In den ersten drei Spielzeiten in der Fußball-Regionalliga Bayern ist dem TSV Aubstadt zum Auftakt bisher nie ein Sieg gelungen. Diese Serie ist seit Samstagnachmittag Geschichte. Mit 3:0 (1:0) gewannen die Aubstädter vor knapp 2000 Zuschauerinnen und Zuschauern im Ronhof die Partie bei der SpVgg Greuther Fürth II. "So einen Einstand kann man sich nur erträumen, zumal hinter uns keine einfache Zeit liegt. In erster Linie freue ich mich aber für die Jungs, die sich mit ihrer Mentalität für eine starke Leistung belohnt haben", sagte TSV-Trainer Julian Grell mit einem Lachen im Gesicht.
Christian Köttler verletzt sich beim Aufwärmen und muss passen
Wie im Vorfeld erwartet, hatte Grell bei seinem Debüt als Coach in der Regionalliga mit Rückkehrer Martin Thomann lediglich einen Neuzugang in der Aubstädter Startelf aufgeboten und war auch zum seit Jahren etablierten System mit einer Viererkette in der Abwehr zurück gekehrt. Da sich Innenverteidiger Christian Köttler allerdings beim Aufwärmen an der Achillessehne verletzt hatte, startete mit Adrian Kireski kurzfristig doch noch ein weiterer neuer Spieler. Der 22-Jährige war erst vor wenigen Wochen vom hessischen Oberligisten FC Gießen ins Grabfeld gekommen und erledigte seinen Job an der Seite von Tim Hüttl über weite Strecken überraschend souverän.
Für Sicherheit in der Defensive sorgte auch Torhüter Maximilian Weisbäcker, der in den vergangenen Wochen mit Problemen an der Patellasehne pausieren musste und rechtzeitig zum Saisonauftakt fit geworden war. In der Offensive lief zunächst viel über die linke Seite, wo Leon Heinze und Martin Thomann immer wieder bis zur Grundlinie durchdrangen. Einen Abnehmer fanden sie aber lediglich in der elften Minute, als Timo Pitter in die Mitte eingerückt war und bei seinem Abschluss im letzten Moment noch geblockt wurde.
Timo Pitter erzielt nach einem Konter das erste Saisontor des TSV Aubstadt
Im Mittelpunkt stand der 30-Jährige Außenbahnspieler dann in der 27. Minute. Ben Müller fing einen Fürther Pass ab und bediente Pitter, der Ben Schlicke austanzte und den Ball aus 16 Metern ins lange Eck zur Aubstädter Führung schlenzte. "Nach dem 1:0 sind wir leider etwas geschwommen und hatten vor der Pause in der ein oder anderen Szene vielleicht auch ein bisschen Glück", sagte Grell.
Er dachte dabei vor allem an die zwei besten Chancen der Fürther. Bei einer Ecke war zunächst Sebastian Müller am langen Pfosten völlig frei, traf aber nur das Außennetz (35.). Drei Minuten vor der Pause verhinderte dann Weisbäcker bei einem Schuss von Daniel Adlung mit einem starken Reflex das erste Gegentor der Aubstädter in dieser Saison. "Der Schlüssel zum Erfolg war heute unsere Laufbereitschaft gegen den Ball. Wir haben unglaublich viele Meter gemacht. Das war das Aubstadt, das wir hoffentlich die ganze Saison über sehen werden", so Grell.
Martin Thomann trifft gleich beim ersten Pflichtspiel nach seiner Rückkehr
Und dann hat der TSV Aubstadt ja auch noch Spieler, die mit ihrer individuellen Qualität jederzeit für ein Tor gut sind. Wie Martin Thomann, der nach einer auffälligen Anfangsphase zunächst etwas abgetaucht war, um dann in der 64. Minute für das Highlight des Tages zu sorgen. Auf der linken Außenbahn kam er an den Ball, zog in Arjen-Robben-Manier nach innen und schlenzte die Kugel aus 20 Metern genau in den Winkel - die Vorentscheidung.
"Ich freue mich, dass ich mit meiner Qualität der Mannschaft helfen kann und zum Auftakt gleich auch noch ein Tor geschossen habe. Wir haben insgesamt eine sehr guten Mannschaftsgeist. Wenn einer den Ball verliert, ist der nächste Spieler gleich da und hilft. Mit dieser Mentalität kann viel möglich sein."
Mit der 2:0-Führung im Rücken bekamen die Aubstädter natürlich mehr Räume und überzeugten nun auch im Spiel mit dem Ball. "In dem Bereich müssen wir uns grundsätzlich aber noch etwas steigern", hatte Grell an diesem aus TSV-Sicht perfekten Nachmittag dann aber doch noch eine Kleinigkeit auszusetzen.
Eine Stärke, die für den TSV Aubstadt im weiteren Saisonverlauf noch wichtig werden könnte, kam dann in der Schlussphase zum Tragen. Die Grabfelder konnten von der Bank nämlich noch einmal nachlegen, so das Tempo hochhalten und das Ergebnis in die Höhe schrauben. Mit Michael Dellinger, Max Schebak und Philipp Harlaß waren schließlich gleich drei Einwechselspieler am dritten Aubstädter Treffer beteiligt. Letztlich war es Harlaß, der nach einem mustergültigen Konter das 3:0 erzielte und den TSV Aubstadt damit vorerst an die Tabellenspitze schoss.
