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Fußball: Regionalliga Bayern
Der TSV Aubstadt verliert zum Auftakt beim FC 05 Schweinfurt: Was gefehlt hat und worauf sich aufbauen lässt
Nach ausgeglichener erster Hälfte bekommt Aubstadt nach der Pause einen Ex-Mitspieler nicht in den Griff. Bei der Aufstellung hatte eine Personalie überrascht.
Steffen Behr (rechts), der neue Kapitän des TSV Aubstadt, versucht, Leonard Langhans vom FC 05 Schweinfurt (links) den Ball abzujagen.
Foto: Ryan Evans, Pressefoto Evans | Steffen Behr (rechts), der neue Kapitän des TSV Aubstadt, versucht, Leonard Langhans vom FC 05 Schweinfurt (links) den Ball abzujagen.
Daniel Rathgeber
 |  aktualisiert: 26.07.2024 02:45 Uhr

Was war im Vorfeld nicht alles in dieses Duell zwischen dem FC 05 Schweinfurt und dem TSV Aubstadt hineininterpretiert worden? Begleitet von manchem Misston waren in der Sommerpause vier Spieler aus Aubstadt nach Schweinfurt gewechselt, wo zudem nun der Ex-Aubstädter Victor Kleinhenz als Trainer wirkt. Befürchtungen, auf dem Rasen könnten etwaige offene Rechnungen beglichen werden, erwiesen sich freilich als unbegründet. Dass das unterfränkische Derby ein heißes Duell wurde, war den Temperaturen am Freitagabend geschuldet. Hitzig war diese Partie am ersten Spieltag der Fußball-Regionalliga Bayern nie.

Sie fand mit dem FC 05 einen verdienten Sieger. Darin waren sich nach dem Schweinfurter 2:0 (0:0) alle einig. Wenn auch vorerst nur in Nuancen, so war doch deutlich geworden: Die Kräfteverhältnisse zwischen den beiden Klubs haben sich in Richtung FC 05 zurückverschoben. So verzichtete Julian Grell, der Trainer des TSV Aubstadt, hinterher auch auf Vorhaltungen an seine Spieler oder die Mannschaft. Er verhehlte aber nicht: „Uns hat ein bisschen der Mut gefehlt.“

Nur vereinzelt konnten sich die Aubstädter aus der Umklammerung lösen und eigene Akzente setzen. Letztlich waren es nur drei Schüsse, die Aubstadt auf das Schweinfurter Tor abgab. Den gefährlichsten setzte der zuletzt kranke und deshalb nicht von Beginn an spielende Marvin Weiß ans Lattenkreuz. In der 82. Minute, als die Sache schon durch war.

"Die Spieler haben bis zur letzten Minute alles aus ihrem Körper herausgeholt. Manchmal ist das mehr wert, als wenn man noch ein Tor schießt", notierte Grell den Einsatzwillen der Mannschaft in der Spalte mit den positiven Erkenntnissen. In der auch Erwähnung fand, dass sie dem FC 05 in der ersten Halbzeit nur eine Torchance gestattet hatte: Ein 35-Meter-Freistoß von Martin Thomann, den Vladyslav Vertiei über die Latte lenkte.

Vladyslav Vertiei geht als Nummer 1 des TSV Aubstadt in die Saison

Ja, das Tor der Aubstädter hütete – etwas überraschend – Vertiei und nicht Schalding-Heining-Neuzugang Max Böhnke, der in der vergangenen Saison als einer von nur zwei Regionalliga-Spielern in jedem Spiel 90 Minuten lang auf dem Platz gestanden war. Beide hätten sich in der Vorbereitung ein Duell auf Augenhöhe geliefert, sagte Torwarttrainer und Entscheider Julian Schneider: "Der eine hat dort seine Stärken, der andere da seine Schwächen. Letztlich war es auch ein bisschen Bauchgefühl."

Vladyslav Vertiei (links) geht als Nummer 1 des TSV Aubstadt in die Saison. In dieser Szene rettet der Ukrainer gegen Patrick Hofmann (rechts) vom FC 05 Schweinfurt.
Foto: Ryan Evans, Pressefoto Evans | Vladyslav Vertiei (links) geht als Nummer 1 des TSV Aubstadt in die Saison. In dieser Szene rettet der Ukrainer gegen Patrick Hofmann (rechts) vom FC 05 Schweinfurt.

Vergangene Saison hatte Aubstadt auf der Torhüterposition ein ständiges Wechselspiel zwischen Vertiei und dem nach Illertissen gewechselten Maximilian Weisbäcker betrieben. Dieses Vorgehen soll kein Vorbild für die anstehende Spielzeit sein, hatte Grell jüngst den Rahmen gesetzt. Schneider bekräftigte das und ließ Böhnke eine Hintertür offen: "Wir wollen nicht so viel wechseln wie vergangenes Jahr. Aber eine Saison ist lang." In Schweinfurt war Vertiei an den Gegentoren unschuldig.

Mit der Einwechslung des Ex-Aubstädters Patrick Hofmann wurde das Spiel des FC 05 im zweiten Durchgang zwingender. Den früheren Kollegen bekam die TSV-Defensive nicht in den Griff. "Wir sind von Minute zu Minute mehr ins Schwimmen gekommen", sah Grell das Unheil über seine Mannschaft hereinbrechen. Als Hofmann Sebastian Müller bediente, war die Schweinfurter Führung fällig – und verdient.

"Eine blöde Situation. Wir haben in der Vorwärtsbewegung den Ball verloren und ich stehe hinten eins gegen zwei. Unglücklich für mich als Verteidiger", sagte Steffen Behr, der Hofmanns Flanke nicht hatte verhindern können. Dass die Niederlage – auch das 2:0 wurde über Aubstadts linke Seite vorbereitet – Einfluss auf das Team haben wird, glaubt der neue Kapitän nicht: "Schweinfurt hat Ambitionen, oben mitzuspielen. Wir wollen die Klasse halten. Auf der ersten Halbzeit können wir aufbauen."

Im Pokalwettbewerb muss der TSV Aubstadt beim TSV Karlburg ran

Zeitgleich mit dem Spiel wurden die Partien der ersten Hauptrunde des Verbandspokals ausgelost: Voraussichtlich am Dienstag, 6. August, muss Aubstadt auswärts bei Bayernliga-Aufsteiger TSV Karlburg antreten. Der Rhöner Kreissieger TSV Münnerstadt durfte sich seinen Kontrahenten aussuchen und entschied sich für Drittligist SpVgg Unterhaching.

Fußball: Regionalliga Bayern, Männer
FC 05 Schweinfurt – TSV Aubstadt 2:0 (0:0)

Schweinfurt: Schneller – Langhans (90. + 2 Doktorczyk), Frisorger, Trslic, Piwernetz (83. Wolf) – Fery, Böhnlein (87. Angleberger) – Müller (90. Wehner), Bozesan (46. Hofmann), Thomann – Dellinger.
Aubstadt: Vertiei – Mrozek, Hüttl (81. Degelman), Behr – Volkmuth (71. Braun), Trunk – Hemmerich, Hatman (55. Grimm), Scheurer (55. Weiß), Pitter (71. Stahl) – Nickel. 
Schiedsrichter: Simon Schreiner (Reichenberg). Zuschauende: 2593. Tore: 1:0 Sebastian Müller (58.), 2:0 Kevin Frisorger (80.).

 
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