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Fußball: Regionalliga Bayern
Das nächste späte Gegentor: Der TSV Aubstadt empfindet das 1:1 gegen den 1. FC Nürnberg II wie eine Niederlage
Es zieht sich wie ein roter Faden durch die letzten Wochen des TSV Aubstadt. Leistung und Ertrag standen auch gegen Nürnberg nicht im richtigen Verhältnis.
Loris Maier (rechts) hatte mehrfach die Entscheidung für den TSV Aubstadt im Spiel gegen den 1. FC Nürnberg (links Fabian Menig) auf dem Fuß.
Foto: Anand Anders | Loris Maier (rechts) hatte mehrfach die Entscheidung für den TSV Aubstadt im Spiel gegen den 1. FC Nürnberg (links Fabian Menig) auf dem Fuß.
Daniel Rathgeber
 |  aktualisiert: 16.09.2024 02:34 Uhr

Ein spätes Gegentor gegen Burghausen (0:1), ein spätes Gegentor in Ansbach (1:1) und nun ein spätes Gegentor gegen den 1. FC Nürnberg II. Die Stimmung beim TSV Aubstadt war nach dem 1:1 (1:0) gegen die Club-Reserve trotz einer ansprechenden Leistung im Keller. Fünf Punkte mehr könnten es sein für die Grabfelder, die so allerdings im Tabellenkeller der Fußball-Regionalliga Bayern festhängen.

"Es ist ein Wahnsinn, dass wir so bestraft werden", haderte Julian Grell, der Trainer des TSV Aubstadt, mit dem Ausgang der Partie. "Wir müssen versuchen, es in Zukunft besser zu machen." Zum Beispiel am kommenden Freitag bei Bayern München II, "wo wir", so Grell, "nichts zu verlieren haben". 

Grell hatte im Vergleich zum 1:1 in der Vorwoche bei der SpVgg Ansbach zwei Veränderungen an der Startelf vorgenommen. Der angeschlagene Leon Heinze fehlte im Kader, wieder von Anfang an dabei war an seiner Stelle Kapitän Steffen Behr. Im Angriff war Marco Nickel dieses Mal erste Wahl, er ersetzte Max Grimm.

Luke Hemmerich erzielt sein erstes Tor für den TSV Aubstadt

Die Aubstädter begannen konzentriert und entwickelten aus dem inzwischen etablierten 4-1-4-1-System zunächst noch sanften Druck. Der auffällige Mavin Weiß auf der rechten Seite gab ein ums andere Mal den Initiator. "Ich fand, wir haben heute gut gespielt. Irgendwann muss der Knoten bei uns platzen", sagte Weiß hinterher und schüttelte auf die Frage nach einer Erklärung, warum der TSV Aubstadt zuletzt regelmäßig späte Gegentore kassiere, den Kopf: "Ich habe keine. Wir machen vorne die Tore nicht und dann reicht den Gegnern halt eine Situation."

Der in Fürth ausgebildete Weiß, für den Spiele gegen Nürnberg noch immer besonders – "aber nicht mehr wie früher" – sind, war es, der den ersten gefährlichen Schuss auf das Nürnberger Tor abgab (13.). Der 22-Jährige leitete auch die Führung der Gastgeber ein, als er beherzt durchs Mittelfeld kreuzte. Club-Kapitän Fabian Menig wusste sich nur mit einem Foulspiel zu behelfen. Den Freistoß aus zentraler Position schlenzte Luke Hemmerich ins linke obere Eck (23.). Der erste Treffer des Neuzugangs im Trikot des TSV Aubstadt, an dessen rechtem Arm die Spieler im Gedenken an den früheren Spieler, langjährigen Helfer und Ex-Vorstandsmitglied Heiko Jucht Trauerflor trugen.

Luke Hemmerich (von links) traf zum 1:0 für den TSV Aubstadt gegen den 1. FC Nürnberg und ließ sich von Marvin Weiß und Tim Hüttl feiern. 
Foto: Anand Anders | Luke Hemmerich (von links) traf zum 1:0 für den TSV Aubstadt gegen den 1. FC Nürnberg und ließ sich von Marvin Weiß und Tim Hüttl feiern. 

Im Hochgefühl des Tors zog eine Minute später Hemmerich von halblinks ab, den Abpraller schnappte sich der aufmerksame Marco Nickel – und wurde von Nicolas Ortegel gelegt. Der Nürnberger Torwart machte seinen Doppelfehler umgehend gut, indem er den von Loris Maier schwach getretenen Strafstoß hielt. Oder aus Aubstädter Sicht: Doppelschlag verpasst. Ein Schlag ins Kontor des TSV Aubstadt war kurz vor der Pause die Verletzung von Defensivmann Creighton Braun, der mit schmerzverzerrtem Gesicht und gestützt vom Platz humpelte.

Und der Club? Was hatte eigentlich die Mannschaft von Andreas Wolf in der ersten Halbzeit zu bieten? Außer einer handvoll versiert über die Außen vorgetragenen Angriffe wenig bis nichts. Gefährlich wurde es allenfalls, als Aubstadts Schlussmann Max Böhnke gegen den durchgebrochenen Pascal Fuchs parierte (36.).

Der Schuss von Loris Maier klatscht an die Latte

Im zweiten Durchgang sah sich Aubstadt deutlich aktiveren Nürnbergern gegenüber. Was für die Gastgeber bedeutete, mit hohem Laufaufwand zu verteidigen und auf den einen Konter zu lauern, der die Entscheidung bringen sollte – in der 65. Minute kam Maier nach Traumpass von Weiß einen Schritt zu spät. In der 81. Minute erreichte der Ball Maier, die Latte rettete für Nürnberg. "Wenn man das zweite Tor nicht macht, fängt es im Kopf zu rattern an", sah Grell das Unheil irgendwie kommen. Im Netz zappelte der Ball nämlich auf der anderen Seite. Die erste ernstzunehmende Chance des Club köpfte Jeroen Krupa zum Ausgleich ins Netz.

"Außer dem Tor und der Situation im ersten Durchgang hatten die Nürnberger nicht eine Torchance. Es war von unserer Seite eine brutal gute Leistung defensiv. Umso wichtiger ist es aber in solchen Spielen, dass man die eigenen Chancen nutzt", sagte Julian Grell.

Fußball: Regionalliga Bayern, Männer
TSV Aubstadt – 1. FC Nürnberg II 1:1 (1:0)

Aubstadt: Böhnke – Koch (83. Mrozek), Hüttl, Behr, Hemmerich – Braun (46. Stahl) – Weiß (90. Pitter), Volkmuth (71. Ott), Trunk, Maier (87. Grimm) – Nickel.
Nürnberg: Ortegel – Berschneider (71. Georgiadis), Menig, Beetz, Gresler – Kirsch, Fuchs (84. Gögce) – Obiogumu, Zietsch (71. Aghajanyan), Krupa – Mintal (73. Kraußold).
Schiedsrichter: Johannes Hamper (Katschenreuth). Zuschauende: 836. Tore: 1:0 Luke Hemmerich (24.), 1:1 Jeroen Krupa (86.). Besonderes Vorkommnis: Loris Maier (Aubstadt) scheitert mit Foulelfmeter an Nicolas Ortegel (28.).

 
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