Das war richtig überzeugend: Der TSV Aubstadt hat sich in der Fußball-Regionalliga Bayern mit 4:0 (3:0) gegen den VfB Eichstätt durchgesetzt und ist in der Tabelle am FV Illertissen vorbei auf den sechsten Platz gesprungen. Ingo Feser mit einem verwandelten Strafstoß, Philipp Harlaß, Christopher Bieber und Timo Pitter hießen die Torschützen für den TSV Aubstadt.
"Es war von uns ein überzeugender Auftritt", kommentierte TSV-Trainer Victor Kleinhenz die 90 einseitigen Minuten. "Wir haben von der ersten Minute an schwungvoll agiert und haben von Eichstätt nichts zugelassen", ergänzte der Trainer des TSV Aubstadt.
Michael Dellinger fehlt diesmal tatsächlich wegen der fünften Gelben Karte
Der neben Leonard Langhans etwas überraschend auf einen zweiten wegen der fünften Gelben Karte gesperrten Spieler verzichten musste: Michael Dellinger. Bei ihm waren die TSV-Verantwortlichen davon ausgegangen, dass er seine Gelb-Sperre beim 0:1 in Eltersdorf vor zehn Tagen abgesessen hatte. Dem war aber nicht so.
Mutmaßlich, weil Dellinger zwischendurch auch einmal gelb-rot-gesperrt war und man deshalb bei der Zählung der Gelben Karten durcheinander geraten war. Und so verpasste der Angreifer, der am Mittwoch in Augsburg tatsächlich seine fünfte Gelbe Karte gesehen hatte, nun also auch dieses Spiel. Er selbst nahm es gelassen: "Am Freitag in Memmingen bin ich wieder dabei."
Dellinger konnte dieses Kuriosum unbeschwert kommentieren, weil seine Mitspieler die Partie gegen den VfB Eichstätt zuvor locker dominiert und gewonnen hatten. Acht Minuten reichten dem TSV Aubstadt, um das Spiel schon im ersten Durchgang auf seine Seite zu ziehen. Alles begann mit einem Sprint von Leon Heinze in den Strafraum des VfB Eichstätt. Reichlich ungeschickt lief ihm dort Verteidiger Teomann Akmestanli von hinten in die Beine. Schiedsrichter Johannes Hamper zeigte ohne zu zögern auf den Punkt.
Eichstätt-Trainer Markus Mattes: "Dieses Geschenk hätte Aubstadt nicht gebraucht"
"Dieses Geschenk vom Schiedsrichter hätte Aubstadt gar nicht gebraucht, der TSV hätte auch so gewonnen", konnte sich VfB-Trainer Markus Mattes derweil mit dem Strafstoßpfiff nicht anfreunden. "Wenn ich sehe, bei welchen Szenen wir in den letzten drei Wochen keine Elfmeter bekommen haben und dann im Verhältnis diesen hernehme, dann passt die Relation überhaupt nicht."
Wie am Mittwoch beim 2:2 beim FC Augsburg II übernahm Ingo Feser die Ausführung - und traf. Es war im vierten Versuch in dieser Saison das erste Mal, dass der Linksverteidiger ein Strafstoß verwandelte (17.). In Augsburg hatte er im Nachschuss eingenetzt, zu Saisonbeginn gegen Bayreuth und Aschaffenburg war er bereits zweimal gescheitert.
Philipp Harlaß weiß an der Seite von Ben Müller zu gefallen
Zwei Minuten später legte Aubstadt nach: Joshua Endres fand mit einem Querpass durch den Strafraum Philipp Harlaß, der den Ball zum 2:0 über die Linie grätschte. Überhaupt zeigte Harlaß, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft, an der Seite von Ben Müller auf der Doppel-Sechs eine auffällige Partie. Schade für ihn, dass ihm ein zweiter Treffer von Hamper aberkannt wurde: Der Schiedsrichter lastete Harlaß bei der Ballannahme ein Handspiel an (60.).
Es wäre das 4:0 gewesen, hatte doch Christopher Bieber in der 25. Minute per Kopf schon auf 3:0 erhöht. Jenem Treffer, wie auch dem zum 2:0, verlieh Kleinhenz das Prädikat "wunderschön herausgespielt".
Harlaß' Arbeitstag endete freilich unschön: Nach 67 Minuten musste er wegen einer Oberschenkelverletzung raus, er teilte damit das Schicksal von Christian Köttler, der bereits in der dritten Minute ausgetauscht werden musste. Bei beiden ging Trainer Victor Kleinhenz unmittelbar nach dem Schlusspfiff jedoch nicht von gravierenden Verletzungen aus.
Für den TSV Aubstadt geht es am Freitag beim FC Memmingen weiter
Dass es am Ende doch 4:0 hieß, dafür sorgte Timo Pitter. Er traf zehn Minuten vor dem Ende aus knapp 16 Metern. "Aubstadt war in jeder Beziehung überlegen", gestand Mattes ein, "und hat das Spiel auch in der Höhe verdient gewonnen".
"Unser Ziel ist es, die 60-Punkte-Marke zu erreichen", bekräftige Victor Kleinhenz, "und wir sind auf einem guten Weg, das auch zu schaffen". Fünf Zähler fehlen dazu noch, die nächste Gelegenheit, Punkte zu sammeln, besteht am Freitag in Memmingen. "Wir fahren voller Elan dorthin", sagte Kleinhenz.