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Fußball: Regionalliga Bayern
Bitteres Ende im Münchener Dauerregen: Der TSV Aubstadt kassiert in der Nachspielzeit den Ausgleich
Ein Foul nach 17 Sekunden lenkte das Spiel scheinbar in die gewünschte Richtung. Spät wird es zur Zitterpartie, die Aubstadt erneut nicht besteht.
Max Böhnke, Marcel Volkmuth und Jens Trunk sind fassungslos: In der Nachspielzeit hat der TSV Aubstadt im Spiel beim FC Bayern München II den Ausgleich kassiert.
Foto: Anand Anders | Max Böhnke, Marcel Volkmuth und Jens Trunk sind fassungslos: In der Nachspielzeit hat der TSV Aubstadt im Spiel beim FC Bayern München II den Ausgleich kassiert.
Daniel Rathgeber
 |  aktualisiert: 23.09.2024 02:30 Uhr

Der TSV Aubstadt hat in der Fußball-Regionalliga Bayern einen Achtungserfolg gelandet. Einer, über den sich niemand freute. Zwar muss die Mannschaft von Trainer Julian Grell weiter auf den dritten Saisonsieg warten, kam beim FC Bayern München II aber zu einem 2:2-(0:1)-Unentschieden. Mit neun Punkten aus nun neun Partien ist Aubstadt in der Tabelle weiter kurz vor der Abstiegszone notiert.

In den Wochen zuvor hatte der TSV Aubstadt immer wieder schmerzliche Rückschläge zu verkraften gehabt. Späte Gegentore in den Spielen gegen Wacker Burghausen (0:1), bei der SpVgg Ansbach (1:1) und gegen den 1. FC Nürnberg II (1:1) kosteten nicht nur fünf Punkte, sondern auch einiges an Selbstvertrauen. Davon war im Grünwalder Stadion nichts zu merken. Heraus kam im vierten Gastspiel der Grabfelder bei den kleinen Bayern das dritte Remis – bei einer Niederlage. Nie war Aubstadt einem Erfolg bei den Roten aus München freilich näher als an diesem Abend.

Grell hatte im Vergleich zum Nürnberg-Spiel eine Änderung vornehmen müssen. Für den US-Amerikaner Creighton Braun, der sich vergangenen Freitag am Knie verletzt hatte, startete Timo Pitter. Leon Heinze musste wegen muskulärer Probleme erneut passen.

Bei den Münchener standen mit Adam Aznou und Nestory Irankunda zwei 18-Jährige von Beginn an auf dem Feld, die in den vergangenen Tagen noch für die A-Nationalmannschaften ihrer Länder gespielt hatten. Bei seinem Debüt für Marokko in der Partie der Afrika-Cup-Qualifikation gegen Lesotho (1:0) wurde Debütant Aznou gleich zum Spieler des Spiels gewählt. Irankunda war in der WM-Qualifikation bei den Begegnungen mit Bahrain (0:1) und Indonesien (0:0) zweimal für Australien im Teilzeit-Einsatz.

Marco Nickel erkämpft sich den Ball und trifft zur Führung

Sie waren noch nicht einmal am Ball, da lag der Ball schon im Netz der Bayern. Marco Nickel hatte nach 17 Sekunden einen Aussetzer von FCB-Torwart Anthony Pavlesic genutzt, war von ihm ungelenk zu Fall gebracht worden und verwandelte den Strafstoß selbst zum 0:1 (2.) – ein Traumstart für Aubstadt. Ein erster Stich, der die Münchener schmerzte.

Erwartungsgemäß hieß es danach für Aubstadt laufen und leiden. Technisch hochwertig über viele Stationen zogen die Bayern ihr Angriffsspiel auf. Es war aber kaum einmal etwas dabei herum, was die TSV-Verteidigung vor allzu große Probleme stellte. Mal ein Schuss von Steve Breitkreuz, mal einer von Nestory Irankunda – das war's aber auch. 

Den Schuss von Luke Hemmerich (links, daneben Grayson Dettoni) lenkte Bayern-Schlussmann Anthony Pavlesic zur Ecke.
Foto: Anand Anders | Den Schuss von Luke Hemmerich (links, daneben Grayson Dettoni) lenkte Bayern-Schlussmann Anthony Pavlesic zur Ecke.

Bayerns Offensivdruck ermöglichte Aubstadt freilich das, worauf es lauerte: Umschaltsituationen mit viel grüner und – im Dauerregen von München – glitschiger Wiese vor sich. Bei den Abschlüssen von Luke Hemmerich, Jens Trunk oder Timo Pitter war ein zweiter Treffer durchaus möglich.

Im zweiten Durchgang änderte sich zwar die Spielrichtung, ansonsten blieb alles beim alten. Na ja, nicht ganz. Grell bewies in der Pause Mut und schickte Marvin Weiß als zweiten Stürmer in die vorderste Linie. Sein Plan? Eine Anspielstation mehr haben für den möglicherweise entscheidenden Konter. Die Idee des Trainers setzten Loris Maier, Marvin Weiß und in letzter Konsequenz Max Grimm perfekt um - 0:2 (67.) 

Marvin Weiß (vorne) bereitete den zweiten Treffer des TSV Aubstadt im Spiel beim FC Bayern München II stark vor.
Foto: Anand Anders | Marvin Weiß (vorne) bereitete den zweiten Treffer des TSV Aubstadt im Spiel beim FC Bayern München II stark vor.

Lange schien es danach, als sei der Erfolg damit schon in trockenen Tüchern. Nach dem Münchener Anschlusstreffer in der 87. Minute hieß es doch wieder bangen. Würde der TSV Aubstadt dieses Mal das Ergebnis über die Zeit bringen? Nein, schon wieder nicht. In der dritten Nachspielminute segelte der Ball ein letztes Mal in den Strafraum, Marcel Volkmuth fälschte ihn unhaltbar zum Ausgleich ab. Einfach unglaublich, einfach bitter.

Fußball: Regionalliga Bayern, Männer
FC Bayern München II – TSV Aubstadt 2:2 (0:1)

München: Pavlesic – Brückner (62. Rüger), Dettoni, Breitkreuz, Aznou – Dell'Erba, Denk (71. Wagner), Aseko Nkili – Irankunda (62. Kusi-Asare), Unsöld (62. Scott), Demircan.
Aubstadt: Böhnke – Koch (46. Mrozek), Hüttl, Behr, Hemmerich – Volkmuth, Trunk – Pitter (69. Stahl), Weiß (78. Ott), Maier – Nickel (64. Grimm).
Schiedsrichter: Maximilian Riedel (Horgau). Zuschauende: 624. Tore: 0:1 Marco Nickel (2., Foulelfmeter), 0:2 Max Grimm (67.), 1:2 Maximilian Wagner (87.), 2:2 Marcel Volkmuth (90. + 3, Eigentor).

 
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