So hatte sich der TSV Aubstadt den Saisonstart vorgestellt. Sechs Tage nach dem 3:0-Erfolg bei der SpVgg Greuther Fürth II haben die Grabfelder vor 1025 Zuschauerinnen und Zuschauern am Freitagabend das Heimspiel gegen den Aufsteiger FC Eintracht Bamberg mit 2:0 (1:0) gewonnen und grüßen damit mindestens einmal bis Samstagnachmittag weiterhin als Tabellenführer der Fußball-Regionalliga Bayern. "Das war eine sehr reife Leistung meiner Mannschaft gegen einen Gegner, der extrem tief stand und uns das Leben dadurch sehr schwer gemacht hat", sagte TSV-Trainer Julian Grell.
Bambergs Coach Jan Gernlein war trotz der Niederlage ebenfalls zufrieden mit der Leistung seiner jungen Mannschaft. "Wir müssen von Spiel von Spiel zu überleben in dieser Liga. Die Partie ist heute so gelaufen wie im Vorfeld erwartet. Aubstadt hatte oft den Ball und wir mussten viel arbeiten. Das haben wir auch ganz gut gemacht, denn beide Gegentreffer sind nach Standardsituationen gefallen."
Martin Thomann ist privat verhindert und fehlt dem TSV Aubstadt
Im Vergleich zum erfolgreichen Saisonauftakt bei der zweiten Mannschaft der SpVgg Greuther Fürth II hatte Grell etwas überraschend drei Veränderungen an seiner Startformation vorgenommen. Vor allem das Fehlen von Rückkehrer Martin Thomann hatte bei den TSV-Fans zunächst für Verwunderung gesorgt. Schnell sprach sich allerdings herum, dass der 29-Jährige privat verhindert war, was dem Aubstädter Trainerteam auch seit Längerem bekannt war. Für Thomann rückte Max Schebak in die erste Elf, zudem begannen Philipp Harlaß (für Marcel Volkmuth) und Christopher Bieber (für Marco Nickel).
An der taktischen 4-1-4-1-Formation änderte sich gegen die erneut mit einer Fünferkette verteidigenden Bamberger nichts. Nach dem hart erkämpften 1:0-Sieg der Oberfranken am ersten Spieltag gegen den FV Illertissen waren die Aubstädter von Anfang an auf ein Geduldspiel eingestellt. Letztlich dauerte es aber gerade einmal sieben Minute, ehe der Bamberger Abwehrriegel geknackt war.
Leonard Langhans sorgt mit einem verwandelten Freistoß für die frühe Führung
Bieber hatte am linken Strafraumeck einen Freistoß herausgeholt, den Leonard Langhans frech aufs kurze Eck zog und damit Gäste-Keeper Fabian Dellermann ganz alt aussehen ließ. Die Bamberger dachten trotz des frühen Rückstands aber gar nicht daran, ihre Defensivtaktik aufzugeben und verteidigten auch in der Folge mit neun Feldspielern tief in der eigenen Hälfte. Lediglich Patrick Görtler lauerte an der Mittellinie auf seine Chance, bekam aber von seinen Mitspielern kaum einmal Unterstützung.
Für die Zuschauerinnen und Zuschauer entwickelte sich so ein relativ unansehnliches Spiel. Die Aubstädter hatten zwar gefühlt 90 Prozent Ballbesitz, zu gefährlichen Abschlüssen kamen sie bis kurz vor den Pausenpfiff aber überhaupt nicht. Es lief bereits die Nachspielzeit der ersten Hälfte, als sich Max Schebak auf der linken Seite einmal im Dribbling durchsetzte und mit einem strammen Schuss von Strafraumeck Dellermann zu einer Faustabwehr zwang.
Eintracht Bamberg gerät in der zweiten Halbzeit auch noch in Unterzahl
Neben diesen beiden Situationen sorgte lediglich die Verletzung von Linksverteidiger Leon Heinze für Aufregung. Er musste bereits in der 27. Minute vom Platz und wurde von Neuzugang Maximilian Stahl positionsgetreu ersetzt. Nach dem Seitenwechsel wagten sich die Bamberger dann etwas weiter aus der eigenen Hälfte und agierten nun mit einer zweiten Spitze neben Görtler. Für Gefahr sorgte diese Umstellung allerdings nicht.
Die Aubstädter hatten weiterhin alles im Griff und sorgten nach gut einer Stunde für die Vorentscheidung. Ein Flipperball gelangte eher zufällig zu Bieber, der zentral vor dem Tor zu Boden gerissen wurde. Schiedsrichter Simon Schreiner hatte keine andere Wahl, deutete auf den Elfmeterpunkt und zeigte Bambergs Felix Popp wegen einer Notbremse obendrein die rote Karte. Den anschließenden Strafstoß verwandelte der kurz zuvor eingewechselte Michael Dellinger souverän zum 2:0 (62.).
Mit einem Mann weniger zogen sich die Gäste nun wieder weiter zurück, sodass die Überlegenheit der Aubstädter von Minute zu Minute größer wurde. Michael Dellinger prüfte kurz nach seinem Treffer mit einem Schuss aus 16 Metern FC-Torhüter Dellermann (65.) und auch der ebenfalls eingewechselte Marco Nickel hatte an seinem 24. Geburtstag gleich eine gute Chance auf dem Kopf (72.). Die größte Chance auf einen dritten Aubstädter Treffer hatte bei einsetzendem Regen in der Schlussphase Marvin Weiß, dessen Abschluss am Außennetz landete.
Weiter geht es für den TSV Aubstadt am Dienstag um 18.30 Uhr in der ersten Hauptrunde des Toto-Pokals mit einem Auswärtsspiel beim Bezirksligisten TSV Forst. In der Regionalliga steht am kommenden Freitag um 19 Uhr beim SV Wacker Burghausen dann gleich die weiteste Auswärtsfahrt der Saison an.
Fußball, Regionalliga Bayern:
TSV Aubstadt – FC Eintracht Bamberg 2:0 (1:0)
Aubstadt: Weisbäcker – Langhans, Hüttl, Kireski, Heinze (28. Stahl) – Müller – Pitter (70. Weiß), Trunk, Harlaß (62. Volkmuth), Schebak (59. Dellinger) – Bieber (70. Nickel).
Bamberg: Dellermann – Ljevsic, Popp, Kettler, Schmitt, Leistner (46. Sperling) – Auer (46. Hack), Kollmer (59. Lang), Hartwig, Reischmann (78. Valdez) – Görtler (70. Mahr).
Schiedsrichter: Simon Schreiner (Reichenberg). Zuschauende: 1025. Tore: 1:0 Leonard Langhans (7.), 2:0 Michael Dellinger (62., Foulelfmeter). Rot: Felix Popp (61., Bamberg, Notbremse).