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Fußball
Bis hinunter in die untersten Fußball-Klassen: Bei Relegationsspielen sind keine Glasflaschen mehr erlaubt
Der bayerische Verband hat seine Sicherheitsrichtlinien neu formuliert. Für ausrichtende Vereine bedeutet das mehr Aufwand bei vermutlich geringeren Erlösen.
Bei Fußball-Relegationsspielen der Männer auf Kreisebene dürfen Getränke nicht mehr in Glasflaschen ausgegeben werden, sondern müssen zum Beispiel in Plastikbecher (Symbolbild) umgefüllt werden.
Foto: KBS-Picture Kalle Meincke, Imago | Bei Fußball-Relegationsspielen der Männer auf Kreisebene dürfen Getränke nicht mehr in Glasflaschen ausgegeben werden, sondern müssen zum Beispiel in Plastikbecher (Symbolbild) umgefüllt werden.
Daniel Rathgeber
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:42 Uhr

Veröffentlicht hat der Bayerische Fußball-Verband (BFV) die Sicherheitsrichtlinien für Relegationsspiele bereits im vergangenen Jahr. In den Fokus der Vereine rückt das Papier aber erst jetzt, da es bis zum Beginn der Relegation nur noch wenige Tage sind. Zwölf Punkte führt der Verband auf, besonders an einem scheiden sich die Geister. Jegliches Relegationsspiel bei den Männern bis hinunter auf die unterste Kreisebene wird demnach genauso behandelt wie Partien auf Verbandsebene.

Und das bedeutet für den Ausschank von Getränken: "Der Ausschank von Getränken jeder Art in Flaschen oder in Dosen oder in Trinkgefäßen aus zerbrechlichem, splitterndem oder besonders hartem Material ist bei Spielen der Verbandsligen (Bayern- und Landesligen) und Toto- Pokalspielen auf Landesebene sowie bei Relegationsspielen in allen Ligen verboten."

Punkt 11 der Sicherheitsrichtlinien schreibt weiterhin vor, dass Getränke ausschließlich in Papp- oder Kunststoffbechern ausgeschenkt werden dürfen. Oder PET-Flaschen – aber nur ohne Verschluss und wenn die Flasche maximal einen halben Liter Fassungsvermögen hat.

Die DJK Mühlbach verzichtet wegen der Auflagen auf eine Bewerbung für ein Relegationsspiel

Die DJK Mühlbach, ein Verein aus Bad Neustadt im Landkreis Rhön-Grabfeld, hat mit dem Gedanken gespielt, sich um die Ausrichtung eines Relegationsspiels im Kreis Rhön zu bewerben. "Aufgrund der neuen Auflagen haben wir uns dagegen entschieden", sagt Fußball-Abteilungsleiter Joachim Panitz. Man wolle in diesem Jahr beobachten, wie die Vereine, die Relegationsspiele ausrichten, mit den Vorgaben umgehen und "nach den Spielen ein Fazit ziehen, ob der Aufwand zwischen Arbeit und Erlös einen Sinn macht".

Joachim Panitz (Archivbild) begründet, warum sich sein Verein, die DJK Mühlbach, nicht um die Ausrichtung eines Fußball-Relegationsspiels bewerben wird.
Foto: Jürgen Scholz | Joachim Panitz (Archivbild) begründet, warum sich sein Verein, die DJK Mühlbach, nicht um die Ausrichtung eines Fußball-Relegationsspiels bewerben wird.

Panitz ist sich sicher, dass die Einnahmen der ausrichtenden Vereine wegen der neuen Richtlinien "extrem zurückgehen" werden. Warum? "Man hat nur 90 Minuten, um seinen Gewinn zu generieren." Das Umfüllen in Becher sowie der Wegfall der Ausfahrer, "die durch Flaschenverkauf schnell und einfach die Zuschauer versorgen können", werde sich in der Kasse deutlich bemerkbar machen, so Panitz. Dagegen würden die Kosten steigen, die Anzahl der benötigten Helferinnen und Helfer größer und die Organisationszeit für Ehrenamtliche mehr werden, sagt Panitz.

"Man hat nur 90 Minuten, um seinen Gewinn zu generieren."
Joachim Panitz, DJK Mühlbach

Der BFV begründet sein Vorgehen in erster Linie mit dem Sicherheitsgedanken. So sagt Josef Janker auf Anfrage dieser Reaktion: "Es geht mit dieser im Sommer vergangenen Jahres beschlossenen Regelung darum, für alle an einem Relegationsspiel Beteiligten eine maximal mögliche Sicherheit zu bieten." In den Verbandsspielklassen sei das Vorgehen längst etablierte Praxis, so der Vorsitzende des Verbands-Spielausschusses weiter: "Weil die Relegationsspiele oftmals mehr Besucher anlocken als eine Partie in einer Verbandsspielklasse, macht dies auch hier absolut Sinn."

Joachim Panitz sieht diese Begründung des Verbands kritisch, weil sie eher auf Partien in Stadien abziele und weniger auf Spiele auf Dorfsportplätzen: "Denn dann dürften wie im Stadion auch keine Schirme mitgenommen werden, weil die Gefahr genauso gegeben ist, dass sie jemand als Waffe einsetzt."

Für das Pokalspiel gegen 1860 München schaffte der SV Rödelmaier 3000 Becher an

Umsetzen musste die Sicherheitsrichtlinien bereits Bezirksligist SV Rödelmaier, der vergangenen Juli in der ersten Hauptrunde des Toto-Pokals den Drittligisten TSV 1860 München herausforderte (0:7). Fast 1250 Zuschauerinnen und Zuschauer sahen das Spiel – eine Kulisse, wie sie bei Relegationsspielen im Kreis Rhön nicht unüblich ist. 3000 Plastikbecher hatte der Verein im Vorfeld gekauft. "Wir haben sie auch fast alle gebraucht", sagt SV-Pressesprecher Mike Seidler.

Drei Verkaufsstände habe der Verein aufgebaut, erinnert sich Seidler und auch daran, dass für das Umfüllen der Getränke von Flaschen in Becher viel Zeit draufging. Wie auch dafür, dass bei den PET-Flaschen die Deckel abgeschraubt werden mussten, um zu verhindern, dass sie als Wurfgeschosse verwendet werden können. Diese Vorgabe gilt genauso für die Relegationsspiele.

Josef Janker vom BFV empfiehlt Mehrwegbecher und verweist auf Ausnahmen

"Um den Aufwand für die ausrichtenden Vereine organisatorisch so gering als möglich zu halten, haben wir ganz bewusst eine Vielzahl an Möglichkeiten geschaffen", sagt Josef Janker. "Nicht zuletzt aus Gründen der Nachhaltigkeit empfiehlt der BFV, ein Pfandsystem mit Mehrwegbechern zu nutzen. Bei alkoholfreien Getränken stellt dies ohnehin kein Problem dar."

Janker verweist – ohne die Kriterien zu nennen – zudem darauf, dass "die Regelung alleine schon aus Gründen der Verhältnismäßigkeit ausdrücklich Ausnahmen" zulasse, "die der Ausrichterverein beantragen kann, die umgehend auch geprüft und entschieden werden".

 
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  • gollhma
    Fußballmafia bfv
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  • christman167@gmail.com
    Wird immer schlimmer mit dem BFV, die sollten mal auf den Boden der Tatsachen zurückkehren. Wir richten schon Jahrelang Relegationsspiele aus und es hat noch nie Probleme am Platz gegeben. Heuer richten wir wegen der Becher Regel keins aus. Schade aber das ist für einen kleinen Verein nicht zu stemmen.
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  • Funkenstern
    Die Zuschauer sollten ihre Getränke selbst mitbringen und entweder einen höheren Eintritt zahlen oder dem Verein eine Spende zukommen lassen.
    Das checkt der deutsche Billigheimer jedoch nicht, dass er nur veräppelt wird.
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  • familie.diener@gmx.net
    Die Verbandsoberen haben einfach keine Ahnung , leben in ihrer eigenen Welt und
    sind nur noch ein bürokratischer Haufen .
    Das Ehrenamt und die Vereine leiden unter den BFV nicht nur seit kurzen, sondern alle
    neuen Regelungen haben nur höhere Kosten und auch höhere Strafen eingebracht.
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  • m.schmitt.stadtlauringen@gmail.com
    Solange die Vereine alles mitmachen... aber sie sind untereinander eben schlecht organisiert; sobald der BFV da etwas vom möglichem Aufruhr mitbekommt wird mit Sanktionen etc. gedroht.

    Dafür sorgen nicht zuletzt auch Funktionäre die ihre Macht ausleben, möglicherweise weil sie sonst im Leben wenig zu melden haben. Ganz nach dem Motto: "Wenn du den wahren Charakter eines Menschen erkennen willst, dann gib ihm Macht."

    Genau wie sich der Staat aus allen Bürgern zusammensetzt, setzt sich der BFV aus allen Mitgliedsvereinen zusammen - und trotzdem können Staat und BFV schalten und walten wie sie wollen, zumindest schaut es so aus.

    Leider ist es oft eine besondere Sorte Mensch die an den Hebeln der Macht rühern möchte!
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  • FairPlay
    Spätestens nächste Runde wird es Probleme geben, einen Verein zu finden der ein Relegationsspiel austrägt.
    Wer kauft sich mindestens 500 Plastikbecher, die er sonst nie braucht.
    Stellt auch mal vor im Bierzelt gibt es keine Masskrüge mehr, sondern die Mass wird aus einem Becher getrunken.
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  • komsan
    Die größte Gefahr geht mittlerweile von den Verbandsoberen aus und nicht von den Zuschauern auf den „Dorfsportplätzen“. Ist es nachhaltig einen Mehrwegbecher und die Mehrwegflasche Bier zu reinigen? Reicht nicht eine Einheit? Gerade die Ressource Wasser ist ein heisses Thema in den letzten Jahren.
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  • gsunder-menschenverstand
    Mein Kommentar dazu, schlicht und einfach: die Welt wird immer blöder!
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  • eddy3001
    Und wieder ein Schritt weiter, um die kleinen Vereine weiter kaputt zu machen bzw notwendige Einnahmen zu verwehren.
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  • gerard54
    Es ist unglaublich, wie und was dieser Verband beschließt, zudem noch mit dem Hinweis, dass er nur das Beste besonders für die kleinen Amateurvereine will. Wie dekadent und obrigkeits-denkend entscheiden diese Funktionsträger denn noch, um den kleinen Amateurclubs den Spass und die Einnahmen zu nehmen bzw. zu kürzen?? Ein Relegationsspiel ausrichten zu dürfen war bisher ein Anreiz für die Vereine unkompliziert in einem kurzen Zeitraum einen schönen Gewinn zu erwirtschaften. Ich kann mich nicht erinnern, dass in den letzten Jahren im unterklassigen Amateurbereich jemand durch vorsätzlichen Gebrauch von Glasflaschen verletzt wurde.
    "Nicht zuletzt aus Gründen der Nachhaltigkeit empfiehlt der BFV, ein Pfandsystem mit Mehrwegbechern zu nutzen. Bei alkoholfreien Getränken stellt dies ohnehin kein Problem dar." Lieber Herr Janker und die restlichen Bedenkenträger des BFV: Diese Aussage sollten Sie sich nochmal durch den Kopf gehen lassen, Nachhaltigkeit ist etwas anderes!!
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  • Ludwig_Bauer@gmx.de
    Was soll das gejammere. Die Personen, die das entscheiden werden doch von den Vereinen beim Verbandstag gewählt. So heißt es wenigstens, aber es werden nur solche Vereinsvertreter als Delegierte mitgenommen, die auf Kochs Linie mitschwimmen, der andere Teil sind Funktionäre, die auch wieder auf Kochs Linie waren, offene Funktionäre wurden bereits im Vorfeld aus dem Verkehr gezogen und nicht zum Verbandstag zugelassen (nominiert!)
    Hier hat der neue Präsident die große Chance mit diesen Klicken aufzuräumen, jedoch bläst ihm der Wind der Koch-Anhäger entgegen,die er durch seinen forschen Auftritt bei seiner Vorstellung beim Verbandstag überrascht hat und dadurch die Stimmen der "neutralen" Delegierten gewonnen hat. Frischer Wind beim BFV ????
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  • ewahell@web.de
    Herrliches Beispiel wie ich den Fussball an der Basis kaputt machen kann
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  • american182
    ……?Dosenbier statt Flaschenbier für die zwei Spiele…..und gut is.

    btw: es geht auch ohne Alk am Sportplatz
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  • S.M.
    Dosenbier ist auch verboten! Btw: das sollte ein Scherz sein oder?!
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