellinger hatte da seine Finger mit im Spiel. Ich kenne ihn schon seit ein paar Jahren. Er ist ein super Typ und hat immer von der besonderen Atmosphäre in Aubstadt geschwärmt."

Mit Schweinfurt 05 und Türkgücü bereits zweimal zu Gast in Aubstadt

Die durfte Weiß in den letzten Jahren bereits zweimal erleben. Im August 2018 spielte er mit dem FC Schweinfurt 05 im Toto-Pokal erstmals im Aubstädter Schulstadion. Obwohl die Schweinfurter das Spiel mit 5:2 gewannen, war Weiß beeindruckt von der Qualität und der Robustheit des damaligen Bayernligisten. Ein Jahr später folgte Weiß' zweites Gastspiel im Grabfeld, diesmal mit Türkgücü München in der Regionalliga. Beim Stand von 1:1 wurde der Flügelspieler Mitte der zweiten Halbzeit eingewechselt und hatte mit seiner Schnelligkeit auf der linken Außenbahn maßgeblichen Anteil am späteren 3:1-Erfolg der Münchener. "In beiden Spielen habe ich gemerkt, dass Aubstadt gute Spieler hat und sehr unangenehm zu bespielen ist", sagt Weiß. Und auch eine schmerzhafte Erinnerung ist ihm im Gedächtnis geblieben. "Ich habe damals einen Ellenbogen von Mike Dellinger abbekommen, unabsichtlich natürlich."

Mit dem FC Schweinfurt 05 traf Dominik Weiß (links) im August 2018 erstmals auf den TSV Aubstadt (rechts Ingo Feser).
Foto: Anand Anders | Mit dem FC Schweinfurt 05 traf Dominik Weiß (links) im August 2018 erstmals auf den TSV Aubstadt (rechts Ingo Feser).

In Aubstadt will er nun vor allem wieder "Spaß am Fußball haben und die Lockerheit zurückgewinnen. Dann werde ich auch wieder zu alter Stärke finden und der Mannschaft sicherlich weiterhelfen." Wann er erstmals das Aubstädter Trikot tragen wird, ist jedoch weiterhin völlig ungewiss. Ein Abbruch der Saison wird aktuell von Woche zu Woche wahrscheinlicher. Mit Ausnahme eines Kurzeinsatzes für Türkgücü im März 2020 hat der 25-Jährige nun bereits seit fast eineinhalb Jahren kein Pflichtspiel mehr bestritten. "Ich brenne darauf, dass es hoffentlich bald losgeht. Vom Kopf her ist es aber nicht so einfach, wenn man nicht weiß, wann und wie es weiter geht." Seine neuen Teamkollegen hat er bei einigen gemeinsamen Trainingseinheiten im letzten Herbst zwar schon kennengelernt, momentan finden diese aber nur per Zoom statt und die Spieler halten sich individuell fit. 

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Vegetarische Ernährung und erste Model-Angebote

Somit bleibt Weiß, der wie einige andere Aubstädter Spieler in Würzburg wohnt, aktuell viel Zeit für seinen kleinen Hund Charly. "Seit einigen Monaten habe ich eine französische Bulldogge, die viel Aufmerksamkeit braucht. Das war schon lange mein Traum und jetzt war die Gelegenheit dafür perfekt." Weiß' zweite große Leidenschaft neben dem Fußball ist die Mode. "Ich kleide mich gerne modisch und liebe es, Fotos zu machen. Mittlerweile habe ich auch ein Angebot einer Berliner Model-Agentur erhalten, sodass ich mir in diesem Bereich vielleicht ein zweites Standbein aufbauen kann."

Eines scheint also sicher: Wenn wieder Fußball gespielt werden darf und die Aubstädter Spieler anschließend im Sportheim zusammen sitzen, wird Dominik Weiß trotz seiner nur 1,70 Meter Körpergröße den TSV-Fans ganz sicher ins Auge stechen. Mit einer Bratwurst in der Hand wird man ihn aber auf keinen Fall sehen. "Mir wurde zwar schon von den berühmten Aubstädter Bratwürsten erzählt, probieren werde ich sie aber nicht", verrät Weiß mit einem Lachen. Seit über einem Jahr verzichtet er mittlerweile auf Fleisch und ist überzeugt, dadurch noch einige Prozente aus seinem Körper herauszuholen. "Ich kann jedem empfehlen, das einmal auszuprobieren. Seitdem ich mich vegetarisch ernähre, fühle ich mich insgesamt fitter und bin nicht mehr so schnell müde wie vorher."

 
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